- Büdelsdorf
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Wappen Deutschlandkarte 54.3166666666679.68333333333339Koordinaten: 54° 19′ N, 9° 41′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Rendsburg-Eckernförde Höhe: 9 m ü. NN Fläche: 6,5 km² Einwohner: 10.080 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 1551 Einwohner je km² Postleitzahl: 24782 Vorwahl: 04331 Kfz-Kennzeichen: RD Gemeindeschlüssel: 01 0 58 034 Adresse der
Stadtverwaltung:Am Markt 1
24782 BüdelsdorfWebpräsenz: Bürgermeister: Jürgen Hein (parteilos) Lage der Stadt Büdelsdorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde Büdelsdorf (dänisch: Bydelstorp, plattdeutsch: Büdelsdörp) ist eine Stadt in Schleswig-Holstein am Nord-Ostsee-Kanal, direkt nördlich von Rendsburg.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Büdelsdorf liegt an der nördlichen Seite der Eider und des Nord-Ostsee-Kanals inmitten Schleswig-Holsteins und grenzt direkt an die Kreisstadt Rendsburg. In Büdelsdorf gibt es einen Hafen und die beiden Bundesautobahnen A 7 (Richtung Hamburg/Flensburg) und A 210 (Richtung Kiel) sind nur wenige Minuten entfernt. Diese geografische Lage führt zu einem stetigen Wachstum der jungen Stadt.
Geschichte
Die erste Besiedlung in der Umgebung von Büdelsdorf war ein Erdwerk der Trichterbecherkultur, welches vor 3400 v. Chr. datiert wird (siehe auch Erdwerk von Büdelsdorf). Sichtbare Zeugen dieser Zeit sind die Dolmen von Büdelsdorf. Aus der Bronzezeit wurde eine etwa um 1500 v. Chr. hergestellte Bronzeschwertklinge gefunden. Es wurden außerdem Siedlungsspuren aus der vorrömischen Eisenzeit um 500 v. Chr. nachgewiesen.
Die Siedlungsursprünge des heutigen Büdelsdorf werden etwa auf 1200 n. Chr. datiert. Verwaltungstechnisch gehörte Büdelsdorf Fræzlæt (Unterverwaltungsgebiet: Kamp), später dem Kreis Eckernförde (1867–1878), dem Kreis Rendsburg (1878–1970) und seit 1970 gehört Büdelsdorf dem Kreis Rendsburg-Eckernförde an. 1779 erhielt Büdelsdorf genaue Ortsgrenzen. Zu dieser Zeit lebten etwa 200 Menschen in Büdelsdorf. Der neue Eiderkanal, der 1784 fertiggestellt wurde, begünstigte die wirtschaftliche Situation Büdelsdorfs.
Die Carlshütte wurde 1827 gegründet. Diese Eisengießerei war damals der erste Industriebetrieb auf der jütischen Halbinsel und hatte um 1850 fast 500, um 1900 schon 1.100 und 1965 noch über 2.500 Beschäftigte. Die Carlshütte dominierte das wirtschaftliche Geschehen des Ortes über eine sehr lange Zeit.
1895 wurde der Nord-Ostsee-Kanal eröffnet. Um 1900 lebten knapp 3000 Einwohner in Büdelsdorf. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich bis 1940 auf 6000 Einwohner. Durch den Zustrom von Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl 1945 auf 9000.
Die Ahlmann-Carlshütte meldete 1974 ihren ersten Konkurs an. Zehn Jahre darauf, 1984, wurde ein neues Ortszentrum mit Rathaus, Bürgerhaus und Marktplatz gebaut. Im Jahr 1988 erfolgte die Umgemeindung von 1 km² Fläche aus der Nachbargemeinde Borgstedt für ein neues Industrie- und Gewerbegebiet. Die Ahlmann-Carlshütte meldete 1997 ihren zweiten Konkurs an und schloss. 1998 siedelte sich das Telekommunikationsunternehmen mobilcom (heute freenet) an. Hierzu gehört auch der 100 Meter hohe Sendeturm aus Fertigbeton bei 54°19'1"N 9°42'15"O.
Büdelsdorf erhielt am 1. Januar 2000 das Stadtrecht.[2]
Religionen
Der überwiegende Teil der Bevölkerung von Büdelsdorf ist evangelischer Konfession. In der Stadt gibt es zwei evangelische Kirchen, die Kreuzkirche und die Auferstehungskirche. Auf der Grenze zwischen Rendsburg und Büdelsdorf wurde die größte Moschee Schleswig-Holsteins erbaut.[3]
Politik
Die Stadtvertretung von Büdelsdorf besteht aus 23 Mitgliedern. Sie setzt sich aus zehn sozialdemokratischen (SPD) und sieben christdemokratischen (CDU) Mitgliedern sowie sechs Mitgliedern der Wählervereinigung (BWG) zusammen.
Wappen
Die Blasonierung des Stadtwappens lautet: „Von Rot und Silber geteilt. Oben miteinander gekreuzt eine Sense und ein Dreschflegel mit goldenen Holz- und silbernen Metallteilen, unten an der Teilungslinie ein unterhalbes schwarzes Zahnrad.“ [4]
Das Wappen symbolisiert Landwirtschaft und Industrie. Bis 1827 lebte die Bevölkerung des Orts fast ausschließlich von der Landwirtschaft, die sich in der oberen Hälfte des Wappens widerspiegelt. 1827 wurde die Carlshütte erbaut, die in Büdelsdorf das Industriezeitalter einläutete und in der unteren Hälfte des Wappens symbolisch wiedergegeben wird.
