Liechtensteinische Landesbibliothek

Liechtensteinische Landesbibliothek

Die Liechtensteinische Landesbibliothek ist die Nationalbibliothek Liechtensteins mit Sitz in Vaduz.

Inhaltsverzeichnis

Gesetzliche Grundlage und Aufgaben

Gegründet wurde die Landesbibliothek durch Gesetz betreffend die Errichtung einer Liechtensteinischen Landesbibliothek im Jahr 1961 als Stiftung des öffentlichen Rechts (Landesgesetzblatt Nr. 25 vom 14. November 1961). Auf Grundlage dieses Gesetze verfügt die Landesbibliothek auch über das Pflichtexemplarrecht. Als Organe wurden ein Stiftungsrat, eine Bibliothekskommission sowie ein Bibliothekar vorgesehen. Die Mitglieder des Stiftungsrates werden von der Regierung bestellt, die auch das Aufsichtsorgan der Stiftung ist. Die 1906 gegründete Landeslehrerbibliothek wurde als eigene Abteilung unter Verwaltung einer von der Lehrerkonferenz gewählten dreiköpfigen Kommission und unter Aufsicht des Landesschulrates integriert.[1] Das Amt des Bibliothekars als Leiter der Landesbibliothek wurde in Personalunion durch den Landesarchivar ausgeübt ehe im Jahr 2001 eine Statutenänderung zur Trennung dieser beiden Funktionen erfolgte.

Sie verbindet die Aufgaben einer Nationalbibliothek mit denen einer wissenschaftlichen und einer Volksbibliothek. Als Nationalbibliothek sammelt die Institution Druckwerke sowie Bild- und Tondokumente, deren Urheber Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner sind oder die Liechtenstein und seine Nachbarschaft zum Gegenstand haben. Ausserdem fungiert die Landesbibliothek als Patentbibliothek für das Fürstentum Liechtenstein und bietet als solche Zugang zu umfassenden internationalen Patentinformationen.

Bestand

Mit Stand 2009 verfügte die Bibliothek über rund 250.000 Medien mit 112.376 Ausleihen durch 4.693 Nutzer, davon 3.009 aus Liechtenstein und 1.684 aus der Region. Die Landesbibliothek bietet über ihr 1999 eingeführtes Online-Bibliothekssystem Aleph 500 der Ex Libris Group einen Zugriff für Bestände aller öffentlichen sowie weiterer liechtensteinischer Bibliotheken. Sie ist assoziiertes Mitglied des Informationsverbundes Deutschschweiz. Ausserdem erfolgt eine Teilnahme am Projekt Dandelon.com, in dem durch das Scannen und Indexieren der Inhaltsverzeichnisse von Büchern des Sachbuchbestandes und von Liechtensteinensia deren verbesserte Erschliessung erreicht werden soll. Hier wird auch der ab 2003 erworbene Bestand der Hochschule Liechtenstein eingebunden. Seit August 2010 bietet die Landesbibliothek durch das Projekt eLiechtensteinensia Zugriff zum Inhalt vom Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein und der Zeitschrift der Liechtensteinischen Trachtenverein Eintracht.

Infrastruktur

Die Landesbibliothek beschäftigte laut ihrem Jahresbericht 2009 19 Mitarbeitende, darunter zwei in Ausbildung zu Informations- und Dokumentationsassistentinnen, unter der Leitung von Landesbibliothekarin Barbara Vogt. Die Landesbibliothek ist die einzige Ausbildungsstelle in Liechtenstein für den Beruf des I+D-Assistenten. Ausserdem wird eine Praktikantenstelle für das Vorpraktikum zum Bachelor- oder Master-Studium in Information Science an der HTW-Chur angeboten.

Das Stiftungsvermögen betrug zum 31. Dezember 2009 SFr. 818.536,27 und die Ausgaben SFr. 1.958.183,43 darunter SFr. 247.901,86 für Neuanschaffungen. Die Einnahmen bestanden überwiegend aus einem Staatsbeitrag von SFr. 1.881.105,98 der Regierung Liechtensteins.[2]

Nach einem Beginn 1962 in drei Zimmern in der Landesschule übersiedelte die Bibliothek 1968 in das damalige AHV-Gebäude im Gerberweg 5. Nach Ausbauten 1986 und einem weiteren Ausbau 1997/98 wurde die Übernahme des gesamte Gebäudes beschlossen, jedoch bislang nicht umgesetzt. In der Pflugstrasse gibt es ein Aussendepot, in dem mehr als die Hälfte des Bestandes eingelagert ist.

Einzelnachweise

  1. Gesetz vom 5. Oktober 1961 betreffend die Errichtung einer Liechtensteinischen Landesbibliothek
  2. Jahresbericht 2009 der Liechtensteinischen Landesbibliothek

Weblinks


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