Kändler (Limbach-Oberfrohna)

Kändler (Limbach-Oberfrohna)
Kändler
Koordinaten: 50° 51′ N, 12° 47′ O50.85425167222212.789909839722360Koordinaten: 50° 51′ 15″ N, 12° 47′ 24″ O
Höhe: 360 m ü. NN
Einwohner: 2.085 (30. Sep. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1999
Postleitzahl: 09212
Vorwahl: 03722

Kändler ist ein östlicher Stadtteil der Stadt Limbach-Oberfrohna.

Inhaltsverzeichnis

Lage

An ihn grenzen die Stadtteile Limbach und Pleißa sowie der Stadtteil Röhrsdorf der Stadt Chemnitz und die Gemeinde Hartmannsdorf.

Geschichte

Die Ruine des Rittergutes im Jahre 2008

Kändler wurde 1375 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt, die den Verkauf von Kändler durch die Herrschaft von Rabenstein an das Benediktinerkloster Chemnitz dokumentiert. Der Name stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Begriff des „Kännelns“, des Holztransportes in Rutschen und Rinnen aus dem nahen Rabensteiner Wald.

Im 15. Jahrhundert hatten sich zwei Gemeindeteile nebeneinander entwickelt. Der nördliche, Kändler „Rittergutsanteil“, gehörte schon 1436 zur Herrschaft Penig und der südliche, Kändler „Amtsteil“, kam im 16. Jahrhundert in den Besitz der Landesherren. Für das Jahr 1560 ist ein Verkauf des Ritterguts an Wolf Dietrich von Dobeneck durch die Herren von Quetz und von Reybisch belegt. Erst 1885 wurde eine einheitliche Gemeinde gebildet.

Am 1. Januar 1999 wurde Kändler nach Limbach-Oberfrohna eingemeindet.[1]

Verkehr

Kändler wird von der A 4 tangiert. Die heutige Anschlussstelle Limbach-Oberfrohna hieß bis Mitte der 1990er Jahre Anschlussstelle Kändler und war offiziell nur in Richtung Eisenach befahrbar. Seit 2006 kann man Kändler auch durch die neue Anschlussstelle Chemnitz-Röhrsdorf auf der A 72 erreichen.

Der Bahnhof Kändler wurde bis 1950 von Personenzügen auf der Bahnstrecke Limbach–Wüstenbrand angefahren. Zuletzt diente der Streckenast Limbach-ZUW Röhrsdorf nur noch dem Güterverkehr. Der letzte Transport fand am 8. Dezember 1997 statt. Die Gleise wurden inzwischen abgebaut. Auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände führt nun eine Verbindungsstraße zur Hartmannsdorfer Straße. Die an Kändler vorbei führende Eisenbahnstrecke Wittgensdorf–Oberfrohna wurde im Jahr 2000 stillgelegt. Im Rahmen des Chemnitzer Modells soll Limbach-Oberfrohna jedoch über Teile dieser stillgelegten Strecke an die Chemnitzer Stadtbahn angebunden werden. Die Planungen seitens Limbach-Oberfrohna und Chemnitz sehen hierzu eine mögliche Trasse über Kändler, Chemnitz-Röhrsdorf und Chemnitz-Zentrum vor. 2003 wurde mehrheitlich vom Rat der Stadt eine entsprechende Variante favorisiert, deren Kosten auf 16 Millionen Euro geschätzt werden. In Kändler verkehren die Omnibus-Linien 253 (Chemnitz-Schönau - Limbach-Oberfrohna (- Rußdorf)) und 254 (Chemnitz-Ebersdorf - Limbach-Oberfrohna, Lutherkirche).

Unternehmen

Mit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert entstanden Textilindustrie und Maschinenbau, Färbereien, Handschuhfabriken und Strumpfwirkereien.

Bauwerke

  • Rathaus Kändler, Bj. 1913
  • Lutherkirche im Jugendstil, Bj. 1900
  • Landhaus Wunsch (ehemaliges Gästehaus der SED-Bezirksleitung)

Bilder

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1999

Literatur

  • Der Landkreis Chemnitz in historischen Ansichten. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1992, ISBN 3-89264-730-5.

Weblinks


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