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Heide-Nelke Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
Systematik Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales) Familie: Nelkengewächse (Caryophyllaceae) Unterfamilie: Caryophylloideae Tribus: Caryophylleae Gattung: Nelken (Dianthus) Art: Heide-Nelke Wissenschaftlicher Name Dianthus deltoides L. Die Heide-Nelke (Dianthus deltoides) ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae) gehört. Sie ist in Eurasien weitverbreitet. In Deutschland steht sie unter Naturschutz.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Heide-Nelke wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 40 cm [1]. Der kurz behaarte Stängel ist nur am Grund verzweigt [1]. Die gegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter besitzen eine bis 2,5 cm lange, schmal linealische, dicht kurz behaarte Blattspreite [1].
Die Heide-Nelke ist gynodiözisch. Die gestielten Blüten stehen einzeln oder zu wenigen in rispigen Blütenständen zusammen [1]. Am Grunde des Kelchs befinden sich zwei Hochblätter, die häufig auch als Kelchschuppen bezeichnet werden; sie sind eiförmig, nur halb so lang wie der 12 bis 18 mm lange Kelch und besitzen eine aufgesetzte Granne [1]. Die Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch weist spitze Kelchzähne auf [1]. Die fünf etwa 1 cm langen Kronblätter erscheinen von oben gesehen platt und besitzen ein gezähntes oberes Ende. Sie sind purpurn gefärbt und weisen eine weiße Punktierung und einen dunkleren Ring auf. Die Blüten schließen sich abends. Die Blütezeit reicht von Juni bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.
Vorkommen, Ökologie und Schutz
Das Areal der Heide-Nelke reicht über fast ganz Europa (mit Ausnahme des äußersten Norden und Süden) bis nach West-Sibirien und über den Jenissei. In Nordamerika kommt die Heide-Nelke nur eingeschleppt vor.
Die Heide-Nelke ist eine auch in Deutschland weit verbreitete, aber regional nur zerstreut vorkommende Pflanze, die hier nach der BArtSchV besonders geschützt ist. [2] In einigen Bundesländern steht sie zudem auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen.
Im natürlichen Habitat findet man sie in submeridionalen bis borealen Klimazonen, vom Flach- bis ins Hügelland, meist unterhalb 700 Meter NN. Sie steigt aber beispielsweise im Erzgebirge bis 1100 m und in Graubünden sogar bis 2020 m auf. Im Flach- und Hügelland ist sie häufig auf bodensauren Sandtrocken- und Silikatmagerrasen zu finden, zusammen mit dem Roten Straußgras (Agrostis capillaris) oder dem Gewöhnlichen Flügelginster (Chamaespartium sagittale). Aber manchmal kommt sie auch auf ruderal beeinflussten Wiesen vor. Die Heide-Nelke meidet kalkhaltige Böden.
Sie überdauert den Winter als Hemikryptophyt bzw. krautiger, wintergrüner Chamaephyt[3], bildet oberirdische Ausläufer und kriechende Stängel. Die häufig vormännlichen Blüten werden von Insekten, insbesondere Faltern, bestäubt. Ihre Samen benötigen Kälte, um zu keimen. Es kommen sowohl rein-weibliche, als auch rein-männliche Exemplare vor.[4]
Die Heide-Nelke dient als Futterpflanze oligophag für die Raupen der Karthäusernelken-Kapseleule (Hadena compta Denis & Schiffermüller, 1775),[5] die zu den Eulenfalter (Noctuidae) gehört. Die Raupe frißt zuerst an den Kapselfrüchten und später an den Blättern. [1]
Die Stiftung Naturschutz Hamburg kürte die Heide-Nelke zur Blume des Jahres 2012.
Quellen
Literatur
- Hans-Christian Friedrich: Familie Caryophyllaceae. In: Gustav Hegi (Begr.), Karl-Heinz Rechinger (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band III. Teil 2: Phytolaccaceae – Portulacaceae. 2., völlig neubearb. Auflage. Verlag Paul Parey, Berlin, Hamburg 1959–1979, ISBN 3-489-60020-7..
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Heide-Nelke. In: FloraWeb.de.
- ↑ Pflanzenportrait beim NABU.
- ↑ Heinz Ellenberg: Zeigerwerte der Gefäßpflanzen Mitteleuropas. 2., verbess. Aufl. In: Scripta Geobotanica, Band IX, Erich Goltze, Göttingen, 1979.
- ↑ Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. 6. völlig neu bearb. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2005, ISBN 3-494-01397-7.
- ↑ Karthäusernelken-Kapseleule bei lepiforum.de.
Weblinks
Commons: Heide-Nelke (Dianthus deltoides) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Steckbrief beim Naturhistorischen Museum Wien.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants, 1986, ISBN 3-87429-263-0
- Eintrag in der Zentralen Datenbank der Schweizer Flora
- Carl von Linné: Species Plantarum Band 1, Imprensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 411 (Erstbeschreibung)
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