Lauda GmbH & Co. KG

Lauda GmbH & Co. KG
LAUDA DR. R. Wobser GmbH & Co. KG
Bild:Logo lauda.gif
Unternehmensform GmbH & Co. KG
Gründung 1. März 1956
Unternehmenssitz Lauda-Königshofen, Baden-Württemberg
Unternehmensleitung
  • Gerhard Wobser
  • Gunther Wobser
  • Heinrich Paul
Mitarbeiter ca. 270 (2008)
Umsatz ca 40 Mio. Euro (2008)
Branche Temperier- und Messtechnik
Website

www.lauda.de

Die Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG ist ein Hersteller im Bereich der Temperier- und Messtechnik mit besonderem Schwerpunkt auf Geräten für Labore.

Zu den Produkten zählen unter anderem Thermostate, Kryostate, Prozesskühlanlagen, Tensiometer und Viskosimeter. Mit dem KP20 stellte LAUDA 1982 den weltweit ersten mikroprozessorgesteuerten Thermostaten vor.

Geschichte

Dr. Rudolf Wobser, ursprünglich technischer Leiter und Chef-Konstrukteur des DDR-VEB Prüfgerätewerk aus Medingen bei Dresden floh im August 1955 in den Westen, wo er ein eigenes Unternehmen gründen wollte. In Lauda, heute Teil von Lauda-Königshofen fand er die nötige Unterstützung. Am 1. März 1956 gründete Wobser zusammen mit zwei Geschäftspartnern das Messgeräte-Werk LAUDA Dr. R. Wobser KG. Das Gründungskapital betrug 92.500 DM.

Nach eher abenteuerlichen Versuchen in der Gründerzeit des Unternehmens, im Zuge der Verbreitung des Plattenspielers mit koffergroßen Aufnahmegeräten für lackbeschichtete Postkarten (Cartavox) Geld zu verdienen, konzentrierte man sich auf die Kernkompetenz: Thermostate und Kryostate. Ein erfolgreich erfüllter Auftrag für Thermometer-Prüfgeräte für die Luftfahrt 1957/58 etablierte die LAUDA KG als Kandidat auch für anspruchsvolle Aufgaben. Der Durchbruch gelang schließlich auf der ACHEMA 1958. Auf der Messe war Wobser noch aus seiner Zeit beim VEB Prüfgerätewerk bekannt. Obwohl das Unternehmen selbst ein Newcomer und viele Geräte der ersten Generation noch nicht einsatzbereit waren, überzeugte die Qualität die anwesende Fachpresse und sogar ein Alleinverkaufsvertrag mit einem niederländischen Partner konnte abgeschlossen werden. Besonders die Innovation des Baukastenprinzips für Temperierbäder, durch das das eigentliche Bad und das Regelelement getrennt werden konnten und damit zum einen das Regelelement nicht Hitze und Dämpfen ausgesetzt war, zum anderen die Temperierung gefährlicher Substanzen auch aus Sicherheitsabstand geregelt werden konnte, überzeugte.

Anfang der 1960er Jahre konnte der Familienbetrieb expandieren und beschäftigte 1963 bereits 50 Mitarbeiter. Um den Fachkräftenachschub sicherzustellen, wurde eine eigene Lehrwerkstatt gegründet. 1964 wurden Produkte für Industrie und Technikum der Produktpalette hinzugefügt. Zunächst in Zusammenarbeit mit der Bayer AG, einem damals wichtigen Kunden wurde im Bereich Messtechnik die Produktion ausgebaut. Filmwaagen und Tensiometer wurden ein wichtiges Standbein. Der jüngere Sohn, Gerhard Wobser, betrieb parallel zu seinem Studium der Physik in Stuttgart ein eigenes kleines Entwicklungslabor. Daraus entstanden neue Technologien mit Regelelementen auf Halbleiterbasis und gepulster Temperaturanpassung. Tisch-Kryostate eröffneten neue Märkte durch ihren geringeren Platzbedarf. Auch die Entwicklung von Kühlsystemen für Mikrotome fiel in diese Zeit und stelle für die nächsten 25 Jahre ein wichtiges Standbein des Unternehmens dar.

1976 wurden die ersten digitalen Temperaturfühler zum Nachrüsten angeboten. 1982 wurde auf der ACHEMA der weltweit erste Mikroprozessor-Thermostat, der KP20 präsentiert, der dank neuer digitaler Anzeige auch eine Temperaturdarstellung auf ein Tausendstel Grad Celsius bot. Die älteren digitalen Geräte konnten nun über angeschlossene Computer gesteuert werden. Im Bereich der Kryostate entwickelte LAUDA die Proportionalkühlung, die ein energieintensives Gegenheizen bei maximaler Kühlung überflüssig machten. Gleichzeitig wurde zusammen mit anderen Unternehmen ein eigenes Vertriebsnetz aufgebaut. Im Laufe der 1980er Jahre verdoppelte sich der Umsatz. 1988 wurde die Firma in eine GmbH & Co. KG mit den beiden Söhnen des Gründers als Geschäftsführern überführt. Dabei wurde die Bezeichnung „Messgerätewerk“ abgelegt und die Ortsbezeichnung Lauda als Markenname registriert.

Verschiedene Faktoren, u. a. der Wegfall der Mikrotomkühltechnik durch Fusion des Kunden und der Golfkrieg, führten zu Umsatzeinbrüchen Anfang der 1990er Jahre, die das Unternehmen zu massiven Einschränkungen zwangen, da 1991 erstmals Verluste eingefahren wurden. Die Wende wurde schließlich durch die Entwicklung neuer Einfachgeräte im Bereich der Umlaufkühler erreicht, die eine besonders günstige Produktion erlaubten und durch höhere Stückzahlen wieder Umsatzsteigerungen ermöglichten. 1994 waren LAUDA-Thermostate an der Entdeckung der Elemente 110 (Darmstadtium) und 111 (Roentgenium) durch die Gesellschaft für Schwerionenforschung beteiligt. 1996 ist die Wende wieder geschafft. Neue Produkte unterstützten den Aufwärtstrend: Eine neue Serie erlaubte den Betrieb ohne externe Kühlung, da der Energieeintrag minimal gehalten wird.

2000 wurden neue Heiz- und Kühlsysteme für die Prozesstechnik als Lückenschluss zwischen Labor- und Großsystemen angeboten. Bei den industriellen Systemen wurde eine neue Technik patentiert, die einen Temperaturbereich von -150 bis +400 °C ermöglicht. 2003 verließ Karlheinz Wobser aus Altersgründen das Unternehmen. Sein Bruder kaufte dessen Anteile und veräußerte einen Teil an seinen Sohn Dr. Gunther Wobser, der nun seinerseits zum Geschäftsführer bestellt wurde. 2005 eröffnete LAUDA erstmals eine eigene Auslandsgesellschaft, die LAUDA France, der 2006 die LAUDA Wostok in Moskau folgte.

Konkurrenten

Zu den wichtigsten Wettbewerbern von Lauda zählen Thermo Fisher Scientific (HAAKE), Huber und Julabo.

Weblinks


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