- Leinenindustrie
-
Die Leinenindustrie verarbeitet die Pflanze Lein (auch Flachs genannt), um Garn und Leinenstoff herzustellen.
Wie bei Baumwolle, Hanf, Wolle und Seide handelt es sich beim Lein um eine Naturfaser.
Leinen ist gut verspinnbar, sehr reißfest, bildet keine Flusen und ist kochfest. Leinenstoffe kühlen im Sommer. Leinenstoff knittert.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Leinen als textiler Stoff ist seit 5.000 Jahren bekannt. Ägypter und Römer hatten Textilien aus Leinen.
Im Mittelalter gab es Leinenherstellung in Schwaben, Schlesien und im Elsass. Die Fugger aus Augsburg wurden u.a. im Leinenhandel reich.
Sehr bedeutend war die Leinenindustrie im 19. Jahrhundert in Irland. Irische Auswanderer brachten den Flachs mit nach Amerika. Dort - und später in Europa – verdrängte ab 1850 die von schwarzen Sklaven geerntete Baumwolle aus den Südstaaten das Leinen. Die Flachsverarbeitung war vergleichsweise arbeitsintensiv. Aufgrund der Inhomogenität der im Vergleich zu Baumwolle sehr viel längeren Flachsfasern gelang die Mechanisierung des Spinnprozesses beim Flachs erst ein halbes Jahrhundert später als bei der Baumwolle.[2]
Heute kommt der Rohstoff für Leinen aus Russland, Polen, Tschechien, Frankreich und Belgien.
Museen
- In Lisburn, Nordirland gibt es seit 2001 ein Leinenmuseum.
- Das „Aktive Museum Henni Jaensch-Zeymer“ - Handweberei Geltow zeigt die Verarbeitung der Faser zum Gewebe auf historischen Webstühlen und fertigt auch. Aktiv heißt hier produzierendes Museum.[3]
Literatur
- Erich Hornung: Entwicklung und Niedergang der Hannoverschen Leinwandindustrie; 1905
Weblinks
Einzelnachweise
Wikimedia Foundation.