- Leo Rosenberg
-
Leo Rosenberg (* 7. Januar 1879 in Fraustadt, Schlesien; † 18. Dezember 1963 in München) war ein deutscher Jurist.
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften wurde er 1900 in Breslau mit einer Arbeit zur Beweislast promoviert. Hier begründete er die nach ihm benannte sog. Rosenbergsche Formel, nach der im Grundsatz jeder die Beweislast für das Vorliegen der ihm günstigen Tatsachen trägt. Nach seiner Habilitation 1906 war er zunächst Extraordinarius in Gießen, bevor er 1932 ordentlicher Professor in Leipzig wurde. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er 1934 zwangsweise in den Ruhestand versetzt. Er überlebte die nationalsozialistischen Verfolgungen in Stiefenhofen, seine neunzehnjährige Tochter starb beim Arbeitsdienst und zwei seiner Schwestern wurden Opfer des Holocaust.
Nach dem Krieg wurde er Professor an der Universität München. Er ist Begründer der Großen Lehrbücher zum Zivilprozessrecht (heute: Rosenberg/Schwab/Gottwald, 17. Auflage 2010) und zum Zwangsvollstreckungsrecht (heute: Rosenberg/Gaul/Schilken, 11. Auflage 1997).
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ernannte ihn 1954 zum ordentlichen Mitglied.
Literatur
- Bruno Rimmelspacher: Rosenberg, Leo. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, S. 64.
- Karl-Heinz Schwab: Leo Rosenberg. In: Juristen im Portrait. Verlag und Autoren in 4 Jahrzehnten. Festschrift zum 225ährigen Jubiläum des Verlages C. H. Beck. München: Beck, 1988 ISBN 3-406-33196-3 , S. 650-656
- Karl-Heinz Schwab: Leo Rosenberg. Der große Prozeßualist. In: Helmut Heinrichs, Harald Franzki, Klaus Schmalz, Michael Stolleis (Hrsg.): Deutsche Juristen jüdischer Herkunft. C.H. Beck, München 1993, ISBN 340636960X, S. 667–675.
Weblinks
Wikimedia Foundation.