- Lebuser Land
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Das Land Lebus (auch Lebuser Land) ist sowohl eine eiszeitliche Hochfläche als auch eine historische Kulturlandschaft beiderseits der Oder. Der westlich der Oder gelegene Teil gehört heute zu Brandenburg und der östlich davon gelegene Teil zur polnischen Woiwodschaft Lebus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bolesław Chrobry (der Tapfere) beteiligte sich, gemäß der Quedlinburger Absprache von 991, am Kampf Kaiser Otto III. gegen die heidnischen Elbslawen. Dieser Kampf verlief allerdings weitgehend erfolglos. Der östliche Teil der Nordmark mit dem Zentrum Lebus hingegen, blieb bis ins 12. Jahrhundert unter polnischem Einfluss. (vgl. Geschichte Polens)
Der Name kommt von der Stadt Lebus und taucht im 13. Jahrhundert zum ersten Mal auf. Das Land Lebus war im Besitz des gleichnamigen Bistums mit Sitz in Lebus und war zunächst vor allem von westslawischen Stämmen bewohnt. Später kamen deutschstämmige Kolonisten hinzu. Um 1600 war die Region dann fast ausschließlich deutschsprachig.
Heute
Die heutige polnische Woiwodschaft Lebus (Wojwództwo Lubuskie) sieht sich - ausgedrückt in der Namensgebung - in einer historischen Tradition mit dem mittelalterlichen Land Lebus. Für die Umgebung der deutschen Stadt Lebus bzw. das Amt Lebus im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg hat sich der Begriff Land Lebus bzw. Lebuser Land bis heute erhalten.
Das Land Lebus wurde für 2003/2004 zur grenzüberschreitenden Landschaft des Jahres gewählt.
Literatur
- Matthias Antkowiak & Michaela Aufleger: Frankfurt (Oder) und das Land Lebus. In: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland. Bd. 45. Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1952-4
- Cornelia Willich: Die Ortsnamen des Landes Lebus. Mit einem siedlungsgeschichtlichen Beitrag von Rolf Barthel. (= Brandenburgisches Namenbuch. Bd. 8 gleichzeitig Berliner Beiträge zur Namenforschung Bd. 9) Weimar 1994. ISBN 3-7400-0918-7
- Otto Breitenbach: Das Land Lebus unter den Piasten. Fürstenwalde/Spree 1890
- Lutz Partenheimer: Die Entstehung der Mark Brandenburg. Mit einem lateinisch-deutschen Quellenanhang. 1. und 2. Auflage Köln/Weimar/Wien 2007.
Weblinks
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