- Leopold von Stralendorf
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Leopold Freiherr von Stralendorf, auch: Lippold[t] (* 1540 oder 1545 ; † 4. September 1626) entstammte dem alten mecklenburgischen Rittergeschlecht der Stralendorff. Vertreter dieses Adelsgeschlechts gründeten nach 1160, nachdem Heinrich der Löwe die slawischen Völker besiegt hatte, den Ort Stralendorf.
Ereignisse über seine Eltern Ulrich von Stralendorf auf Goldebee und Preensberg und eine von Oertzen sowie die Jugend Leopolds liegen völlig im Dunkeln.
Im Jahr 1562 ist er an der Universität Rostock immatrikuliert. Nach Beendigung des Studiums ging von Stralendorf in einer Prozesssache seines Vaters nach Speyer und Mainz wo er den Jesuiten Lambert Auer kennenlernte.
Von Stralendorf konvertierte durch dessen Bekehrung zum Katholizismus und trat Anfang der siebziger Jahre in den Dienst des Erzbischofs und Kurfürsten von Mainz, Daniel Brendel von Homburg. 1574 kam er so mit dem Erzbischof auf das Eichsfeld und wurde am 7. Juni für den Verstorbenen Caspar von Berlepsch zum Oberamtmann für das Eichsfeld ernannt. Seine erste große, erfolgreich durchgeführte Aufgabe war die Inhaftierung des wegen Mordes angeklagten Berthold von Wintzingerodes auf Schloss Bodenstein. Um ihn noch fester an den katholischen Glauben zu binden, heiratete Lippoldt von Stralendorf am 8. Juli 1576 Margaretha von Dernbach die Schwester des Fürstabt von Fulda, Balthasar von Dernbach im Neuhöfer Schloss.
Durch die Bemühungen Leopold von Stralendorf für die Wiedereinsetzung seines Schwagers, machte er sich am Hof in Prag und bei Kaiser Rudolf II. sehr beliebt und vertraut. Nach zwei Amtsperioden zog er auf Bitte des Kaisers im Juni 1603 nach Prag und wurde zum Kaiserlichen Geheimen Rat ernannt. Trotz seines hohen Alters ernannte ihn der Kaiser am 22. November 1605 zum Reichsvizekanzler. Im Jahr 1607 wurde Leopold von Stralendorf vom Kaiser mit der erblichen Freiherrenwürde des böhmischen Herrenstandes ausgezeichnet. Nach dem Tod Kaiser Rudolf II. im Januar 1612 legte er seine Ämter nieder. Sein Sohn Peter Heinrich von Stralendorf, folgte ihm als Geheimer Rat, Reichshofrat und Reichsvizekanzler am Hof von Ferdinand II.
Literatur
- Felix Stieve: Stralendorf, Leopold Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 493–495.
Weblinks
Commons: Stralendorff – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Reichsvizekanzler
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- Mecklenburgische Geschichte
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