Lager Koralle

Lager Koralle
Reste des gesprengten Flakbunkers

Lager Koralle (auch: Objekt Koralle) war der Deckname einer militärischen Anlage nördlich von Bernau bei Berlin, in der sich zwischen 1943 und 1945 das Führungszentrum des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) befand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Objekt war zuerst als Marine-Nachrichtenschule gedacht und erhielt den Namen „Koralle“ erst später. Die Bauarbeiten begannen 1939 in einem stark bewaldeten Gebiet zwei Kilometer nordwestlich von Lobetal, nördlich von Bernau. Das Gelände gehörte ursprünglich zu den Hoffnungstaler Anstalten.

Aufgrund der Bombengefahr wurde beschlossen, die Führungszentrale des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) aus Berlin in ein ruhigeres Gebiet zu verlagern. Am 30. Januar 1943 bezog es seinen Sitz im Lager Koralle. Wenig später wurde vor Ort auch die Hauptfunkstelle des Befehlshabers der U-Boote (BdU) eingerichtet. Damit liefen nun alle Nachrichtenverbindungen für den U-Boot-Krieg im bombensicheren Nachrichtenbunker der Station ein. Nach dem Vormarsch der Roten Armee und Einkesselung Berlins erging am 19. April 1945 der Befehl zur Verlegung in das Ausweichquartier Objekt Forelle bei Plön und acht Tage später nach Flensburg.

Nach Kriegsende wurde ein Großteil der Anlage von sowjetischen Truppen gesprengt. Die Ruinen befinden sich noch an Ort und Stelle.

Der Tiefbunker und Dönitz' Wohnhaus sind bis heute erhalten.

Aufbau

Es gab einen Flakbunker, einen Hochbunker und einen unterirdischen Bunker. In dem unterirdischen Bunker operierte die Zentrale des OKM. Hinzu kamen ein Offizierskasino, Baracken, mehrere Löschteiche und andere kleinere Objekte. Die Gebäude waren zum Teil unterirdisch miteinander verbunden. Das Lager Koralle war mit zahlreichen Anlagen zur Telekommunikation ausgestattet.

Trivia

Schwer vorstellbar, daß der U-Bootkrieg in allen sieben Meeren von diesem märkischen Kiefernwäldchen aus geführt wird. „Koralle“ - wer nur auf diesen Namen gekommen sein mag. Für ein Stabsquartier unter Kiefern ausgerechnet Koralle!

Lothar Günther Buchheim Die Festung, S. 150

Weblinks

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