Käte Ahlmann

Käte Ahlmann

Käte Ahlmann (* 1890 in Andernach; † 1963 in Innsbruck) war eine deutsche Unternehmerin. Sie war die Leiterin des größten Stahlwerkes Norddeutschlands und maßgebliche Arbeitgeberin in Schleswig-Holstein. Sie ist die Mutter von Josef-Severin Ahlmann, Gründer und Gesellschafter der ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG (ACO Gruppe).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Käte Ahlmann war die Tochter des Kölner Senatspräsidenten Josef Braun. Sie machte zunächst eine Gärtnerlehre. Sie übernahm nach dem Tod ihres Mannes Julius Ahlmann im Jahr 1931 die Geschäftsführung als Generalbevollmächtigte der im Jahr 1827 gegründeten Carlshütte in Büdelsdorf. Die Mutter von vier Kindern führte damit die Hütte im Sinne ihres Mannes fort. Dabei erhielt sie als Aufsichtsratsmitglied Unterstützung durch zwei langjährige Prokuristen der Carlshütte.

1937 wandelte Käte Ahlmann – entgegen dem Rat ihres Schwagers Carl Wuppermann, damaliger Chef der Deutschen Bank in Düsseldorf - das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft um. Ab 1941 firmierte die Hütte unter Ahlmann-Carlshütte K.G. Im Zweiten Weltkrieg beschäftigte die Hütte bis zu 3.500 Mitarbeiter davon ca. 1000 Zwangsarbeiter. Diese, zumeist Frauen, waren mit der Fertigung von Aluminium-Tragflächen für die Kampfflugzeuge und Sprenggranaten beschäftigt.

Die nicht erfolgte Demontage der Maschinen nach Kriegsende war nicht zuletzt dem Schachzug des „Umzugs“ des Unternehmens nach Kanada zu verdanken. Im Zusammenhang mit der schwierigen und gefährlichen Verladung der eigenen Maschinen zum Aufbau der kanadischen Firma „ADANAC“ sei hier der Gießereileiter Hans Schlothfeld und Ingenieur Ohl genannt Die Ahlmann-Carlshütte war zwischen Krieg und Frieden für drei Tage geschlossen und nahm die Arbeit mit rund 300 Mitarbeitern wieder auf.

In den ersten Nachkriegsjahren forcierte die Unternehmerin die Produktpalette (Wiederaufnahme der Badewannenproduktion „CIMBRIA“) und ging auf Expansionskurs (Haus- und Küchengeräte). Vor dem Hintergrund der anhaltenden Diversifikation erfolgte eine Erweiterung der Geschäftsfelder um die Bereiche Maschinenbau, Herstellung von Keramik (1947) und Emaille (1948). Ferner kamen im Logistiksektor eine Spedition (1950) und eine Reederei (1951) hinzu.

Nach dem Unfalltod ihres ersten Sohnes im Jahr 1951 teilte die Unternehmerin im gleichen Jahr, mit Ausnahme der Carlshütte und der Transatlanta Reederei, die Tochterunternehmen unter ihren verbliebenen zwei Kindern auf. Eine Tochter starb im Kindesalter an einer Blinddarmentzündung.

Neben ihrer Tätigkeit als Unternehmerin engagierte sie sich in einer Vielzahl von wirtschaftlichen, sozialen und kulturpolitischen Gremien. Ferner wirkte sie als Mitbegründerin des Studienkreises für Wirtschaft in Schleswig-Holstein sowie als Gründungsmitglied des VdU – Verbandes deutscher Unternehmerinnen, deren erste Präsidentin sie in den Jahren 1954 bis 1962 war.

Kurz vor ihrem Tod im Jahr 1963 gründete sie das Eisenkunstguss-Museum Büdelsdorf. Käte Ahlmann übergab die Kunstsammlung der Carlshütte an das Museum.

Nach dem Tod Käte Ahlmanns begannen familiäre Auseinandersetzungen über die Erbverteilung, die Rezession im Hochbau, aber auch die Verknappung des Erdöles, führten 1974 zur Insolvenz. Diese wiederum führte zur Übernahme des Unternehmens durch den Reeder Ulrich Harms.

Auszeichnungen

Ahlmann war Trägerin des Großen Verdienstkreuzes und des Verdienstordens.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ahlmann — ist der Familienname folgender Personen: Christian Ahlmann (* 1974), deutscher Springreiter Josef Severin Ahlmann (1924–2006), deutscher Unternehmer und Erfinder Käte Ahlmann (1890–1963), deutsche Unternehmerin Michael Halhuber Ahlmann (* 1947),… …   Deutsch Wikipedia

  • Käte — ist ein weiblicher Vorname. Herkunft und Bedeutung Käte ist eine Form von Katharina. Bekannte Namensträgerinnen Käte Ahlmann (1890–1963), deutsche Unternehmerin Käte Alving (1896–1974), deutsche Schauspielerin Käte Duncker (1871–1953), deutsche… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef-Severin Ahlmann — (* 8. Juni 1924 in Büdelsdorf; † 23. Januar 2006 in Abano Terme, Italien) war ein deutscher Erfinder und Unternehmer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mäzen 3 Tod …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Halhuber-Ahlmann — am 12. Juni 2010 auf dem Jubiläumskongress 40 Jahre GwG Michael Halhuber Ahlmann (* 12. November 1947 in Innsbruck) ist ein Psychologe und Pädagoge österreichischer Herkunft, der seit 1989 in Berlin lebt und arbeitet. Er ist Präsident der… …   Deutsch Wikipedia

  • Bydelstorp — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Carlshütte (Büdelsdorf) — Die Carlshütte war eine Eisengießerei in Büdelsdorf, Schleswig Holstein. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Siehe auch 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Eisenkunstguss Museum Büdelsdorf — Das Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf geht auf die Sammlung und deren Stiftung aus dem Jahr 1963 durch Käte Ahlmann zurück. Die Familie Ahlmann führte die Carlshütte in Büdelsdorf bis ins 20. Jahrhundert hinein. Die Exponate – Beispiele der… …   Deutsch Wikipedia

  • Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf — Das Eisenkunstgussmuseum Büdelsdorf geht auf die Sammlung und deren Stiftung aus dem Jahr 1963 durch Käte Ahlmann zurück. Die Familie Ahlmann führte die Carlshütte in Büdelsdorf bis ins 20. Jahrhundert hinein. Die Exponate – Beispiele der… …   Deutsch Wikipedia

  • Büdelsdorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Ah — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”