- Königreich Pontos
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Der Name Pontos, auch griech.-lateinisch Pontus, bezeichnet einerseits zunächst nur ein größeres geographisches Gebiet im Nordosten des antiken Kleinasiens (in der heutigen Türkei) und andererseits später ein Königreich in dieser Region.
Inhaltsverzeichnis
Die Region
Das geographische Gebiet grenzte an den Pontos Euxeinos (Schwarzes Meer), der bei den Griechen häufig einfach Pontos hieß. Die genaue Abgrenzung dieses so bezeichneten Gebietes schwankte von Zeit zu Zeit erheblich. Die Griechen benannten damit auch verschiedene Uferbezirke des Pontos Euxeinos.
Das Königreich
Die Bezeichnung Pontos wurde erst nach der Errichtung des Königreiches über den Halys hinaus während der unsicheren Zeit nach dem Tod Alexander des Großen zu einer festen Größe. Da der größere Teil des Reiches innerhalb der ausgedehnten Region von Kappadokien lag, die sich in der Frühzeit von den Rändern Kilikiens bis zum Pontos Euxeinos (griech.-lateinisch: Pontus Euxinus) erstreckte, nannte man das Gesamtreich zunächst „Kappadokien Richtung Pontos“ und später einfach „Pontos“, in römischer Zeit dann „Pontus“. Der Name Kappadokien bezog sich zu dieser Zeit nur noch auf die Südhälfte der Region.
Geschichte
Das Königreich wurde 301 v. Chr. durch Mithridates I., den Sohn eines persischen Satrapen in Diensten des Diadochen Antigonos, begründet und in Folge von Regenten gleichen Namens bis 64 v. Chr. regiert.
Unter dem letzten König Mithradates VI. umfasste der Gesamtbereich von Pontus nicht nur das pontische Kappadokien sondern auch die Meeresküste von der Grenze Bithyniens nach Kolchis, Teile des inländischen Paphlagoniens und Gebiet Armeniens.
Die Zerstörung des Königreiches infolge der Mithridatischen Kriege durch Pompeius 64 v. Chr. führte zur Eingliederung ins römische Reich. Pontus wurde mit Bithynien zu einer Doppelprovinz Bithynia et Pontus vereinigt, die die Küste zwischen Herakleia Pontike (Ereğli) und Amisus (Samsun), die ora pontica, umfassten. Vornehmlich bei den Römern bezeichnete später der Name „Pontus„“ ohne jede politische Bedeutung die Hälfte dieser Doppelprovinz, allerdings verwendet auch das Neue Testament diese Bezeichnung in gleicher Weise. Mit der Reorganisierung des Provinzsystems unter Diokletian (um 295), wurden die pontischen Bezirke in vier Provinzen der Dioecesis pontica geteilt:
- Paphlagonien, mit dem größten Teil der alten Provinz Pontus
- Diospontus, umbenannt in Helenopontus durch Konstantin, den Rest der Provinz Pontus und den anliegenden Bezirk, acht Städte (einschließlich Sinope, Amisus und Zela) mit Amasia als Hauptstadt
- Pontus Polemoniacus, mit Comana Pontica, Polemonium, Kerasus und Trapezunt mit Neocaesarea als Hauptstadt
- Kleinarmenien, fünf Städte mit Sebasteia als Hauptstadt.
Siehe auch
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