- Lauda Air
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Lauda Air IATA-Code: OS (zuvor NG) ICAO-Code: AUA (zuvor LDA) Rufzeichen: AUSTRIAN (zuvor LAUDA AIR) Gründung: 1979 Sitz: Wien, Österreich Drehkreuz: Heimatflughafen: Flughafen Wien Unternehmensform: GesmbH Allianz: Star Alliance Vielfliegerprogramm: Miles & More Flottenstärke: 1 Ziele: siehe Austrian Airlines Lauda Air ist eine österreichische Fluggesellschaft mit Sitz in Wien und Basis auf dem Flughafen Wien-Schwechat. Sie ist seit 2004 eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Austrian Airlines und wird heute von dieser als reine Vertriebsmarke ohne eigenen Flugbetrieb genutzt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1979 bis 1995
Die Lauda Air wurde am 4. April 1979 vom zu diesem Zeitpunkt zweifachen Formel-1-Weltmeister Niki Lauda gegründet. Das Startkapital von 15 Mio. öS stellte zu 51 Prozent die Lauda Air GmbH und zu 49 Prozent die ITAS Reisebüro GmbH. Niki Lauda erwarb die Bedarfsflugkonzession der Alpair und nahm am 24. Mai 1979 den Flugbetrieb mit zwei gebrauchten Flugzeugen vom Typ Fokker F-27 auf.
In den 1980er-Jahren begann eine rasante Aufwärtsentwicklung der Fluglinie. Mit dem Reiseveranstalter ITAS (Eigentümer Basile Vavaressos) begann eine sehr erfolgreiche Kooperation, die eine Vergrößerung der Transportkapazität notwendig machte. 1986 erhielt Lauda Air die erste 737-3Z9 und 1988 eine 737-200. Das Catering übernahm Do & Co. Mit der ersten Boeing 767-300ER fiel der Startschuss zu Langstrecken-Linienflügen nach Bangkok, Hongkong und Sydney.
1990 erhielt Lauda Air die weltweite Linienkonzession und das Unternehmen ging an die Börse. Im Herbst 1990 erwarb die Luftahnsa-Tochter Condor rund 25 Prozent der Anteile. Ende Oktober 1991 wurde der Linienflug um Melbourne in Australien erweitert.
Durch die Kooperation mit Lufthansa wurden ab Dezember 1992 dreimal wöchentlich Linienflüge nach Miami über München mit einer Boeing 767-300ER aufgenommen.
Ab März 1993 wurde auch Los Angeles viermal pro Woche über München angeflogen. Im selben Jahr wurde außerdem die Lauda Air S.p.A., eine Beteiligungsgesellschaft in Italien, gegründet. Diese flog von Mailand aus mit einer Boeing 767-300ER in die Karibik.
Mit den 1994 erworbenen Canadair Regional Jets nahm die Lauda Air Flüge zu den Europa-Destinationen Barcelona, Madrid, Brüssel, Genf, Manchester und Stockholm auf. Im September 1994 betrug der Anteil der Lufthansa an Lauda Air 39,7 Prozent.
Zusammenschluss mit Austrian Airlines
1996 begann die partielle Zusammenarbeit zwischen Austrian Airlines und Lauda Air. Ebenfalls 1996 wird „Nikis Kids Club“ für Kinder von sechs bis zwölf Jahren gegründet.
Am 12. März 1997 folgte die Bekanntgabe der strategischen Partnerschaft zwischen Austrian Airlines, Lauda Air und Lufthansa. Austrian Airlines beteiligen sich mit 36 Prozent an Lauda Air, Niki Lauda behielt 30 Prozent und die Lufthansa behielt einen Anteil von 20 Prozent. Am 24. September 1997 übernahm Niki Lauda persönlich die erste Boeing 777-200IGW.
Eine neue Boeing 767-300ER „Frank Sinatra“ brach am 30. August 1999 zu ihrem Erstflug auf – eine zwölftägige Weltreise mit Stopps in Frankfurt, Bangkok, Sydney, Honolulu und Los Angeles stand auf dem Programm.
Am 21. November 2000 trat Niki Lauda als Vorstandsmitglied zurück und im Oktober 2001 wurde Lauda Air eine 99-prozentige Tochter der Austrian Airlines.
2001 erhöhte Lauda Air die Frequenz nach Australien auf fünfmal wöchentlich. Im Jahr 2001 gewann Lauda Air drei Auszeichnungen: Den „Business Traveller Award“ als „Europas beste Fluggesellschaft“, den „Golden Globo“ als beste Ferienfluggesellschaft Europas und den Titel „Airline des Jahres“ des Wirtschaftsmagazins Capital.
Im Jahr 2002 wurde die finanziell schwer angeschlagene Lauda Air schließlich von Austrian Airlines vollständig übernommen und so vor dem Konkurs bewahrt. Es gilt heute als erwiesen, dass Austrian Airlines diesen Schritt ausschließlich aufgrund des starken politischen Drucks setzen musste. Niki Lauda schied aus dem Unternehmen aus. Einige Zeit später kaufte er die Mehrheitsanteile an der österreichischen Tochter der in Konkurs geratenen deutschen Fluglinie Aero Lloyd. Aus dieser – der Aero Lloyd Austria GmbH – gründete er Ende November 2003 wieder eine eigene Fluglinie, die NIKI.
