Lebensmitteltechnik

Lebensmitteltechnik

Die Lebensmitteltechnologie ist eine technische Wissenschaftsdisziplin, die sich mit dem System und den Strukturen der Produktionsprozesse von Lebensmitteln sowie den stofflichen Vorgängen physikalischer, chemischer und biologischer Art im Gesamtprozess der Verarbeitung, einschließlich des technologischen Emissionsmanagements auf der Grundlage naturwissenschaftlicher, technischer, ökonomischer, ökologischer und sozialer Gesetzmäßigkeiten befasst.

Die lebensmitteltechnologische Forschung stellt somit die optimale Nutzung des in der Regel landwirtschaftlich erzeugten Rohstoffes dessen Verarbeitung zu Lebensmitteln oder Lebensmittelingredienzien mit hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards auf der Basis moderner technologischer Entwicklung, unter Einbeziehung des Umweltschutzes in den Mittelpunkt der Aktivitäten.

Dabei gilt es mit den vorhanden ökologischen und ökonomischen Ressourcen schonend umzugehen und einen hohen Genuss- und Nährwert zu erzielen.

Folgende Prozesse kommen in der Lebensmittelproduktion zum Einsatz:

  • Mechanische Prozesse wie beispielsweise das Zerkleinern, das Pressen und das Mischen
  • Thermische Verfahren, zum Beispiel das Erhitzen und das Kühlen
  • Biologische Verfahren wie beispielsweise die alkoholische Gärung und die Anwendung von Bakterien und Pilzen bei der Käseherstellung
  • Chemische Verfahren, zum Beispiel die Gerinnung von Eiweißen

Ausbildung und Studium

Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wird Lebensmitteltechnologie als ein eigenständiges Studium in der Bundesrepublik Deutschland angeboten. Es können im Diplomstudiengang je nach Universität die Abschlüsse Dipl.-Ing bzw. Dipl.-LM-Ing. (Uni Hohenheim) sowie die Abschlüsse B.Sc. im Bachelor- und M.Sc. im Master-Studiengang erlangt werden. Weiters gibt es in Österreich auch zwei Höhere Technische Lehranstalten in Wels und Hollabrunn.

Das Studium der Lebensmitteltechnologie ist sehr interdisziplinär aufgebaut und bedient sich verschiedener "klassischer" Naturwissenschaften (Propädeutik), der Ingenieurwissenschaften, der Wirtschaftswissenschaften und verschiedener spezifischer Fachwissenschaften zur Spezialisierung und Vertiefung. Der Grad der Einbeziehung der verschiedenen Disziplinen variiert je nach Hochschule.

Naturwissenschaften:

Ingenieurwissenschaften (u.a):

Wirtschaftswissenschaften (u.a.)

Spezifische Fachwissenschaften


Während man in Deutschland den/die AbsolventIn des Lebensmitteltechnologiestudiums gemeinhin als "Lebensmitteltechnologe/In" bezeichnet, verbindet man mit dem Titel "Lebensmitteltechnologe/In" in der Schweiz kein Studium, sondern lediglich eine sogenannte Berufslehre (vergleichbar mit der deutschen Ausbildung). Zur Differenzierung verwendet man für AbsolventInnen von Fachhochschulen die Bezeichnung "LebenmittelingenieurIn", für Absolventen von Hochschulen die Bezeichnung "LebensmittelingenieurIN ETH". Die Bezeichnung mit dem Kürzel ETH bedeutet in eine Stellenanzeige keinesfalls, dass nur Absolventen der ETH gesucht werden. Sie stammt vielmehr daher, dass in der Schweiz lediglich an der ETH Zürich Hochschulabsolventen der Lebensmittelwissenschaften ausgebildet werden. Ein universitäres lebensmittelwissenschaftliches Studium existiert nicht. Somit grenzt die Zusatzbezeichnung "ETH" den/die Hochschulabsolventen/In vom Fachhochschulabsolventen/In ab.


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