Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen

Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen

Die Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen (auch Landesstelle Unna-Massen genannt) mit Sitz in Unna ist in Nordrhein-Westfalen zuständig für die Aufnahme, Betreuung und Weiterleitung von Spätaussiedlern, jüdischen Emigranten und anderen Zuwanderern mit einem Dauerbleiberecht in Deutschland. Am 1. Januar 2008 wurde sie als „Kompetenzzentrum für Integration“ in die Bezirksregierung Arnsberg eingegliedert. Am 30. Juni 2009 wurde die Landesstelle geschlossen.

Geschichte

Gegründet wurde die Landesstelle im Jahr 1946 durch die britische Militärregierung. Zu dieser Zeit hatte sie ihren Sitz noch in Siegen. Erst im Dezember 1951 erfolgte die Verlegung dieser Einrichtung nach Unna-Massen. 1951 konnte die Landesstelle 1.500 Plätze zur Unterbringung von Flüchtlingen bereitstellen. 1956/58 wurden diese Kapazitäten dann auf 2.700 Plätze erweitert.

1984 wurde der Landesstelle die Durchführung des Asylverfahrensgesetzes übertragen. 1988/89 wurden die Aufnahmekapazitäten erneut aufgestockt auf 3.600 Plätze. 1989, nach Wegfall der Mauer, übernahm die Landesstelle die Aufnahme und Weiterleitung der Übersiedlerinnen und Übersiedler aus der DDR. Im Jahr 1999 konnten über 2.200 Kosovo-Flüchtlinge, die aufgrund der Unruhen und des Krieges im Kosovo geflüchtet waren, in der Landesstelle vorübergehend aufgenommen werden.

Folgende Aufgaben nahm die Landesstelle wahr:

  • Statusrechtliche Verfahren, soziale Entschädigung, Versorgung;
  • Vermittlung von sprachlicher Kompetenz (Sprachkurse);
  • Orientierungs- und Informationskurse (z. B. Arbeitsmarkt, Bildungs- und Berufsberatung)

Die Landesstelle arbeitete aus diesem Grund mit zahlreichen Verbänden der freien Wohlfahrt, kirchlichen Trägern und anderen Institutionen vor Ort zusammen wie z. B. AWO, Arbeitsagentur, DRK, OBS etc..

Von Seiten der katholischen Kirche wurde die Seelsorge vor Ort von Pastor Christian Heim wahrgenommen. Die Evangelische Kirchengemeinde Massen war durch den Kirchlich-Diakonischen Dienst in der Landesstelle Unna-Massen (KiDiLUM) unter der Leitung von Pfarrer Helge Hohmann vertreten.

Aufgrund des starken Rückgangs der Einreisewilligen wurde die Landestelle am 30. Juni 2009 geschlossen. Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge werden nun direkt an die Kommunen in NRW verwiesen.[1]

Einzelnachweise

  1. Aussiedler-Lager Unna Massen schließt die Pforten, Der Westen, 30. Juni 2009

Weblinks

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