- Königswiesen (Gauting)
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Königswiesen ist eine ehemalige Hofmark und heute Gemeindeteil von Gauting im Landkreis Starnberg.
Zahlreiche Hügelgräber verweisen auf eine lange Besiedlungsgeschichte der Gegend um Königswiesen. Der Name des Ortes sowie der Fund eines alten Kellers lässt vermuten, dass es sich hier um ein karolingisches oder sogar agilolfingisches Kammergut gehandelt hat.
Das Gut Königswiesen, dessen Geschichte bis ins Jahr 800 zurückreicht, ist bereits im Ebersberger Besitzverzeichnis aus dem Jahr 934 als chunigeswuuisa belegt und befand sich seit Ende des 10. Jahrhunderts im Besitz von Bischof Abraham vom Hochstift Freising. 1280 gelangte der Ort in den Besitz des bayerischen Herzogs Ludwig, der es dann aber im folgenden Jahr den Dominikanerinnen von Altenhohenau schenkte.
Zusammen mit der Reismühle verlieh Herzog Albrecht III. das Gut 1494 an Hans Weiler von Garatshausen und 1502 als Sedelhof an die den herzoglichen Hofmeister Erhard von Perfall zu Greiffenberg. Am 24. Juni 1507 kaufte Herzog Wolfgang von Bayern das Gut zurück, errichtete dort ein kleines Jagdschloss, das von seinem Jäger Jobst Partenkirchner bewirtschaftet wurde.[1] Bereits acht Jahre später verkaufte er es wieder an die Familie Weiler. 1566 erhielt das Gut das Hofmarksprivileg. 1624 ging das Gut an die Hörwarth von Hohenburg und 1644 an die Pfetten-Arnbach.
1754-99 wurde Johann Georg Freiherr von Zech Besitzer der Hofmark und anschließend bis 1848 Graf Christian von Yrsch. 1865 wurde Königswiesen bis auf die Kapelle abgebrochen und die Flur wieder aufgeforstet. Auch die Einöden Grubmühl und Reismühl gehörten früher zur Hofmark Königswiesen.
Der heutige Gautinger Ortsteil namens "Königswiesen", eine Villenkolonie auf dem "Hauser Berg", liegt nördlich der ehemaligen Hofmark und zeigt keine Siedlungskontinuität.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Filialkirche St. Ulrich südlich außerhalb des Ortes über dem Mühltal, eine kleine spätgotische Kirche
Literatur
- Gerhard Schober: Landkreis Starnberg. Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler. Schnell & Steiner, München 1989, S. 153–154, ISBN 3-7954-1005-3.
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Krämer: Geschichte der Gemeinde Gauting einschließlich der Hofmarken Fußberg und Königswiesen nebst Grubmühle, Reismühle und Gemeinde Stockdorf sowie der Schwaigen Kreuzing und Pentenried. Selbstverlag der Gemeinde Gauting, Gauting 1949, S. 330.
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