- Laomedeia (Mond)
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Neptun XII (Laomedeia) Vorläufige oder systematische Bezeichnung S/2002 N 3 Zentralkörper Neptun Eigenschaften des Orbits Große Halbachse 23.464.130 km Periapsis 14.522.070 km Apoapsis 32.406.190 km Exzentrizität 0,3810949 Bahnneigung 55,38 (Äquatorebene)
37,69705 (Ekliptik)°
Umlaufzeit 3161,22 Tage Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 0,52 km/s Physikalische Eigenschaften Albedo ≈ 0,16 Scheinbare Helligkeit 25,5 mag Mittlerer Durchmesser ≈ 42 km Masse ≈ 8,9920 · 1016 kg Mittlere Dichte ≈ 1,5 g/cm³ Fallbeschleunigung an der Oberfläche ≈ 0,010 m/s² Fluchtgeschwindigkeit m/s Entdeckung Entdecker Matthew J. Holman et al. Datum der Entdeckung 13. August 2002 Laomedeia (auch Neptun XII) ist der elfte Mond des Planeten Neptun. Er zählt zu Neptuns prograden irregulären Monden.
Inhaltsverzeichnis
Entdeckung und Benennung
Laomedeia wurde am 14. August 2002 durch ein Team bestehend aus Matthew J. Holman, John J. Kavelaars, Tommy Grav, Brett J. Gladman, Wesley C. Fraser, Dan Milisavljevic, Philip D. Nicholson, Joseph A. Burns, Valerio Carruba, Jean-Marc Petit, Philippe Rousselot, Oliver Mousis, Brian G. Marsden und Robert A. Jacobson auf Aufnahmen vom 14. August bis zum 4. September 2002 sowie vom 10. August 2001 zusammen mit Halimede und Sao entdeckt. Die Aufnahmen wurden durch das 4.0-Meter Blanco Teleskop am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile sowie dem 3.6-Meter Canada-France-Hawaii Telescope in Hawaii angefertigt. Mehrere Aufnahmen wurden digital kombiniert, bis die Monde im Gegensatz zu den strichförmigen Sternen punktförmig erschienen. Die Entdeckung wurde am 13. Januar 2003 bekannt gegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung S/2002 N 3.
Am 3. Februar 2007 wurde der Mond dann nach Laomedeia (griechisch für „Volksherrscherin“), einer der etwa 50 Nereiden Meeresnymphen aus der griechischen Mythologie benannt. Sie sind die schönen Töchter des weisen Greises Nereus, dem Prophetie und ständige Verwandlung nachgesagt wurden, und seiner Gemahlin, der der Okeanide Doris.
Bahneigenschaften
Laomedeia umkreist Neptun auf einer prograden, sehr elliptischen Bahn zwischen 14.522.070 und 32.406.190 km Abstand zu dessen Zentrum (Große Bahnhalbachse 23.464.130 km beziehungsweise 947,509 Neptunradien). Die Bahnexzentrizität beträgt 0,38109490, die Bahn ist 55,38° gegenüber dem Äquator des Neptuns geneigt. Der Mond befindet sich in einer sogenannten Kozai-Bahnresonanz, was bedeutet, dass seine Bahnneigung und Exzentrizität aneinander gekoppelt sind (Die Bahnneigung nimmt ab, wenn sich die Exzentrizität erhöht, und umgekehrt). Es ist daher anzunehmen, dass diese Parameter variabel sind, da die Exzentrizität auch mit 0,3969 und 0,4237, die Bahnneigung (gegenüber der Ekliptik) mit 34,741° und die Große Bahnhalbachse mit 23,571 Millionen km angegeben wird.
Die Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Sao ist im Mittel etwa 1,3 Millionen km von Laomedeias Orbit entfernt, die Entfernung der Bahn des nächstäußeren Mondes Psamathe beträgt das zwanzigfache, im Mittel etwa 25,9 Millionen km; die Bahn von Psamathe ist etwas mehr als doppelt so weit von Neptun entfernt.
Laomedeia umläuft Neptun in rund 3.161 Tagen 5 Stunden und 17 Minuten beziehungsweise rund 8,661 Erdjahren, also länger als die vier inneren Planeten, der Zwergplanet Ceres und der Großteil der Asteroiden des Hauptgürtels um die Sonne benötigen (!).
Physikalische Eigenschaften
Laomedeia hat einen Durchmesser von geschätzten 42 km, beruhend auf dem für sie angenommenen Rückstrahlvermögen von 16%. Die Oberfläche ist damit relativ dunkel. Ihre Dichte wird auf 1,5 g/cm3 geschätzt. Damit dürfte der Mond zum überwiegenden Teil aus Wassereis zusammengesetzt sein.
Es wird angenommen, dass der Mond ein eingefangener Asteroid ist.
Erforschung
Aufgrund der der großen Distanz zu Neptun und der schwachen Helligkeit von 25,5 mag, die 1:12200000 gegenüber dem Zentralplaneten beträgt, wurde Laomedeia beim Vorbeiflug von Voyager 2 1989 nicht gefunden. Seit der Entdeckung 2002 konnte Laomedeia nur durch erdgebundene Teleskope beobachtet werden und dabei ihre Bahnelemente und ihre Helligkeit bestimmt werden.
Weblinks
- IAU: Natural Satellites Ephemeris Service IAU: Bahnparameter und Ephemeriden irregulärer Monde
- NASA: Planetary Satellite Physical Parameters NASA: Physikalische Parameter (englisch)
- NASA: Planetary Satellite Mean Orbital Parameters NASA: Orbitale Parameter (englisch)
- NASA: Neptunian Satellite Fact Sheet NASA: Liste mit Parametern (englisch)
- Scott S. Sheppard: Neptune's Known Satellites Liste mit Parametern des Neptunsystems (englisch)
- USGS: Planet and Satellite Names and Discoverers Namen von Planeten und Satelliten (englisch)
- Polnische Mond-Seite: Laomedeia Beschreibung und weiterführende Links (englisch)
- IAUC Nr. 8047 13. Januar 2003 (Entdeckung)
- IAUC Nr. 8802 3. Februar 2007 (Nummerierung und Benennung)
Monde des Planeten NeptunDespina | Galatea | Halimede | Laomedeia | Larissa | Naiad | Nereid | Neso | Proteus | Psamathe | Sao | Thalassa | Triton
Siehe auch: Liste der Neptunmonde | Liste der Monde
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