Garatshausen

Garatshausen
Schloss Garatshausen, von der Seeseite fotografiert

Die Ortschaft Garatshausen gehört zur Gemeinde Feldafing im oberbayerischen Landkreis Starnberg.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Garatshausen liegt am südlichen Gemeinderand der Gemeinde Feldafing auf einer Höhe von 584 m ü. NN und geht direkt in die Gemeinde Tutzing über.

Geschichte

Schloss Garatshausen auf einem Stich von Michael Wening

Die erste urkundliche Erwähnung Garatshausens liegt mehr als 1250 Jahre zurück und damit weit vor der ersten Feldafinger Urkunde.

Im 15. Jahrhundert gehörte Garatshausen, damals aus einem Hof und zwei Mühlen bestehend, dem Bayerischen Herzog Albrecht IV., der den Ort 1494 Kaspar Weiler überließ. 1565 erhielt Weiler für Garatshausen und den dazugehörigen Ort Feldafing das Hofmarksprivileg. Nach Weiler gehörte der Ort den Familien Schrenck von Notzing, Vieregg und Basselet De La Rosée, bis 1834 Herzog Max in Bayern Schloss und Hofmark erwarb.

Ende des 19. Jahrhunderts war Garatshausen Sitz der Hofmark Garatshausen-Possenhofen der Familie Thurn und Taxis. Das Schloss wurde zeitweise von Ex-König Franz II. von Sizilien und Neapel bewohnt, der ein Schwager des Fürsten von Thurn und Taxis war. Das Schloss, geplant vom Fürstl. Thurn und Taxis'schen Oberbaurat Max Schultze, wird heute vom Bayerischen Roten Kreuz als Kreisaltersheim des Landkreises Starnberg genutzt.

Vom 16. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war das Dorf Feldafing nur ein relativ unbedeutender Teil der alten Hofmark Garatshausen. Heute ist Garatshausen mit der Nachbargemeinde Tutzing zusammen gewachsen und bildet einen Ortsteil von Feldafing, so dass sich die früheren rechtlichen Abhängigkeitsverhältnisse nun umgekehrt darstellen.

Trivia

Bekannt wurde Garatshausen auch als „Wahlheimat von Hans Albers“, der 1933 an über 27 000 Quadratmeter großes Anwesen auf dem sogenannten Garatshauser Mühl- oder Müllerbergl, das früher den Namen Kalvarienberg trug, erwarb, das bis dahin die jeweiligen fürstlichen Schloßverwalter des Garatshausener Schlosses bewohnten. Nach seinem Tod im Jahre 1960 beanspruchten zunächst die drei Hamburger Schwestern das Anwesen. Die Lebensgefährtin von Hans Albers, Hansi Burg-Blydt, wurde erst nach jahrelangen Erbstreitigkeiten alleinige Eigentümerin. Sie verkaufte 1971 das gesamte Areal an den Freistaat, der es 1978 dem Landwirtschaftsministerium übertrug.[1]

Straßenbezeichnungen

Eine Besonderheit der Ortschaft war, dass es bis 2006 keine Straßenbezeichnungen gab, sondern alle Anwesen lediglich eine Hausnummer hatten, die in der Regel fortlaufend nach dem Erbauungszeitraum vergeben wurde, so dass viele Hausnummern nicht nebeneinander lagen. 2006 wurde dies aus „sicherheitsrechtlichen Gründen“ geändert.[2]

Einzelnachweise

  1. www.garatshausen-info.de
  2. Süddeutsche Zeitung vom 24. November 2005

Weblink

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