Wirtschaft
In Büdelsdorf gibt es zwei Gewerbegebiete, Büdelsdorf-Mitte (bezeichnet als „Gewerbepark Carlshütte“) und Büdelsdorf-Ost. Ein industrieorientierter Technologiepark mit Schwerpunkt Multimedia befindet sich in Planung.
Verkehr
Straßenanbindung
Büdelsdorf ist durch zwei Bundesautobahnen überregional angebunden, einerseits durch die A 7 von Hamburg nach Flensburg (E 45), Abfahrt Rendsburg/Büdelsdorf, andererseits durch die A 210 von Rendsburg nach Kiel.
Weiterhin kann der Ort über die B 202 von Kiel nach Sankt Peter-Ording, die B 203 von Eckernförde nach Büsum und die B 77 von Itzehoe nach Schleswig erreicht werden.
Bahnverbindung
Durch Büdelsdorf führen die Bahnverbindungen von Kiel über Rendsburg nach Husum und von Hamburg über Rendsburg nach Flensburg. Nächstgelegener Bahnhof ist Rendsburg.
Buslinien
Mit dem Bus-Überlandverkehr erreicht man über Rendsburg entweder Kiel oder Eckernförde. Der Stadtverkehr bedient mit den Linien 10, 11, 12 und 19 Rendsburg und Umgebung.
Wasserwege und Häfen
Büdelsdorf ist über die Obereider zu erreichen, ein Sportyachthafen und das Ahlmannkai finden sich in der Stadt, der Obereiderhafen Rendsburg ist für Schiffe bis 4,5 m Tiefgang befahrbar. Der Nord-Ostsee-Kanal mit dem Kreishafen in Rendsburg für Schiffe bis 9,5 m Tiefgang bietet eine Containerverladung bis 20 t.
Flughäfen
Der nächstgelegene internationale Flughafen ist Hamburg-Fuhlsbüttel. Zwei Regionalflughäfen existieren in der Nähe von Büdelsdorf, Kiel-Holtenau und Flughafen Lübeck-Blankensee. Ein Verkehrslandeplatz befindet sich in Rendsburg-Schachtholm.
Ansässige Unternehmen
In Büdelsdorf gab es im Jahr 2003 rund 660 Gewerbebetriebe. Zu den bekannteren Firmen zählt neben der Ahlmann Baumaschinen GmbH und der ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG noch die freenet AG. Weiterhin hat der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag noch ein Druckzentrum in der Stadt angesiedelt. Ebenso zu den größeren Betrieben am Ort gehören die Vereinigten Asphaltmischwerke, die Baugenossenschaft Mittelholstein eG sowie die Firma Werner Vollert Tiefbau, Kanalsanierung und Entsorgung GmbH & Co. KG.
Bildung
In Büdelsdorf gibt es insgesamt vier Schulen, dazu zählt neben den beiden Grundschulen, der Emil-Nolde-Schule und der Friedrich-Ebert-Schule, noch die Friedrich-Fröbel-Förderschule. Die Bertolt-Brecht-Schule (Realschule) und die Klaus-Groth-Schule (Hauptschule) wurden zur Heinrich-Heine Gemeinschaftsschule fusioniert.
Weiterhin gibt es in der Stadt vier Kindergärten, den Kindergarten I Lummerland und den Kindergarten II sowie den Kirchlichen Kindergarten Kinderarche und den Dänischen Kindergarten
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Büdelsdorf hat ein Eisenkunstguss-Museum eingerichtet. Die Bestände gehen aus der Sammlung und anschließenden Stiftung durch Käte Ahlmann hervor. Auf dem Gelände und in den Hallen der ehemaligen Carlshütte befindet sich das Kunst- und Kulturzentrum Kunst in der Carlshütte (KiC), daran angeschlossen befindet sich ein Skulpturenpark.
In der Liste der Kulturdenkmale in Büdelsdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Max Steen (1898–1997), Lehrer und Heimatforscher
- Josef-Severin Ahlmann (1924–2006), Gründer und Gesellschafter der ACO
- Edward Hoop (1925–2008), Historiker und Kriminalautor
- Volker Harbs (* 1946), Handball-Nationalspieler
- Michael Koglin (* 1955), Journalist und Schriftsteller
- Jürgen Kropp (* 1955), Autor und Dramaturg
Mit Büdelsdorf verbundene Personen
- Käte Ahlmann (1890–1963), Unternehmerin
- Elisabeth Haseloff (1914–1974), evangelisch-lutherische Pastorin
- Rainer Korff (* 1955), General der Bundeswehr
- Felix Levin (* 1958), Schachspieler und Schachtrainer
- Gerhard Delling (* 1959), Sportjournalist
Sonstiges
Büdelsdorf vermarktet sich unter dem Motto „Die junge Stadt“. In der Stadt findet jeweils donnerstags im Zentrum vor dem Rathaus ein Wochenmarkt statt.
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2000
- ↑ http://www.kn-online.de/lokales/rendsburg_eckernfoerde/?em_cnt=93641
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
Weblinks
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