- Liliane Bettencourt
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Liliane Bettencourt (* 21. Oktober 1922 in Paris als Liliane Henriette Charlotte Schueller) ist die Haupt-Anteilseignerin am Kosmetikkonzern L’Oréal, reichste Frau Frankreichs und Inhaberin des drittgrößten Vermögens in Frankreich. Mit einem Vermögen von 20 Mrd US-Dollar steht sie auf Platz 17 der Forbes-Liste der reichsten Personen der Welt.[1]
Leben
Die einzige Tochter von Eugène Schueller, dem Gründer von L’Oréal, heiratete 1950 den französischen Politiker André Bettencourt (1919–2007). Sie haben eine Tochter, Françoise Bettencourt-Meyers, die mit Jean-Pierre Meyers verheiratet und als Mitglied im Aufsichtsrat von L'Oréal tätig ist.
Liliane Bettencourt erbte ihr Vermögen 1957 nach dem Tod ihres Vaters. Sie besitzt 27,5 % an dem Unternehmen, der Nestlé-Konzern besitzt 26,4 %. Der Rest wird auf dem freien Aktienmarkt gehandelt. Über die Jahre hinweg wurden verschiedene Vereinbarungen getroffen, um diese Besitzverhältnisse konstant zu halten. Bis 2004 geschah dies auf dem Umweg über eine Beteiligungsgesellschaft namens Gesparal.
Die Familie Bettencourt lebt in Neuilly-sur-Seine und gilt als öffentlichkeitsscheu. Teilweise wird dies auf die politische Kontroverse zurückgeführt, die von der politischen Verstrickung ihres Vaters mit einer rechtsradikalen Splitterpartei und mit dem Vichy-Regime in den 1930er- und 1940er-Jahren herrührt.
Im Dezember 2008 wurde bekannt, dass Liliane Bettencourt zwischen 2001 und 2007 knapp eine Milliarde Euro in Form von Gemälden, Immobilien, Schecks und Lebensversicherungen an den französischen Fotografen François-Marie Banier verschenkt hat.[2] Sie hatte Banier ursprünglich auch zum Erben eingesetzt. Wie im September 2010 bekannt wurde, hat sie seinen Erbenstatus mittlerweile wieder aufgehoben.[3] Am 1. Dezember 2009 beantragte ihre Tochter, die Mutter unter Vormundschaft zu stellen.[4]
Im Sommer 2010 geriet Bettencourt in die Schlagzeilen, als Vorwürfe in den Medien von illegalen Parteispenden an Präsident Nicolas Sarkozy und an Arbeitsminister Éric Woerth aufkamen. Dies führte zur Bettencourt-Affäre.
Im Dezember 2010 wurde bekanntgegeben, dass Liliane Bettencourt sich mit ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers ausgesöhnt habe. Françoise werde alle von ihr angestrengten gerichtlichen Verfahren zurückziehen, insbesondere die Anzeigen gegen François-Marie Banier.[5] Liliane Bettencourt gewährte dem Schwiegersohn Jean-Pierre Meyers und den Enkeln mehr Macht in der Familienholding, die fast ein Drittel der L´Oréal-Aktien verwaltet. Im Gegenzug werde ihr Vermögensverwalter de Maistre und der Künstler Banier aus ihrem Umfeld "entfernt".[6] Im Sommer 2011 kam es aber erneut zu juristischen Auseinandersetzungen zwischen Liliane Bettencourt und ihrer Tochter Françoise.[7]
Am 17. Oktober 2011 stellte das Vormundschaftsgericht in Courbevoie in Paris Liliane Bettencourt unter die Vormundschaft ihres ältesten Enkels Jean-Victor Meyers. Ihr Vermögen soll von ihrer Tochter Françoise Bettencourt-Meyers und ihren zwei Enkeln verwaltet werden. Im Juni 2011 hatten Ärzte in einem Gutachten festgestellt, dass Liliane Bettencourt unter Gedächtnis- und Bewusstseinsstörungen leide. Ihre Anwälte kündigten an, in Berufung zu gehen. Dies hat aber keine aufschiebende Wirkung.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Forbes-Liste der reichsten Personen der Welt 2010
- ↑ Weil er es ihr wert ist. Spiegel Online, 15. Dezember 2008
- ↑ Razzia bei der Milliardärin in Süddeutsche Zeitung vom 2. September 2010
- ↑ Pascale Robert-Diard: La fille de Mme Bettencourt demande le placement sous tutelle de sa mère, Le Monde, 6. Dezember 2009, S. 13
- ↑ Familienstreit von L'Oréal-Erben überraschend beendet in: Tages-Anzeiger vom 6. Dezember 2010
- ↑ Stefan Ulrich: Weil wir es uns wert sind - Ein Deal soll die Fehde im L´Oréal-Clan Bettencourt beenden, in Süddeutsche Zeitung vom 8. Dezember 2010
- ↑ Michael Kläsgen: Der Krieg der alten Dame. In Süddeutsche Zeitung vom 6. Oktober 2011
- ↑ Liliane Bettencourt wird entmündigt. In: Schweizer Fernsehen vom 17. Oktober 2011
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