Im Herbst 2004 wurde der Flugbetrieb der Lauda Air per Betriebsübergang in den Austrian Flugbetrieb integriert. Unter dem Namen Lauda Air – seit 2007 mit dem Zusatz The Austrian Way to Holidays – erfolgt die Vermarktung und der Verkauf der Urlaubs- und Charterflüge. Bei der Durchführung der Flüge greift Lauda Air auf den Austrian Airlines Flugbetrieb sowie die gesamte Flotte der Austrian Airlines Group - also auch Flugzeuge von Austrian Arrows - zu. Die Flugzeugtypen Boeing 777-200 und Boeing 767-300 werden im Langstrecken-Linienverkehr eingesetzt, der von Austrian betrieben wird. Daher tragen diese Flugzeuge auch das Design von Austrian.
Die Beteiligungsgesellschaft Lauda Air S.p.A. wurde im September 2005 von der Livingston SpA, einem Tochterunternehmen der Ventaglio Group, übernommen.
Entwicklung seit 2010
Seit dem Frühjahr 2010 werden die ehemaligen Boeing 737 der Lauda Air auch auf den Linienstrecken der Austrian Airlines eingesetzt statt wie bisher nur im Charterverkehr. Bei Bedarf und Verfügbarkeit fliegen sie aber – wie alle anderen Flugzeuge des Konzerns auch – ergänzend dazu weiterhin diverse Urlaubsziele an.
Im Jahr 2011 trägt nur noch die Boeing 737-800 mit der Kennung OE-LNK die Farben der Lauda Air zur Aufrechterhaltung des Air Operator Certificate. Alle anderen ehemaligen Flugzeuge der Lauda Air, die noch heute in der Flotte der Austrian Airlines Group sind, tragen das Austrian-Design.
Ziele
Die ehemaligen Flugzeuge der Lauda Air steuern als Teil der Flotte der Austrian Airlines heute zahlreiche Destinationen in deren gesamtem Streckennetz an. Die übernommenen Maschinen der Typen Boeing 767-300ER und Boeing 777-200ER bestreiten sogar sämtliche Langstreckenflüge der Austrian Airlines, nachdem deren eigene Airbus A330 und A340 im Zuge der Lauda-Übernahme ausgemustert wurden. Unter der Vertriebsmarke Lauda Air werden weiterhin Flüge zu Urlaubszielen hauptsächlich rund um das Mittelmeer angeboten.
Flotte
Lauda Air unterhält als reine Vertriebsmarke innerhalb der Austrian Airlines Group heute keinen eigenen Flugbetrieb mehr. Eine Maschine ist zur Aufrechterhaltung des Air Operator Certificates gemäß Luftfahrzeugregister auf die Lauda Air Luftfahrt GmbH eingetragen, befindet sich jedoch im permanenten Dry-Lease durch Austrian Airlines. Es handelt sich um eine mit Winglets ausgestattete Boeing 737-800 mit dem Kennzeichen OE-LNK.
Historische Flotte
Folgende Flugzeugtypen standen in früheren Jahren im Dienste der Lauda Air:[1]
- Fokker F-27 (1979–1984) 2
- BAC 1-11 (1985–1986) 2
- 17 Boeing 737 (1985–2008, gingen im Rahmen des Zusammenschlusses teilweise an Austrian Airlines)
- 11 Boeing 767-300ER (1989–2007, gingen im Rahmen des Zusammenschlusses an Austrian Airlines)
- Boeing 777-200ER (1997–2005, gingen im Rahmen des Zusammenschlusses an Austrian Airlines) 3
- 12 Bombardier CRJ100LR (1994–2004)
Zwischenfälle
Lauda Air verzeichnet in ihrer Geschichte einen schweren Zwischenfall:
- Beim Absturz von Lauda-Air-Flug 004 am 26. Mai 1991 auf dem Flug von Hongkong via Bangkok nach Wien kamen 223 Menschen ums Leben. Bei der Unglücksmaschine, einer Boeing 767-300ER mit der Registrierung OE-LAV, hatte sich im Reiseflug über Thailand selbstständig die Schubumkehr aktiviert.
Trivia
- Niki Lauda flog die Flugzeuge seiner Flotte auch selbst. So konnte es vorkommen, dass sich der Flugkapitän bei den Fluggästen mit "Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie auf dem Flug von X nach Y. Mein Name ist Niki Lauda." vorstellte[2].
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Datenbank auf www.planespotters.net (enthält nur aktuelle/gängige Flugzeugtypen)
- ↑ http://www.motorsport-magazin.com/formel1/news-24285-historisches-niki-lauda-geschichte-eines-oesterreichers.html
Weblinks
Commons: Lauda Air – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienKategorie:- Fluggesellschaft (Österreich)
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