- Leopold von Auer
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Leopold von Auer (* 7. Juni 1845 in Veszprém, Komitat Wesprim; † 15. Juli 1930 in Loschwitz bei Dresden) war ein Violinist, Violinpädagoge und Dirigent.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Leopold Auer studierte an den Konservatorien von Budapest und Wien, später bei Joseph Joachim in Hannover. Zwischen 1868 und 1917 war er Lehrer am Sankt Petersburger Konservatorium, zu seinen Schülern zählen Mischa Elman, Jascha Heifetz, Nathan Milstein, Toscha Seidel und Efrem Zimbalist. Pjotr Iljitsch Tschaikowski widmete ihm sein Violinkonzert, welches Auer anfänglich für unspielbar hielt. Auer hatte auch einen Wohnsitz in Dresden-Loschwitz. Hier unterrichtete er unter anderen von 1908 bis 1910 Georges Boulanger.
Relevant für die Entwicklung der Bogentechnik ist der von Auer propagierte Petersburger Bogengriff, bei dem der Zeigefinger im proximalen Interphalangeal-Gelenk (ursprünglich sogar in der Nähe des Handwurzelgelenks) auf der Bogenstange positioniert wird.
Nach der Oktoberrevolution (1917) verließ er Russland und wanderte in die USA aus. Er unterrichtete am Curtis Institute of Music in Philadelphia und am Institute of Musical Art in New York City. 1926 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Er war ein überaus erfolgreicher Konzertvirtuose und Dirigent.
Er schrieb nur wenige Werke für die Violine, am bekanntesten seine Ungarische Rhapsodie für Violine und Klavier, sowie seine Kadenzen für die Violinkonzerte von Beethoven und Brahms. Ein nicht nur historisch, sondern auch heute noch praktisch wertvolles geigenpädagogisches Vermächtnis hinterließ er zusammen mit autobiographischen Notizen in dem Büchlein Violin playing as I teach it.
Größtenteils unbekannt, aber als pädagogisch sehr wertvoll ist seine Violinschule Graded Course of Violin Playing in acht Bänden anzusehen. Die Schule ist einzigartig in Umfang und in ihrem Anspruch auf Vollständigkeit der Ausleuchtung aller geigerischen Aspekte vom Anfängerniveau bis zum virtuosen Stadium eines angehenden Konzertgeigers.
Kompositionen
- Ungarische Rhapsodie (op. 2)
Literatur
- Auer Leopold. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 34.
Weblinks
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