Friedrich Joseph Ark

Friedrich Joseph Ark

Friedrich Joseph Ark (* 30. Juni 1807 in Bonn; † 23. Februar 1878 in Aachen; vollständiger Name: Friedrich Heribert Josef Ark) war ein deutscher Architekt und Baubeamter, der von 1839 bis 1877 als Aachener Stadtbaumeister amtierte.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Friedrich Joseph Ark war der Sohn von Peter Josef Ark (1774 Bonn – 1848 Köln). Sein Vater war bis 1815 als Weinhändler tätig, danach Rheinschifffahrtsbeamter. Seine Mutter war Elisabeth Grimbach (1779 Mülheim (Rhein) – 1853 Aachen), Cousine des Aachener Stadtbaumeisters Adam Franz Friedrich Leydel.[1] Seine Schulausbildung ist nicht tradiert. Samstag, den 23. Dezember 1826 wurde er zum Feldmesser in Köln vereidigt. In Berlin wurde er von 1828 bis 1832 an der Bauakademie im Stil Karl Friedrich Schinkels ausgebildet. Seine Staatsprüfung zum königlichen Bau-Constructeur absolvierte er Montag, den 9. April 1832. Schinkel war einer der Prüfungskommissare. Seine Zeichen-Übung, seine Grundkenntnis architektonischer Monumente und der klassischen Altertumswissenschaft waren bemerkenswert. Die Prüfung befähigte ihn zu einer Stelle als Land- und Wasserbauinspektor. Es folgte seine Tätigkeit als Bauleiter der Bezirksregierung Köln. Zu seinen Aufgaben zählte das Kölner Arrest- und Korrektionshaus.

Um 1838 galt Aachen im Rheinland als zweitgrößte Stadt mit guter Wirtschaftsstruktur. Nach dem Tod des Aachener Stadtbaumeisters Leydel erhielt Oberbürgermeister Edmund Emundts Arks Bewerbung. Das Urteil seines Berliner Studienkollegen, des Eisenbahningenieurs Pickel lautete: „großer Fleiß, gute Moral und versiert in der Bauästhetik“. Am 1. Februar 1839 wurde Ark als Aachener Stadtbaumeister vereidigt. Zu seinen ersten Aufgaben gehörte die Anfertigung eines Kostenvoranschlags für den Neubau eines Schlachthauses. Sein Haupt-Tätigkeitsgebiet war die Planung der Kommunalbauten. Fachkräfte wie Baukondukteur Seuff und Simeon sowie Friedrich Albert Cremer, Busse junior und Hilfskräfte standen ihm während seiner Amtszeit zeitweise zur Seite. Auch oblag ihm die Ausbildung von Joseph Krott [2] zum Stadtbauführer.

Nachdem 1849 der beigeordnete Aachener Bürgermeister Carl Eduard Dahmen (1800–1885) die Administration des Bauamtes leitete, war es Ark möglich, sich mehr mit den Neubauten und größeren Projekten zu befassen. Mit der königlichen Polizeidirektion musste er sich bei der Kontrolle der Neubauvorhaben abstimmen. Sein besonderes Interesse galt den Kunstwerken. Er setzte sich für ihren Erhalt und ihre Ausstellung ein. Kurz nach Amtsantritt erhielt die Höhere Bürgerschule in Aachen, das heutige Rhein-Maas-Gymnasium Aachen, von ihm zwei Gipsabdrücke von alten Kapitellen. 1848 gehörte er neben Alfred Rethel zu dem Ausstellungs-Komitee einer Gemäldeausstellung. 1859 organisierte er eine Kunstausstellung in der Neuen Redoute zur Förderung der Gründung eines Museums. Zudem stellte er in der Neuen Redoute seine Sammlung von Gipsabdrücken und Spolien diverser Kunstschätze aus. 1849 verhinderte Ark den Abbruch des Marschiertors, eines Bauwerks des Mittelalters. Der Denkmalpflege galt sein besonders Augenmerk. Auch der Erhalt des Aachener Rathauses ist sein Verdienst.

