Lasama

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Fernando La Sama (auch Lasama) de Araújo (* 26. Februar 1963 in Manutassi (Distrikt Ainaro)/Portugiesisch-Timor) ist der Parteivorsitzende der Partido Democrático PD und Parlamentspräsident des Nationalparlaments Osttimors. Er ist seit 2001 mit Jacqueline Jackie Siapno verheiratet, einer gebürtigen Philippinerin. Sie ist an der Abteilung für politische Wissenschaft an der University of Melbourne tätig. Gemeinsam haben sie einen Sohn namens Hadomi (* 2004). Fernando de Araújo ist Angehöriger der aus dem Westen des Landes stammenden Ethnie der Mambai. Neben Mambai und Tetum spricht Araújo Bahasa Indonesia, Portugiesisch und Englisch. Sein Kampfname La Sama bedeutet in etwa „jemand, auf dem man nicht herumtrampeln kann“.[1] Seit April 2009 ist Araújo Ehrenbürger von Dagupan, der Geburtsstadt seiner Frau.[2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Besatzungszeit

Araújo war erst zwölf Jahre alt, als Indonesien Osttimor besetzte. Dabei wurde er Zeuge, wie 18 seiner Familienmitglieder durch die indonesische Armee getötet wurden. Er lebte daher, wie viele andere Flüchtlinge eine Zeit lang in den Bergen. Seine Schulbildung beendete er in Dili. Von 1985 bis 1989 studierte Araújo auf der Universität von Bali Literatur und gründete dort 1988 die osttimoresische pro-Unabhängigkeits-Studentenbewegung Resistência Nacional dos Estudantes de Timor-Leste RENETIL (Nationaler Widerstand der Studenten aus Timor-Leste). 1988 bis 2000 war er ihr Generalsekretär. Die RENETIL hatte Ableger in vielen Orten in Osttimor, Indonesien und im Ausland mit insgesamt mehreren Tausend Mitglieder. Am 24. November 1991 wurde Araújo wegen der Organisation einer gewaltlosen Demonstration zwölf Tage nach dem Santa-Cruz-Massaker von den indonesischen Behörden verhaftet und wegen Subversion zu einer Haftstrafe von neun Jahren verurteilt, von denen er mehr als sechs Jahre bis zum 23. März 1998 im Cipinang Gefängnis in Jakarta absaß. Hier lernte Araújo auch seine Frau kennen, die ihn als Aktivistin von Amnesty International besuchte.[1] 1999 war Araújo als einer der führenden Mitglieder des CNRT einer der Organisatoren des erfolgreichen Unabhängigkeitsreferendum. Von Ende 1999 bis 2001 studierte und lehrte Araújo an der Universität von Melbourne.

Politische Karriere

Im Übergangskabinett der UN-Verwaltung Osttimors war Araújo Außenminister. 2001 wurde er zum Vorsitzenden der von ihm im Juni neu gegründeten PD gewählt, die bei den Parlamentswahlen zweitstärkste Partei mit 8,72 % wurde. Damit blieb sie allerdings weit hinter der dominierenden FRETILIN. Bei den Unruhen in Osttimor 2006 wurde sein Haus von Randalierern niedergebrannt.

Araújo gründete die Umweltorganisation Fundaçao Haburas, das wöchentliche Magazin Talitakum und die wöchentliche Parteizeitung der PD Vox Populi.

Fernando de Araújo trat zur Präsidentenwahl am 9. April 2007 an. Sowohl Pater Martinho Gusmão, der Vertreter der Katholischen Kirche in der Nationalen Wahlkommission CNE, als auch der flüchtige Rebellenführer Alfredo Reinado sprachen sich für ihn als Nachfolger des scheidenden Staatspräsidenten Xanana Gusmão aus. Am 1. April warfen in Macadique (Subdistrikt Watu-Lari) 20 FRETILIN-Anhänger Steine auf eine Veranstaltung von Araújo. Nach dem offiziellen Endergebnis des ersten Wahlganges errang Araújo bei den Wahlen mit 19,18 % der Stimmen den dritten Platz hinter Premierminister José Ramos-Horta und dem Parlamentspräsidenten Francisco Guterres und konnte daher bei der Stichwahl am 8. Mai nicht mehr antreten. Das Ergebnis wurde aufgrund des Chaos bei der Auszählung und diverser Unregelmäßigkeiten von Araújo angezweifelt, vor Gericht wurde der Einspruch gegen das Wahlergebnis aber zurückgewiesen. Aus der Stichwahl ging Ramos-Horta als Sieger hervor.

Mit den Parlamentswahlen vom 30. Juni 2007 zog Araújo als Abgeordneter seiner PD ins Nationalparlament Osttimors ein. Am 30. Juli wurde er hier zum Parlamentspräsidenten gewählt.

Bei einem Attentat wurde Ramos-Horta am 11. Februar 2008 schwer verletzt. Laut Verfassung übernimmt der Parlamentspräsident im Krankheitsfall die Amtsgeschäfte des Staatspräsidenten. Da Araújo sich zu dieser Zeit in Portugal befand, übernahm sein Vertreter Vicente da Silva Guterres die Aufgabe bis zur Rückkehr von Araújo am 13. Februar.[3][4]

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Global Nation, 16. April 2009, Wife’s bus ride alarms East Timor leader
  2. Positive News Media, 17. April 2009, Timor Leste's National Parliament president now honorary son of Dagupan
  3. Timor-Online, 11. Februar 2008, COMUNICADO DE SUA EXCELÊNCIA, O PRESIDENTE DA REPÚBLICA INTERINO, DR. VICENTE DA SILVA GUTERRRES (Portugiesisch)]
  4. Business Spectator, 14. Februar 2008, New poll if Ramos Horta recovery slow

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