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Landnelke Landnelke (Dianthus caryophyllus) im Taurus-Gebirge
Systematik Eudikotyledonen Kerneudikotyledonen Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Gattung: Nelken (Dianthus) Art: Landnelke Wissenschaftlicher Name Dianthus caryophyllus L. Die Landnelke oder Edel-Nelke (Dianthus caryophyllus), in kultivierter Form meist Gartennelke oder kurz Nelke genannt, ist eine Pflanze aus der Gattung der Nelken, die aus dem Mittelmeerraum stammt und seit dem Altertum als Zierpflanze kultiviert wird. Der Gattungsname Dianthus bedeutet „Zeus-Blume“ (vgl. Nelken), der Artname stammt vom griechischen καρυόφυλλον (karyóphyllon), was eigentlich „Gewürznelke“ bedeutet (Genaueres im Artikel Nelkengewächse).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Landnelke ist eine Staude mit kreuzgegenständigen, lineal-lanzettlichen, ganzrandigen, blaugrünen Blättern. Der Stängel trägt mehrere Blüten und kann dichasial oder rispenartig (mit weiter wachsendem Mitteltrieb) verzweigt sein. Die duftenden Blüten besitzen verkehrt-eiförmige bis dreieckige Kronblätter (bei der Stammform 5 an der Zahl und rosa bis rot), die vorn gezähnt oder gekerbt sein können. Die vier bis sechs den Kelch umgebenden, eiförmigen, stachelspitzigen Schuppenblätter (siehe Nelken) sind nur ¼ so lang wie die Kelchröhre. Die Landnelke wird 40 bis 80 cm hoch und blüht von Juli bis September.[1]
Heimat
Die Landnelke stammt aus dem Mittelmeergebiet. In Europa kommt sie wild in Griechenland und Italien, auf Sizilien und Sardinien vor; dabei ist unsicher, ob sie in einigen dieser Gebiete nur eingeführt ist (wie auch in Spanien und Frankreich).[2]
Nutzung
Nelken begleiten den Menschen seit alter Zeit. Medizinische Anwendung bei Magenverstimmung und Fieber. Nelkenduft wurde für Essig, Bier, Wein, Saucen und Salate verwendet, Blüten kandiert.
Heute finden sie hauptsächlich als Zierpflanzen Verwendung. Der weltweit größte Produzent von Nelken als Schnittblumen ist Kolumbien. In Aalsmeer, dem größten Versteigerungszentrum für Schnittblumen in Europa, wurden beispielsweise im Jahr 2005 57 Millionen Schnittnelken umgesetzt, davon 38 Millionen importierte Nelken [3]. Damit gehört die Schnittnelke zu den zehn meistverkauften Schnittblumen im internationalen Schnittblumenhandel.
In Asien, vor allem Südchina, sind getrocknete ganze Nelkenblüten die Grundlage eines schmackhaftes Tees. Dieser hat neben den medizinischen Wirkungen einen optischen Effekt, da die Blüte im warmen Wasser wieder aufzublühen scheint.
Symbolik
Im Mittelalter war die Nelke ein Symbol für die Gottesmutter Maria. Sie war zudem ein Symbol der Passion Christi, da die Form von Blatt und Frucht bildhaft als „Nagel“ interpretiert wurde. Das Wort „Nelke“ entstand aus dem mittelniederdeutschen „negelken“, was so viel wie „Nägelchen“ bedeutete.
In dem Lied „Guten Abend, gute Nacht“ erscheinen Nelken unter der Bezeichnung „Näglein“.
Die rote Nelke (Mainelke) ist heute ein Symbol der Arbeiterbewegung. Viele sozialistische Parteien auf der ganzen Welt verwenden sie in ihrem Logo, sie erhielt ihr politisches Image als Arbeiterblume auf dem Internationalen Sozialistenkongress, der 1889 in Paris tagte. Dort beschloss man, den 1. Mai in allen Ländern als Kampftag zu feiern.
Zitat von Horst Heimann aus dem Vorwärts:
- Es ist der erste Mai 1890. Das Sozialistengesetz ist noch in Kraft. Der spätere sozialdemokratische Reichstagspräsident Paul Löbe schildert, wie er als 15-jähriger Lehrling seinen 1. Mai erlebte: Das Versammlungsverbot umging man durch den „gemeinsamen Ausflug in benachbarte Gartenlokale“. Da keine Fahnen mitgeführt werden durften, galt die rote Nelke im Knopfloch als Zeichen der Gleichgesinnten. Damit folgten die Arbeiter einem Aufruf der 2. Internationale. Auf ihrem Gründungskongress im Juli 1889 in Paris hatte sie beschlossen, am 1. Mai 1890 sollen „gleichzeitig in allen Ländern und in allen Städten die Arbeiter“ in einer „großen internationalen Manifestation“ für ihre Rechte, vor allem für den Achtstundentag, eintreten.
An der Universität Oxford tragen die Studenten traditionell Nelken zu Ihren Prüfungen. Für die erste Prüfung weiße, danach rosafarbene und schließlich rote für ihre Abschlussprüfungen.
Am 25. April 1974 wurden den portugiesischen Soldaten bei ihrem Aufstand gegen die Diktatur rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt, siehe Nelkenrevolution.
Andere Nelken im Garten
Neben der Gartennelke wird seit Jahrhunderten die Bartnelke (Dianthus barbatus) als Zierpflanze, die Karthäuser-Nelke (D. carthusianorum) als Zier- und Heilpflanze gezogen. In jüngerer Zeit sind die Feder-Nelke (D. plumarius), die Chinesische Nelke (D. chinensis) und die Heide-Nelke (D. deltoides) sowie Hybriden aus Land- und Feder-Nelke dazugekommen. Auch andere Nelkengewächse tragen den Bestandteil „-nelke“ im Namen, im Garten sind dies hauptsächlich die Pechnelken (Lychnis) mit der Kranz-Lichtnelke oder Vexiernelke (Lychnis coronaria) und der Brennenden Liebe (Lychnis chalcedonica).
Referenzen
- ↑ Behm, Hans Wolfgang: Die Flora um uns. Das farbige Buch der Blumen und Blüten in Gärten und Haus. Berlin 1966
- ↑ Flora Europaea
- ↑ http://www.aalsmeer.com/AalsmeerUpload/VBA_Kengetallen2005eng.pdf Key figures 2005
Weblinks
Commons: Landnelke – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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