24 Schulen, u.a. Elementarschulen (Pfarr- und Freischulen), erbaute Ark während seiner 38jährigen Tätigkeit als Aachener Stadtbaumeister inklusive der Entwürfe für die Schulbänke. Die acht Pfarreien der Stadt Aachen besaßen Ende der 1840er Jahre für Jungen und Mädchen separate Pfarr- und Freischulen. 1974 war nur noch das Schulgebäude Vaalserstraße / Jakobsplatz erhalten.

Zu seinem Aufgabenbereich zählte auch die Überwachung der Feuerlöschanlagen. Der Stadtbaumeister war Oberkommandant bei Bränden. Die Feuersbrunst 1835 in London veranlasste Ark 1839, Rettungsmaschinen anzuschaffen, u.a. erbaute er ein Spritzenhäusschen in der Alexanderstraße nahe St. Peter.

Eine weitere Amtspflicht war die Aufstellung des Prangers (1840/1843, 1844 und 1851) auf dem Marktplatz und die der Guillotine. Am 9. Juli 1850 wurden zwei Menschen durch die Kölner Guillotine auf dem Templerbend hingerichtet. Zwei weitere Exekutionen fanden 1853 im Gefängnis statt. Von 1856 an war Bauführer Krott für die Aufstellung des Prangers zuständig.

Auch zählten die Reparaturen des Dachs und der Fassaden-Anstrich des Aachener Stadttheaters zu seinen Aufgaben. Ebenso wie die archäologischen Funde bei Ausschachtungen. 1861 gehörten die Ruinen eines römischen Badehauses in der Edelstraße, 1863 „geringe Baureste“ bei den Ausschachtungsarbeiten für den Bau des Kaiserbades zu seinen Eintragungen. 1865 war er einer der Gründer des Archäologischen Vereins, aus dem 1879 der Aachener Geschichtsverein wurde.

Während seiner Amtsperiode verdoppelte sich die Einwohnerzahl und das Handwerk wurde industrialisiert. Als Folge entstanden die Aachener Fabrikbauten. Die Grünflächen innerhalb des zweiten Mauerings des 14. Jahrhunderts, die bis dahin landwirtschaftlichen Zwecken gedient hatten, wurden bebaut. Ein Aufgabengebiet war die Schaffung von Grünanlagen für die Badegäste. So entstand um 1850 zwischen dem Kölner und dem Adalbertstor eine Promenade. Der wirtschaftliche Aufschwung in Aachen beruhte hauptsächlich auf der Verlegung der Eisenbahnlinie mit dem größten und westlichsten Güterbahnhof des Landes, dem heutigen Westbahnhof.

Dienst- und Studienreisen

Zum Studium der technischen Einrichtungen von Krankenhäusern und Bädern reiste er Anfang 1842 nach Belgien und London. Im März und April 1843 studierte er die Lagerhäuser in Belgien, Holland und Köln. Für den Bau des Bürgerspitals am Templerbend sah er sich 1844 das Brüsseler Krankenhaus an. Für das Krankenhaus am Weingartsberg brachte er sein Wissen über die modernsten Krankenhausbauten in Hamburg, Berlin und Antwerpen auf den neuesten Stand. Deutsche Badehäuser studierte er 1852 vier Wochen lang. Im September 1856 begann seine über sechs Monate dauernde Studienreise nach Frascati (Villa), Tivoli (Latium), Neapel, Segestum (Tempel), Palermo und Monreale (byzantinische Kirchen). 1867 besuchte er die Pariser Weltausstellung.

