Leydel

Leydel

Adam Franz Friedrich Leydel (* 22. April 1783 in Krefeld; † 11. September 1838 in Aachen) war ein deutscher Architekt und Baumeister des Klassizismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Der Sohn des Krefelder Baumeisters und späteren Stadtbaudirektors von Aachen Martin Leydel (1747–1817), welcher unter anderem 1794 das Stadtschloss der Familie von der Leyen und heutiges Rathaus in Krefeld gebaut hatte, erhielt bei seinem Vater und seinen ebenfalls als Baumeister tätigen Onkeln Michael Leydel (1749–1782) und von Georg Peter Michael (1768–1826) die nötige praktische Ausbildung zum Architekten und Baumeister. Ein offizielles Studium ist nicht überliefert aber mit Sicherheit anzunehmen. Auf Grund der Ernennung des Vaters zum Baumeister des Département de la Roer mit Sitz in Aachen im Jahr 1803, begleitete ihn Franz Leydel und wurde auch als dessen Mitarbeiter übernommen. Ab 1812 machte er mit selbstständigen Planungen auf sich aufmerksam und übernahm spätestens 1814 zunächst noch die Position seines Vaters, und zwei Jahre nach Eintritt Aachens in das Königreich Preußen ab 1817 die Stelle des Stadtbaumeisters in Aachen. In den Anfangsjahren dieser preußischen Zeit arbeitete Leydel zunächst noch unentgeltlich und auch später flossen auf Grund unsicherer Zahlungen die Erträge nur spärlich. Insofern war er gezwungen, zahlreiche Aufträge anzunehmen. Neben einer großen Anzahl an Brunnen, exklusiven Wohnhäusern und neuen Toranlagen galten als Schwerpunkte die Neugestaltung mehrerer Aachener Bäder, der Bau des Belvedere auf dem Lousberg sowie die Errichtung einer Klosterkirche für die Christenserinnen.

Bei den meisten seiner Bauten bediente sich Leydel eines noch mit Elementen des Barock versehenen klassizistischen Baustiles und unterschied sich dabei von dem zeitgleich in Aachen tätigen Baumeister Johann Peter Cremer (1785–1863), der als Schüler Karl Friedrich Schinkels (1781–1841) eine strengere klassizistische Form benutzte. So entsprachen seine Konstruktionen noch den Ideen des 18. Jahrhunderts, wiesen dabei aber bereits individuelle Züge auf. Mehrere Architekten der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts bedienten sich vor allem bei ihren Fassadenplanungen des Leydel’schen Stils.

Ein Ölportrait Franz Leydels, gemalt von J. B. Bastine, befindet sich im Couven-Museum Aachen. Franz Leydel zu Ehren wurde eine Aachener Straße nach ihm benannt.

Bauwerke (Auswahl)

  • Rosenbad 1820 und 1829 (Erweiterung)
  • Hotmannspief, 1825 (Figuren fünf Jahre später) ;
  • Belvedere Lousberg, 1827/28, 1838 niedergebrannt
  • Quirinusbad, 1829
  • Klosterkapelle der Christenserinnen, Theaterplatz./Kapuzinergraben, erhält ein klassizistisches Äußeres, 1829 bis 1830;
  • Haus Büchel 34 sowie Haus Theaterstraße 67 in Aachen, Kleinmarschierstraße 1, und andere; 1834, heute unter Denkmalschutz stehend
  • Umbau Höhere Bürgerschule, Klosterplatz, 1835 eingeweiht;
  • Erneuerung Neubad, Büchel, 1835;
  • Wachhaus Königstor, Königstraße, 1837,
  • Belvedere (nach dem Brand), Lousberg, 1838 bis 1840 (nach Leydels Tod fertig gestellt von Friedrich Josef Ark)

Literatur

  • Ingeborg Schild: Leydel, Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 427 f.
  • Wilhelm Vaupel: Die Baugeschichte des Aachener Bades vom Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Anfang der Preussischen Zeit unter Leydel, Meyer-Verlag, Aachen, 1933
  • Johannes Everling: Die Architekten Adam Franz Friedrich Leydel und Johann Peter Cremer und ihre Bedeutung für die Aachener Baugeschichte; Eine Studie z. Kunstgeschichte d. 19. Jhs.; [2 Bde], Aachen, 1923
  • Johannes Everling: Klassizismus in Aachen; eine baugeschichtliche Forschungsarbeit aus dem Jahre 1923, Aachen, Selbstverlag

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