Leo Woerl

Leo Woerl

Leo Woerl (* 24. Mai 1843 in Freiburg im Breisgau; † 1. Juli 1918 in Leipzig) war ein katholischer Reisebuchverleger.

Leben

Woerl war der Sohn des Geographen und Kartographen Joseph Edmund Woerl (1803-1865), der als Professor an der Universität Freiburg im Breisgau wirkte, und er war auch der Neffe des Besitzers der Herder'schen Verlagsbuchhandlung in Freiburg, Benjamin Herder (1818-1888). Leo Woerl erlernte in Freiburg im Verlag Herder von 1858 bis 1862 den Buchhandel und begründete nach einigen Wanderjahren 1866 in Würzburg seinen eigenen Verlag, dessen Spannweite vom Theologischen bis zum Belletristischen reichte. Der Verlag wurde 1897 nach Leipzig, damals die zentrale deutsche Buchhandelstadt, verlegt.

1878 begann der Verleger mit der Herausgabe von Reiseführern, von denen allein bis zur Jahrhundertwende über 600 erschienen. Zu Woerls bis heute bekanntesten verlegerischen Aktivitäten gehörte die Herausgabe der Schriften des Habsburger-Erzherzogs Ludwig Salvator von Österreich-Toskana, darunter die mehrbändige Prachtausgabe des Werkes Die Balearen. Woerl verfasste auch eine 1899 erschienene Biographie Ludwig Salvators. Zu den weiteren bekannten Woerl-Autoren gehörte unter anderen Joseph Stöckle.

Leo Woerl war auch politisch aktiv, so war er von 1882 bis 1891 als Stadtrat in Würzburg tätig.

Literatur

  • Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler, deutsche Buchdrucker. Beiträge zu einer Firmengeschichte des deutschen Buchgewerbes [in 6 Bänden]. Franz Weber, Berlin / Eberswald 1902–1908; hier: Band 6, S. 1055−1056. (Nachdruck der 6 Bände in einem Band: Olms, Hildesheim / New York, NY 1979, ISBN 3-487-06943-1).
  • Olaf Blaschke: Katholizismus und Antisemitismus im deutschen Kaiserreich. In: Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 122, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-35785-0, S. 73, 164, 172 (Zugleich Dissertation an der Universität Bielefeld 1995).

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