Mitgliedschaft und Auszeichnungen

  • 1. März 1839 Mitglied des Club Aachener Casino
  • 1858 Roter Adlerorden IV. Klasse
  • 1869–1873 Vorstandsmitglied des Aachener Karlsvereins.
  • 1865 Baurat zur 50-Jahrfeier der Zugehörigkeit der Rheinlande zu Preußen
  • 1876 Königliche Kronenorden III. Klasse zu seinem 50jährigen Dienstjubiläum; Anbringung der Skulpturen an dem Vinzenzbrunnen des Münsterplatzes zu Ehren von Ark von der Stadt Aachen. Die Figuren hatte Bildhauer Gottfried Götting angefertigt.
  • 1876 Gedenktafel im Kaiserbad. In Latein wurde die Historie des Gebäudes vorgestellt und Ark als Baumeister genannt.
  • Deutsche Architektenverein

Grab und Nekrologe

Beigesetzt wurde der an einem Lungenschlag (apoplektische Anfälle) verstorbene Stadtbaumeister Friedrich Joseph Ark in dem Familiengrab auf dem Aachener Ostfriedhof.[3] Sein Grabmal wurde in Form einer Grabplatte ausgeführt. Seine Nekrologe erschienen Montag, den 11. März 1878 und Mittwoch, den 13. März 1878 in der Augsburger Allgemeinen Zeitung, der Aachener Zeitung und im Echo der Gegenwart. Hervorgehoben wurde seine künstlerische Vielseitigkeit in der unterschiedlichen Ausführung des Aachener Krankenhauses, des Kaiserbades und der Rathaus-Restaurierung.

Joseph Stübben trat seine Nachfolge bis 1881 an, danach wurde er Stadtbaumeister in Köln. Der erste große Bebauungsplan der Stadt Aachen 1879 war sein Verdienst.[4]

