- Lago di Resia
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Reschensee Reschensee mit Kirchturm, Blickrichtung Reschenpass Lage: Vinschgau, Südtirol (Italien) Zuflüsse: Etsch, Rojenbach, Karlinbach Abflüsse: Etsch Größere Orte am Ufer: Reschen, Graun,
St. Valentin auf der HaideGeographische Lage 46° 48′ 12″ N, 10° 31′ 46″ O46.80333333333310.529444444444Koordinaten: 46° 48′ 12″ N, 10° 31′ 46″ O Daten Bauwerk Bauzeit: 1949/50 Daten Stausee Höhe des Stauziels: 1520 m Wasseroberfläche bei Vollstau: 677 ha Stauseelänge: 6 km Stauseebreite: 1 km Speicherraum: 120 Mio. m³ Der Reschensee (it. Lago di Resia) ist ein Stausee in der Gemeinde Graun im westlichen Südtirol. Der künstliche Stausee ist sechs Kilometer lang und an den breitesten Stellen etwa einen Kilometer breit und hat ein Wasserfassungsvermögen von 120 Mio. m³. Die Dörfer Reschen, Graun und St. Valentin auf der Haide liegen am Reschensee, wobei Reschen, Graun und die Weiler Kaschon (St. Valentin) und Spin (Graun) unmittelbar am See liegen.
Am Reschenpass gab es bis zur Seestauung 1950 drei Seen: Den Reschensee, den Mittersee (auch Grauner See genannt) und den Haidersee. Bei der Seestauung wurde das gesamte Dorf Graun und ein Großteil des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees versenkt. 163 Häuser wurden zerstört und 523 Hektar an fruchtbarem Kulturboden überflutet. Heute zeugt nur noch der aus dem Reschensee ragende Kirchturm vom versunkenen Alt-Graun.
Inhaltsverzeichnis
Das Anstauen des Reschensee 1949/50
Für die Stromerzeugung wurden die Dörfer Graun und Reschen (teilweise) und die uralten Weiler von Arlund, Piz, Gorf und Stockerhöfe (St. Valentin) unter Wasser gesetzt. Es entstand ein Stausee mit 677 ha Fläche.
Im Jahr 1939 wurde das erste Projekt aus dem Jahr 1920 zur Aufstauung der Naturseen (Reschen- und Mittersee) um fünf Meter durch die damalige Regierung auf 22 Meter (+ 17 Meter) abgeändert. Die Einwohner wurden im „nationalen Interesse zur Stärkung der nationalen Industrie“ zwangsenteignet und zur Aus- oder Umsiedlung gezwungen. Ein Recht auf Realersatz gab es nicht.
Im Sommer 1950 wurden die Gebäude gesprengt und überflutet. Der romanische Turm aus dem 14. Jahrhundert wurde aus Gründen des Denkmalschutzes stehen gelassen.
In den Jahren nach 1973 hat die Südtiroler Landesregierung umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Zirka 35 ha Kulturfläche sind mit Material aus dem Stausee zurückgewonnen worden.
Die Folgen der Anstauung:
- 70 % der Bevölkerung ist aus- oder abgewandert
- 163 Wohnhäuser bzw. landwirtschaftliche Gebäude wurden gesprengt
- 514 ha Kulturfläche weniger
- 70 % weniger Nutztiere[1]
Sport
Die Umrundung des Reschensees ist eine rege genutzte Wander-, Nordic-Walking- und Laufstrecke. Der Reschensee selbst ein beliebtes Fischergebiet, dort leben Renken (Felchen), Seeforellen, Barsche, Regenbogenforellen und Hechte.
Direkt an der Westseite des Sees befindet sich die Talstation der Sechser-Gondel zum überschaubaren Skigebiet Schöneben. Dort ist im Winter der Anschluss an mehrere Sessellifte und zwei Schlepplifte möglich. Das Skigebiet ist ideal für Familien mit Kindern, da die Hauptpiste sehr breit und recht eben ist.
Die relativ hohen Windstärken machen am Reschensee zahlreiche mit Wind verbundene Sportarten möglich. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat der See etwa in der Kitesurfszene erreicht: in den Sommermonaten tummeln sich zahlreiche Kite-Surfer auf dem Reschensee. Im Winter ist der See ein beliebter Treffpunkt für Eissegler, Snowkiter und Eissurfer aus ganz Europa.
Seit 2008 finden auf dem gefrorenen Reschensee die Internationalen Deutschen Snowkitemeisterschaften statt. Weil der See im Gegensatz zu vielen deutschen Snowkite-Gebieten eine sehr hohe Schnee- und Windsicherheit bietet, haben sich die Veranstalter für ihn als regelmäßigen Austragungsort für die Meisterschaften entschieden. Zudem ist er durch seine Lage im Dreiländereck Südtirol – Österreich – Schweiz auch für aktive Fahrer aus anderen Alpenländern sehr gut zu erreichen. Da es sich um eine offene Meisterschaft handelt, nehmen neben deutschen Sportlern unter anderem Aktive aus Österreich, der Schweiz, Italien, Skandinavien und Osteuropa teil.
Fotogalerie
Quellen
- ↑ Quelle: Infotafel vor Ort am Modell des Reschensee-Areals vor der Überflutung
Weblinks
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