- Leo Nucci
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Leo Nucci (* 16. April 1942 in Castiglione dei Pepoli bei Bologna) ist ein italienischer Opernsänger (Bariton).Er ist verheiratet mit der italienischen Sopranistin Adriana Anelli und hat mit ihr eine Tochter namens Cinzia.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Karriere
Schon während seiner Lehrzeit als Schlosser begann Leo Nucci ab 1957 seine Stimme bei Mario Bigazzi ausbilden zu lassen und setzte seine Gesangsstudien dann bei Giuseppe Marchesi in Bologna in den Jahren zwischen 1959 und 1968 fort. Noch als Schüler Marchesis gewann er 1967 einen Gesangswettbewerb in Spoleto. Dieser Erfolg brachte ihm seinen ersten Bühnenauftritt als Figaro im Il Barbiere di Siviglia von Rossini ein. Er ergriff jedoch zunächst keine Solistenlaufbahn, sondern wurde Mitglied des Chores der Mailänder Scala. Nach erneuten Studien bei Maestro Ottoviano Bizzani in Mailand gewann er 1973 einen weiteren Wettbewerb (Concours de Vercelli) und debütierte erneut als Solist, diesmal in der Titelrolle in Verdis Rigoletto. Nach einiger Zeit an italienischen Provinzbühnen erfolgte 1976 sein Debüt an der Mailänder Scala, das ihm einen sensationellen Erfolg einbrachte. Es folgten in den nächsten Jahren die Debüts an allen wichtigen Opernbühnen der Welt (Covent Garden London, Wiener Staatsoper, New Yorker Metropolitan Opera). Seit diesen Debüts tritt er weltweit seit nunmehr 30 Jahren mit größtem Erfolg in seinem über 45 Rollen umfassenden Repertoire auf. Er arbeitete mit fast allen bedeutenden Dirigenten und Gesangskollegen zusammen und nahm eine kaum überschaubare Anzahl von Schallplatten und CDs auf.
Nuccis Weigerung im Jahre 1986, in einer Rigoletto-Inszenierung des Regisseurs Johannes Schaaf an der Hamburgischen Staatsoper wegen der Modernität des Regiekonzepts mitzuwirken, was den damaligen Intendanten Rolf Liebermann dazu veranlasste, Schaaf auszuladen und eine alte, konventionellere Inszenierung von Gilbert Deflo von den Städtischen Bühnen Nürnberg als Ersatz einzukaufen, um Nucci zu halten, führte dazu, dass Nucci einigen Gegenwind beim deutschen Publikum und der deutschen Presse bekam. Fortan gastierte er auf deutschen Opernbühnen wegen der deutlich gewordenen gegensätzlichen Gesinnungen selten. Im Gegensatz dazu feiert Nucci am Opernhaus Zürich regelmäßig große Erfolge u. a. in den Aufführungen von Verdis Nabucco, Ernani, Stiffelio, Rigoletto, Il Trovatore, La Traviata, I Vespri Siciliani, Simon Boccanegra und La Forza del Destino. Auch an der Wiener Staatsoper ist er regelmäßiger Gast.
In jüngerer Zeit gab er unter anderem das 3. Karajan-Gedächtniskonzert (am 27. Juni 2007) im Congress Centrum Ulm. Zusammen mit den Sängerinnen Stella Grigorian und Vera Schoenenberg brillierte der Bariton mit italienischen Operarien und Duetten.
Stimme und Repertoire
Der Sänger besitzt eine dunkel-timbrierte, durchschlagskräftige und ausdrucksstarke Stimme mit einer sicheren Höhe, die Ihn vor allem für die großen Verdi-Partien prädestiniert. Im Gegensatz zu seinen großen italienischen Vorgängern und Baritonkollegen wie etwa Renato Bruson oder Piero Cappuccilli fehlt seinem Gesang allerdings etwas die Schönheit und Geschmeidigkeit in der Stimme, die man mit der großen italienischen Bariton- und Belcantotradition verbindet. Sein Vortrag kann rau, forciert und musikalisch undifferenziert wirken. Leo Nucci verfügt aber auch über eine immense Bühnenpräsenz und schauspielerische Glaubhaftigkeit. Zu seinen besten und erfolgreichsten Rollenportraits gehören Verdis Rigoletto und der Figaro in Gioachino Rossinis "Il Barbiere di Seviglia". Nucci singt auch immer wieder Rollen in Werken Donizettis und Vincenzo Bellinis und des Verismo.
Auszeichnungen
Leo Nucci wurde im Laufe seiner Karriere mit einer großen Anzahl von Auszeichnungen und Preisen geehrt. Die wichtigsten sind:
- 1992: Grande Ufficiale della Repubblica Italiana
- 1996: Ernennung zum Kammersänger der Wiener Staatsoper
- 2000: Ernennung zum Goodwill Ambassador der UNICEF für Italien
- 2002: Chevallier de l'Ordre des Arts et des Lettres
- 2004: Verleihung der Ehrenmitgliedschaft und des Ehrenrings der Wiener Staatsoper
- 2004: Verleihung des 24. Premio Caruso
- 2009: Ehrenbürgerschaft der Stadt Parma
Diskographie (Auszüge)
Recitals
- Leo Nucci - Verdi Arias (1983)
- Leo Nucci - Belcanto Arias (1988)
- Leo Nucci - Parlami d'amore (1990)
- Leo Nucci - Opera Arias (1997)
- Leo Nucci - Parlami d'amore (1999)
Operngesamtaufnahmen
- Rigoletto (Titelrolle) als CD und DVD
- Il Barbiere di Seviglia (Figaro; zweimal eingespielt)
- Macbeth (Titelrolle)
- Falstaff (Titelrolle)
- Don Carlos (Rodrigo)
- Ernani (Carlos)
- Andrea Chenier (Gerard)
- L'Elisir d'Amore (Belcore) zweimal eingespielt!
- La Traviata (Georg Germont), Covent Garden 1994
- I vespri Siciliani (DVD)
- Nabucco (Titelrolle)
- I due Foscari (DVD)
Außerdem hat der Künstler in zwei Opernverfilmungen der Werke Macbeth (Verdi) und Il Barbiere di Seviglia (Rossini) mitgewirkt.
Weblinks
Kategorien:- Italiener
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