Werk

  • 1836/1837: Pläne für Feuerwehr-Rettungsgeräte im Mechanic's Magazin London
  • 1839–1841: Neubau des Aachener Schlachthauses am Lindenplatz (1894 durch Neubau in der Jülicher Straße ersetzt und abgerissen)
  • 1839: Kostenvoranschlag für die Rensing'sche Reitbahn (Reitbahn mit 50 Ställen, seit 1882 als Turnhalle genutzt, vor 1900 Volksschule)
  • 1839–1845: Kongreßdenkmal vor dem Adalbertstor
Das Denkmal erinnert an den Aachener Kongress 1818 mit Zar Alexander I. von Russland, Kaiser Franz I. von Österreich und König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Im Auftrag von Kronprinz Friedrich Wilhelm von Schinkel in sacellum-Form veranlasst und 1822 nach Entwürfen des Landbauinspektors Johann Peter Cremer sowie 1837 von Schinkel/Cremers ausgearbeitet, erfolgte 1839 die Übertragung der Weiterführung an Ark. 1841 wurde Bauunternehmer Andreas Hansen mit der Ausführung beauftragt.
  • 1839 und 1845: Gutachten über Bauschäden am Aachener Elisenbrunnen
(Zinkdach-Oxidation, Vermoderung des Eichen-Dachgebälks der Rotunde, u.a.)
  • 1840: Entwurf für das Hauptzollamt (nicht ausgeführt, statt dessen nach Entwurf von Cremer am Bahnhofsplatz gebaut)
  • 1840: Fertigstellung des von Leydel 1836 begonnenen Belvederes auf dem Lousberg (nicht erhalten)
  • 1840–1865: Restaurierung des Aachener Rathauses
  • 1841: Erweiterung des Ostfriedhofs
  • 1841: Empfangslokal für Steuereinnahme am Ponttor
Der Bau entstand nach einem durch Ark modifizierten Plan von Cremer.
  • 1841: Entwurf für eine gusseiserne Brücke und Kostenvoranschläge für Ruhebänke an der Promenade vor dem Adalbertstor
  • 1841–1843: Renovierung der Neuen Redoute zwecks Einrichtung einer Spielbank
(Parkettboden im Ballsaal, Marmorplatten im Treppenhaus und dem Vestibül, Öfen)
  • 1842: vierklassige Freischule mit Lehrerwohnung im zweiten Obergeschoss
der 1837 von Kommunalbaumeister Habes erbauten zweigeschossigen Pfarrschule der Kreuzpfarre
  • 1842: Freischule der Peterspfarre
(dreigeschossig, fast quadratisch, mit Satteldach; 1925 als Eigentum der Pfarrei zum Jugendheim mit Pfarrsaal umgenutzt, im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, 1946 abgerissen)
  • ab 1842: Kostenvoranschlag für Umbaumaßnahmen am Elisenbrunnen
(Bäume, zwei Springbrunnen, transportables Musikzelt, eisernes Abschlussgitter; außer den seitlich dicht am Gebäude stehenden Bäumen gemäß Schinkels Entwurf [5]; nicht realisiert)
  • 1843, 1847, 1858, 1860 Entwurf für ein Städtisches Lagerhaus
(nicht ausgeführt, trotzdem erfolgte 1847 die Benennung der Lagerhausstraße)
  • 1843: Entwurf einer Erweiterung für die Höhere Bürger- und Gewerbeschule
  • 1845: Erweiterungsbau für die Höhere Bürger- und Gewerbeschule
  • 1843/1845: Freischule der Adalbertspfarre
  • 1844/1848–1855: Maria-Hilf-Spital
  • 1845: Umbau des Club Aachener Casino, Theaterplatz 7
In Zusammenarbeit mit Cremer wurde das von dem Architekten Imhaus 1838 erbaute Gebäude umgebaut. Arks Entwurf für einen alternativen Neubau in der Peterstraße wurde nicht realisiert.
  • 1845: Umbau des Waisenhauses an der Pontstraße (Rundbogenportal von Ark entworfen)
  • 1845: Neubau Haus Birnbaum, Markt 23
(Ark zugeschrieben; drei Geschosse, vier Achsen, zwei Eingänge, jedoch untypisches Walmdach und enge Fensterstellung)
  • 1845–1847: Laufbrunnen auf dem Münsterplatz, Vinzenzbrunnen
(aus Heilbronner Sandstein, „Kabinettstück neugotischer Baukunst“, nach dem Vorbild des gusseisernen Mahnmals an die Freiheitskriege von Schinkel 1820 auf dem Kreuzberg in Berlin)
  • 1849: Entwurf für einen Umbau der Alten Redoute in der Komphausbadstraße 11 zur Spielbank (nicht ausgeführt)
  • 1849/1851–1852: Komphausbad
  • 1849–1852: Überwachung der Turm-Stützungsarbeiten an der St.-Foillan-Kirche
  • nach 1850: Suermondt-Wohnhaus, Harscampstraße (zugeschrieben)
  • 1851–1854: Pfarrhaus St. Michael, Jesuitenstraße (im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1851–1854: Umbau des Großen Hauses von Aachen, dem Haus Pontstraße 13 zur Polizeidirektion mit Gefängnis
(1910 ersetzt durch das neu erbaute Polizeipräsidium in der Kasernenstraße)
Haus Pontstraße 13 ist das zweitälteste Haus in Aachen. Es stammt aus dem Jahre 1495 und fungiert heute als Zeitungsmuseum.
  • 1851: Trinkbrunnen in der Peterstraße (seit den 1960er Jahren außer Funktion)
  • 1852: Torwächterhaus am Sandkaultor
  • 1852: Entwurf einer Pfarrschule II für St. Adalbert
  • 1852: Entwurf für ein Café-Restaurant im Westpavillon des Elisenbrunnens
  • 1852: zwei Entwürfe für die Erweiterung des Kolonnadengebäudes des Elisenbrunnens zur rückwärtigen Gartenfront
(nicht ausgeführt, zu diesem Vorhaben existiert ein Konkurrenzentwurf des Brüsseler Architekten Jean-Pierre Cluysenaar)
  • 1852–1855: Markthalle am Hühnermarkt-Büchel
(1887 abgerissen, an dieser Stelle befindet sich heute die Rethelstraße)
  • 1853–1855: Trinkbrunnen mit Wandelhalle in Burtscheid
