Köln-Dünnwald

Köln-Dünnwald
Wappen von Köln

Dünnwald
Stadtteil 907 von Köln

Lage des Stadtteils Dünnwald im Stadtbezirk Köln-Mülheim
Koordinaten 51° 0′ 0″ N, 7° 2′ 19″ O517.0386111111111Koordinaten: 51° 0′ 0″ N, 7° 2′ 19″ O
Fläche 10,9 km²
Einwohner 11.544 (31. Dez. 2010)
Bevölkerungsdichte 1064 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Apr. 1914
Postleitzahl 51069
Vorwahl 0221
Stadtbezirk Mülheim (9)
Verkehrsanbindung
Bundesstraße Bundesstraße 51 number.svg
DB-Anschluss Köln-Dellbrück
Stadtbahn-Linie 4
Bus-Linien 154 155 157 260 434
Quelle: Strukturdaten Stadt Köln

Dünnwald ist ein Stadtteil von Köln im Bezirk Mülheim.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Dünnwald grenzt im Osten an Bergisch Gladbach, im Süden an Dellbrück und Höhenhaus, im Westen an Flittard und im Norden an Leverkusen.

Geschichte

Dünnwald ist entweder nach dem Fluss Dhünn oder nach der (Rhein)-Düne benannt. Das 1117 erbaute Kloster erhielt 1122 die Pfarrgerechtsame vom Kölner Erzbischof; dies gilt als Jahr der Ortsgründung. Im Jahr 1143 wurde das Kloster durch die Prämonstratenserinnen von Kloster Steinfeld in der Eifel übernommen.

Die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1230 bezieht sich auf das Rittergut Haus Haan.

Politisch gehörte Dünnwald seit dem Mittelalter zum Amt Porz im Herzogtum Berg.

Am 13. August 1583 wurde Dünnwald im Truchsessischen Krieg geplündert und niedergebrannt. Auch der Dreißigjährige Krieg brachte Zerstörung für Dünnwald. 1628 wurde Haus Haan niedergebrannt; 1635 wurde Dünnwald von hessischen Truppen geplündert. Von 1795 bis 1801 litt Dünnwald unter der Besetzung durch französische Truppen.

Seit 1808 gehörte Dünnwald zum Département Rhein und kam 1815 an das Königreich Preußen.

Im Rahmen der Industrialisierung entstand 1878 in Dünnwald eine Fabrik, die Berliner Blau, Salmiak und Soda herstellte. 1869 entstand eine Sprengstoff-Fabrik, in der bei einer Explosion im Jahr 1870 fünfzehn Arbeiter starben.

Am 1. April 1914 wurden Dünnwald und dessen Ortsteil Höhenhaus nach Köln eingemeindet.

Dünnwalder Pfingstsingen

Um 1900 begannen Kinder und Jugendliche als Dünnwalder Pengsjonge eine Tradition des Pfingstsingens. Dabei geht die Gruppe am Pfingstsamstag von Haus zu Haus und singt Lieder, was mit Nahrung oder kleinen Geldbeträgen gedankt wird. Ab 1931 führte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Dünnwald die Tradition fort. Nach 20-jähriger Pause belebten 1985 einige Mitglieder des Männerchors des Pfarr-Cäcilien-Vereins die Tradition erneut.

Sehenswertes

ehem. Prämonstratenserinnen-Kirche St. Nikolaus
Ev. Tersteegen-Kirche. Erbaut 1937–38, benannt nach dem Mystiker und Liederdichter Gerhard Tersteegen
Kath. Pfarrkirche St. Hermann-Josef, erbaut 1958

Klosterhof und St.-Nikolaus-Kirche

Das Gut Klosterhof und die angrenzende Basilika St. Nikolaus wurden ursprünglich 1117 von Benediktinern oder Augustiner-Chorherren erbaut und seit 1143 von Prämonstratenserchorfrauen aus dem Kloster Steinfeld betrieben. Die Basilika ist seit 1229 neben Maria auch Sankt Nikolaus geweiht.

Die im 12. Jahrhundert errichtete Kirche gehört zu den zwölf kleinen romanischen Kirchen Kölns und ist die größte romanische Kirche im rechtsrheinischen Köln. Sie wurde mehrfach erweitert und umgebaut. Besonders sehenswert sind einige erhaltene gotische Wandmalereien sowie ein Altarbild aus dem 16. Jahrhundert.

Nachdem sich durch zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen in der Gegend die Zahl der Nonnen bis zum Jahr 1643 auf drei reduziert hatte, wurde es in ein Männerkloster umgewandelt. Chorherren aus Steinfeld bewirtschafteten das Kloster bis zu seiner Auflösung durch Napoleon im Jahre 1803. Seitdem ist die Kirche Pfarrkirche.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Johann Bendel, Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein, Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen, Köln-Mülheim 1925
  • Burkhard Gehle, Die Prämonstratenser in Köln und Dünnwald, Amsterdam (Grüner) 1978

Weblinks


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