LI-09

LI-09
Wappen
Wappen von Triesen
Basisdaten
Wahlkreis: Oberland
BFS-Nr.: 7002
PLZ: 9495
Koordinaten: (758808 / 219568)47.1080519.5311187Koordinaten: 47° 6′ 29″ N, 9° 31′ 52″ O; CH1903: (758808 / 219568)
Höhe: 512 m ü. M.
Fläche: 26.4 km²
Einwohner: 4713 (31. Dezember 2007) [1]
Bevölkerungsdichte: 179 Einwohner pro km²
Website: www.triesen.li
Karte
Karte von Triesen

Triesen (dialekt: Tresa) ist eine Gemeinde im Liechtensteiner Oberland. Sie liegt im Südwesten des Landes.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Triesen grenzt im Norden an Vaduz, im Nordosten an Triesenberg, im Süden an den schweizerischen Kanton Graubünden, im Südwesten an Balzers und im Westen an den schweizer Kanton St. Gallen.

Geschichte

Im Bereich des Triesner Oberdorfes verlief einst eine Römerstraße. Straßennamen in der Hanglage erinnern noch heute daran

Das auf einem alten Bergsturzkegel erbaute Dorf Triesen wird 1155 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name Triesen leitet sich ab vom Geschlecht der Ritter von Trisun (daher der ursprüngliche Name Trisuna), die das Gebiet der Gemeinde im Mittelalter beherrschten. Die Burg der Ritter von Trisun erhob sich über dem Dorf an jener Stelle, wo heute die St. Mamerta-Kapelle steht. Die Ritter waren Dienstmannen der Grafen von Montfort-Feldkirch. Ein Ulrich von Trisun war Domherr zu Chur. Unter König Rudolf von Habsburg) wurde das Edelfräulein Guta von Trisun zur Äbtissin des adeligen Damenstiftes zu Lindau erwählt.

Universität für Humanwissenschaften

Auf der Anhöhe nördlich von St. Mamerten befand sich einst der Ansitz der Ritter von Schiel und auf einer Anhöhe bei Garnis der Sitz der Edlen von Richenstein.

1863 wurde eine Baumwollweberei in Triesen in Betrieb genommen. Seit 1996 steht das frühere Produktionsgebäude unter Denkmalschutz.

1913 brannten bei der größten liechtensteinischen Brandkatastrophe des 20. Jahrhunderts zahlreiche Häuser im Gemeindegebiet ab.[2]

Seit dem Jahr 2000 ist in Triesen Sitz der Universität für Humanwissenschaften im Fürstentum Liechtenstein. Sie befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Baumwoll-Spinnerei Jenny, Spoerry & Cie).

Politik

Gemeindevorsteher ist Günter Mahl (FBP), Vizevorsteher ist Gebhard Negele (VU).

Der Gemeinderat zählt inklusive Gemeindevorsteher 11 Sitze (5 (FBP), 5 (VU), 1 (FL))

Das Gemeindewappen ist nach dem Wappen der Edlen von Trisun gestaltet – des ältesten ortsansässigen Adelsgeschlechtes in Triesen (erstmals urkundlich erwähnt 1273; Ritter Ulrich „De Trisuns“).

Wirtschaft

In Triesen befindet sich der Sitz von Radio Liechtenstein (Radio L).

Das LOVA Center ist das grösste Einkaufszentrum in Liechtenstein.

Verkehr und Infrastruktur

In Triesen gibt es eine Primar-und Sekundarschule sowie die bilinguale Privatschule „Formatio“ (Unterrichtssprachen deutsch und englisch), die bis zur Matura besucht werden kann.

Sport & Freizeit

Sportplatz Blumenau, Skater-Park, Wanderwege, Kulturzentrum Gasometer auf dem Spoerry-Areal, Kultur- & Naturparcours

Sehenswürdigkeiten

  • Die Pfarrkirche St.Gallus wurde im Jahre 1455 errichtet und 1994 zur quadratischen Hallenkirche umgebaut. Im Inneren befindet sich eine hölzerne Kassettendecke von 1942. Im Chor befindet sich heute ein spätgotischer geschnitzter Flügelaltar, den Ludwig von Brandis 1492 ursprünglich für die St.-Mamerta-Kapelle gestiftet hat.
  • Die St.-Mamerta-Kapelle (oder St. Mamertus) im Triesner Oberdorf ist die älteste Kapelle des Landes. Sie wurde im 9. oder frühen 10. Jahrhundert erbaut. An der Stelle der heutigen Kapelle befand sich einst die Burg Trisun – der Sitz der Edlen von Trisun. Im Turm der Kapelle sind noch Reste der abgegangenen Burganlage aus dem 12. Jahrhundert zu sehen.
  • Die Marienkapelle, ein romanisches Bauwerk aus dem Mittelalter, wurde 1964 restauriert.
  • Das Kosthaus war ein 1873 auf Veranlassung des Baumwollfabrikanten Caspar Jenny durch den Architekten Hilarius Knobel errichtetes Arbeiterwohnhaus. Es gilt als das älteste noch erhaltene Mehrfamilienbau in Liechtenstein und war lange Zeit das größte Wohnhaus im Lande. Das mietskasernenartige, viergeschossige Gebäude besteht aus zwei zusammengebauten Achtfamilienhäusern, die Platz für 16 Familien bieten. Jede der Wohneinheiten besitzt einen Wohnraum, eine Küche sowie zwei Schlafzimmer. Wie bei fast allen Arbeiterhäusern gehört auch hier ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung als wichtiger Bestandteil zur Anlage.
  • historischer Dorfkern
  • Rheindamm
  • Panoramaweg
  • Lawena-Kraftwerk der Liechtensteinischen Kraftwerke

Persönlichkeiten

  • Der österreichische Film- und Bühnenschauspieler Oskar Werner (1922–1984) lebte seit 1952 in Triesen, wo er auch beigesetzt wurde.
  • Ursula Konzett (* 1959), ehemalige Skirennläuferin, ist in Triesen geboren.
  • Franz Burgmeier (* 1982), Fussballspieler, ist in Triesen geboren.

Einzelnachweise

  1. Statistik Liechtenstein - Amt für Volkswirtschaft
  2. Gemeinde Triesen

Weblinks



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