(seit 1858 als Viktoriabrunnen bezeichnet, 1889 von Eduard Linse in seinen Kurhaus-Bau integriert, im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1853: Kostenvoranschlag und Neubau des Salzmagazins
(30 m x 10 m große eingeschossige Halle, später Fischmarkt, 1890 abgebrochen)
  • 1853 und 1868: Restaurierung der Gymnasialkirche St. Katharina in der Pontstraße
  • 1853/1860–1865: Kaiserbad (Neorenaissance-Bau,
an Andrea Palladio orientiert, nach schweren Kriegsschäden 1965 abgerissen)
  • 1853: Renovierung und Erweiterung des Rosenbades
  • 1853 und 1870: Restaurierungsmaßnahmen an der St.-Michael-Kirche in Aachen
  • 1853: Entwurf für die Schule der Jakobspfarre
(inspiriert von dem Erweiterungsbau des Rosenbades, nicht ausgeführt)
  • 1854: Volksbrunnen am Elisenbrunnen (zugeschrieben, achteckiger Baldachinbau aus Gusseisen)
  • 1855: Entwurf für eine Armenapotheke im Grashaus (nicht ausgeführt)
  • 1855: Pfarrhaus ebenda
  • 1855: Umbau der Irrenanstalt im Annuntiatenhaus
  • 1855: Zustandsbericht des Grashauses
  • 1857–1858: Baupolizeiliches Gutachten für die von Vinzenz Statz 1859–1861 erbaute Marienkirche
  • 1858: Gutachten zu den Feuerlöschgeräten des Polizei- und Gefängnisgebäudes
  • 1858–1862: Arbeiten am Aachener Münster
  • vor 1860: Direktionsgebäude der Aachener und Münchener, Feuerversicherungsgesellschaft, Aureliusstraße 14, ex. nicht mehr.
  • 1860: Spritzenhäusschen am Gasborn
  • um 1860: Torwächterhaus, Promenadenstraße
  • 1860–1862: Bad zur Königin von Ungarn / Badehalle Edelstraße (zwei Seitengebäude)
  • 1861: Wohnhaus Bahnhofstraße 33 (Vierfensterhaus, seit 1870 von Ark bewohnt)
  • 1861: Tuchfabrik Templergraben (klassizistisch, seit 1974 Kraftfahrzeug-Institut der RWTH Aachen)
  • 1862: Portalvorbau mit Emporentreppe für die St.-Peter-Kirche
  • um 1862: Entwurf für den Umbau- und die Erweiterung der St.-Jakob-Kirche, nicht ausgeführt.
  • 1864: Gutachten für den Bauplatz des Polytechnikums
Das Grundstück am Rehmplatz lehnte Ark ab, sein Alternativ-Vorschlag am Templerbend wurde realisiert.
  • 1865: Paland'sches Haus neben dem Elisenbrunnen
(zugeschrieben, in den Obergeschossen Restaurant, Billard- und Spielsäle)
  • 1865: Kreuzkapelle der St.-Peter-Kirche
  • 1865: Fensterreparatur an der St.-Nikolaus-Kirche
  • 1865–1866: Kostenvoranschlag, Gutachten und Ausführung einer Turnhalle an der Schanz
seit 1816 geplant; Ziegelmauerwerk; erste Turnhalle im Rheinland; im 2.WK russische Kriegsgefangene interniert, sie schnitzten Holzflugzeuge, -tiere, u.a. für 2 Brote.[6] 2011 fungiert die 1992 restaurierte Turnhalle als Sportstätte für Tanzvereine. Eine Tafel der Stadt Aachen erinnert an den Architekten Friedrich Joseph Ark. Das symmetrisch in basilikaler T-Form angelegte Gebäude bestehend aus einer großen Mittelhalle und zwei kleineren Anbauten ist ca. 35/40 m lang und 34 m breit. Die beiden Seitenhallen befinden sich an der Frontseite, sie durchschneiden die Mittelhalle nicht, sondern wurden separat angebaut. Dem giebelständigen Mitteltrakt schließt sich zu jeder Seite ein niedrigerer traufständiger Seitentrakt an. Ein rundbogiges Eingangsdoppelportal unter einem Drillingsfenster in der Mitte bildet mit je einem Rundbogenfenster rechts und links unter je einem Rundfenster die Front des Hauptbaus. Die Seitengebäude haben je drei niedrigere Rundbogenfenster und eine Tür. Die Mitte misst 18 m und die beiden Seitentrakte je 8 m Breite. Das Innere des Mitteltrakts überspannt ein offenes Satteldach. Der Mittelbau wird von je 7 hohen Rundbogenfenstern an den Seiten beleuchtet. Die Rückseite ist bis auf eine zugemauerte Mitteltür verklinkert.
(drei Geschosse, vier Achsen, Gewände mit Karnies architraviert, Küche im Keller, gekuppelte, blinde, jalousieartig verputzte Fenster im Giebel als Zierde, Ende der 1950er Jahre für eine Erweiterung des Gymnasiums abgerissen)
  • 1867: Hebelokal für Steuer vor dem Marschiertor
  • 1867: Wirtschaftsgebäude links hinter dem Elisenbrunnen
  • 1872: Pfarrhaus St. Paul, Trichtergasse 8 (Ausführung durch Bauführer Krott)
  • vor 1870: Villa Gründgens am Lousberg
(privater Auftraggeber, nach dem Vorbild venezianischer Renaissance-Villen, zwei Geschosse, fünf Achsen, die drei mittleren als Risalit mit Giebelbekrönung, Portikus im Erdgeschoss, mit Balustraden eingefasster Balkon mit vier Säulen toskanischer Ordnung, Obergeschoss mit ionischen Pilastern gegliedert, dunkle Sandstein-Einfassung der seitlichen Fenster in Haustein-Wänden mit Ecklisenen-Einrahmung, 1908 durch Karl Sieben umgebaut, im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • vor 1870: Hebelokal für Steuer vor dem Ostfriedhof und auf dem Kölnsteinweg (Jülicher Straße)
  • 1872–1873: Musikpavillon und Veranda im Kurgarten, Peterstraße
  • 1875: Umbauprojekt Café Littéraire (Fassade und Aufstockung), Komphausbadstraße 22
(nicht ausgeführt)

