Königsaal

Königsaal
Zbraslav
Zbraslav führt kein Wappen
Zbraslav (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Hlavní město Praha
Gemeinde: Praha
Geographische Lage: 49° 58′ N, 14° 23′ O49.967514.3866666666677Koordinaten: 49° 58′ 3″ N, 14° 23′ 12″ O

Zbraslav (lateinisch Aula regia, deutsch Königsaal) ist ein Stadtteil von Prag. Er hat 7.800 Einwohner und liegt ca. 10 km südlich vom Prager Stadtzentrum an der Einmündung der Berounka in die Moldau. Der Stadtteil gliedert sich in die ehemalige Stadt Zbraslav und Lahovice.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zbraslav wurde 1115 erstmals als Besitz des Klosters Kladruby erwähnt. Nachdem der Ort in den Besitz der böhmischen Krone gelangt war, ließ sich König Ottokar II. im Jahre 1268 ein Jagdschloss errichten. Sein Nachfolger Wenzel II. gründete am 20. April 1292 das Kloster Aula Regia, das vom Zisterzienserorden in Waldsassen und dessen Tochterkloster in Sedletz besiedelt wurde. Das Kloster Königsaal wurde zu einem bedeutenden Ort der böhmischen Geschichte. Die 1297 errichtete Basilika wurde zur königlichen Grabstätte, in der die sterblichen Hüllen der Könige Wenzel II., Wenzel III. und Wenzel IV. beigesetzt wurden.

Bekanntester Abt war Peter von Zittau. Er verfasste die böhmische Chronik „Chronicon Aulae regiae“ (Königsaaler Chronik), die von seinem Vorgänger Otto von Thüringen begonnen und von ihm weiter geführt wurde. Das Kloster war ein bedeutendes Zentrum der Bildung und des Humanismus in Böhmen und dem Heiligen Römischen Reich.

1420 zerstörten die Hussiten das Kloster. Nach seinem Wiederaufbau wurde es im Dreißigjährigen Krieg 1639 durch die Schweden erneut verwüstet.

Schloss in Zbraslav

Kaiser Joseph II. löste im Jahre 1785 schließlich das Kloster auf und zwei Jahre später nahm in den Klostergebäuden die k.k. Privilegirte Zucker-Raffinerie zu Königsaal bey Prag ihren Betrieb auf. 1825 kam Königsaal in den Besitz des Fürstenhauses Oettingen-Wallerstein und das Städtchen wurde zum Sitz eines Gerichtsbezirkes. Unter dem nächsten Besitzer der Herrschaft, Cyril Bartoň-Dobenín, erfolgte eine Restaurierung und ein Umbau der Klosteranlagen zu einem Schloss.

Im Jahre 1974 erfolgte die Eingemeindung nach Prag.

Heute befinden sich im Kloster Teile der Sammlungen der Prager Nationalgalerie. 1991 wurden die Gebeine der letzten Přemyslidenkönige zurück in die Jacobusbasilika nach Zbraslav überführt.

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks


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