- Lepontier
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Die Lepontier lebten im ersten Jahrtausend vor Christus in dem Gebiet zwischen Gotthardmassiv und dem Lago Maggiore, den heutigen Schweizer Kantonen Tessin und Graubünden sowie der italienischen Provinzen Novara und Verbano-Cusio-Ossola. Ihre Hauptstadt war Oscella Lepontiorum, das heutige Domodossola. Auf die Lepontier gehen die heutigen Bezeichnungen Leventina (für das obere Tessintal) und die Lepontinischen Alpen zurück.
Inhaltsverzeichnis
Kultur
Es war ein Volk, welches den Handel zwischen dem Norden (Kelten, Helvetier, Räter, Rauriker) und dem Süden (Etrusker; später die Römer) bestimmte. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Lepontiern um einen Stamm, der ursprünglich eher dem etruskischen Kulturkreis angehörte, sich aber dann mit den Stämmen der keltischen Zuwanderern vermischte.
Sprache
In zahlreichen Inschriften fand man zwar eine dem Keltischen verwandte Sprache, die aber auch viele mediterrane Einflüsse enthält. Zum Schreiben benutzten die Lepontier das etruskische Alphabet. Von ihnen stammen auch die ersten schriftlichen Zeugnisse in der Schweiz, die um 600 v. Chr. auf Grabstelen eingraviert wurden.
Funde
In Giubiasco wurde eine Nekropole der Lepontier gefunden. Funde, die den Lepontiern zugeordnet werden, zeigen reichhaltigen Grabbeigaben, aufwendig gearbeitete Gürtel, Schwerter, kunstvoll verzierte Bronzegefäße und Silberschmuck. Auf bestimmten Gefäßen und Objekten wiederholen sich Vogelmotive. Die sogenannten Seelenvögel sind ein Hinweis auf die Jenseitsvorstellungen der Lepontier.
Literatur
- Simona Canevascini (Hrsg.): Die Lepontier. Grabschätze eines mythischen Alpenvolkes zwischen Kelten und Etruskern. Schweizerisches Landesmuseum, Zürich 2001, ISBN 3-908025-33-8.
Siehe auch
Weblinks
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