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Seine Großmutter mütterlicherseits war eine geborene Leydel (Anna Maria Leydel, 1751 Bonn – 1794 ebenda). Auch die Schwester des Vaters, Elisabeth Ark (1765 Bonn – 1805 Köln) war mit einem Leydel, Michael (Baumeister in Köln seit 1800) verheiratet. Dünnwald, Stammbaum Ark, S. 9.
  2. 1855: Krott, Jos., Baugehülfe, Trichtergasse 847 1/3; 1877: Bauunternehmer und städt. Bauführer. Johanniterstraße 32. Adressbuch Aachen. 1855; 1877.
  3. Der Aachener Ostfriedhof auch „Tolbetsleäm“ genannt, wurde am 18. August 1803 eröffnet. Aufgrund der Bodenverhältnisse sind seit dem 25. Januar 1989 nur noch Urnen-Beisetzungen erlaubt. (Förderkreis Ostfriedhof e.V., gegründet am 26. Januar 2004). „Die Bezeichnung „Tolbetsleäm“ kommt aus dem Volksmund des 19. Jahrhunderts. Die Bestandteile des Wortes sind wie folgt zu übersetzen: Tolbet = Adalbert und leäm = Lehm. Hier wird die Lage und der Zustand des Geländes beschrieben auf dem der Friedhof errichtet wurde. Ein Gelände in der Nähe der Probsteikirche St. Adalbert (Volksmund: Zent Tolbet) und am Adalbertsteinweg gelegen, dessen Boden überwiegend aus Lehm bestand aus dem zur damaligen Zeit Ziegel gebrannt wurden.“ (Freundliche Auskunft von Wolfgang Berg, Information Stadt Aachen; siehe auch: Echo der Gegenwart vom 30. Januar 1926, o. Verfasser: "Von alten Friedhöfen." Ostfriedhof, S.172; Rosa-Marita Schrouff: Das Porträt von Henry Lambertz.
  4. Stübben-Bebauungsplan Aachen 1879; Deutsche Bauzeitung, 14. Jahrgang 1880, Nr. 19 (vom 6. März 1880), S. 100–102.
  5. vergleiche Photographie von August Kampf aus dem Jahr 1863
  6. Bruno Lerho: Alte Aachener Bauten. Meyer & Meyer, Aachen, 1996, S.115f., Abb.S.116.

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