Linjeflyg

Linjeflyg
Linjeflyg
Linjeflyg F28 Jersey.jpg
IATA-Code: LF
ICAO-Code: LIN
Rufzeichen: Swedline
Gründung: 1957
Betrieb eingestellt: 1992
Sitz: Stockholm
Heimatflughafen: Flughafen Stockholm
Flottenstärke: 27
Ziele: national
Linjeflyg hat den Betrieb 1992 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.

Linjeflyg (deutsch: Linienflug) war eine schwedische Fluggesellschaft, die am 2. April 1957 gegründet wurde. Die Gründungsgesellschaften waren SAS, Dagens Nyheter und Stockholms-Tidningen. Am 1. Januar 1993 wurde die Fluggesellschaft vollständig in SAS integriert; damit endete ihre selbstständige Existenz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der erste Passagierflug wurde mit einer Douglas DC-3 von Malmö nach Stockholm durchgeführt. Bereits im ersten Betriebsjahr flog Linjeflyg folgende schwedische Städte an: Jönköping, Kalmar, Karlstad, Kristianstad, Lidköping, Malmö (Bulltofta), Nordmaling, Stockholm (Bromma), Sundsvall (Midlanda), Visby und Växjö. Außerdem gab es auch eine Flugverbindung nach Kopenhagen.

Nachtsüber wurde von der Fluggesellschaft Post und Zeitungen transportiert und tagsüber wurden Personen und Fracht befördert. Fast alle Verbindungen waren Inlandsverbindungen, da die Auslandsflüge von SAS durchgeführt wurden.

Nach und nach flog Linjeflyg schließlich 39 Flugziele an, wovon Kopenhagen und Oslo die einzigen Auslandsziele waren. Von 1957 bis 1983 war Bromma der Hauptflughafen von Linjeflyg, bevor man 1983 in das gerade neugebaute Terminal 4 nach Arlanda umzog, da man die Lärmbegrenzungen in Bromma nicht mehr erfüllen konnte.

Im Herbst 1990 verkaufte SAS seine Anteile an Linjeflyg an das Frachtunternehmen Bilspedition, nur um sie anderthalb Jahre später wieder zurückzukaufen. Der Grund hierfür war, dass man die Marke aufgeben wollte, und nur noch unter SAS auftreten wollte. Seit 1993 ist das Unternehmen voll in SAS integriert und die Marke Linjeflyg wird nicht mehr verwendet.

Flugunglücke

Flugunglück in Ängelholm

Am 20. November 1964 verunglückte eine Convair CV 340 (SE-CCK) von Linjeflyg in schlechtem Wetter beim Anflug auf Ängelholm (Barkåkra Flugfeld). 31 von 39 Passagieren sowie 5 Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod. Der Flug startete unter der Flugnummer LF267V um 19:46 von Bromma und sollte die Strecke Bromma-Hultsfred-Halmstad-Ängelholm fliegen. Wegen schlechten Wetters beschloss der Pilot, nicht in Hultsfred zwischenzulanden (das „V“ in der Flugnummer kennzeichnet, dass eine Flugplanänderung durchgeführt wurde). Während des Fluges verschlechterte sich das Wetter, weswegen man beschloss auch die Zwischenlandung in Halmstad nicht durchzuführen.

Die Piloten planten eine kombinierte Instrumenten und Sichtlandung auf der Bahn 14 von Barkåkra durchzuführen. Die Sicht war schlecht, mit einer Sichtweite von 1,5km bis 2km und einer Wolkenhöhe von 60m und Regen. Auf der Höhe von Halmstad erhielten die Piloten Bescheid, dass sich das Wetter in Ängelholm verbessert habe, weswegen diese Stadt dann direkt angeflogen wurde.

Beim Anflug war das Flugzeug jedoch vom Kurs abgekommen und hatte zu geringe Höhe. Die Piloten erhöhten zwar den Schub, aber das Flugzeug berührte dennoch einige Kilometer vor der Landebahn den Boden und setzte kurzzeitig auf einem Acker auf. Kurz danach streifte es eine Oberleitung der Eisenbahn und stürzte daraufhin zu Boden, rutschte einige hundert Meter auf dem Boden und überschlug sich dann auf das Dach. 12 der an Bord befindlichen Personen überlebte das Unglück, drei davon unverletzt.

Die Untersuchungskommission kam zu keiner eindeutigen Unglücksursache, aber die wahrscheinlichste Erklärung war, dass es eine Verkettung mehrerer Umstände war: Das Flugfeld Barkåkra wurde vor allem militärisch genutzt und die Piloten wussten nicht genau, wie die militärischen Leitlichter am Ende der Landebahn platziert waren. Diese waren jedoch anders aufgestellt, als es auf zivilen Flughäfen üblich war. Außerdem gab es einige Missverständnisse im Funkverkehr zwischen dem Fluglotsen und den Piloten.

Flugunglück in Kälvesta

Am 15. Januar 1977 machte eine von Skyline gemietete Vickers Viscount (SE-FOZ) eine Bruchlandung auf einem Parkplatz am Ängsullsvägen in Kälvesta, einem Vorort von Stockholm, als sie auf dem Anflug auf Bromma war. Alle 22 Personen an Bord kamen ums Leben, darunter der gerade zum Trainer der schwedischen Nationalmannschaft im Tischtennis ernannte und frühere Bundestrainer der deutschen Tischtennisnationalmannschaft Hans Alsér. Keine der am Boden befindlichen Personen kam ums Leben, doch wurden einige Autos zerstört und einige Wohnhäuser bekamen leichte Brandschäden durch das brennende Flugzeug.

Das Unglück wurde durch eine Vereisung der Stabilisatoren ausgelöst, die dazu führten, dass das Flugzeug beim Ausfahren der Landeklappen manövrierunfähig wurde. Die schwedischen Piloten wussten nicht, dass das Flugzeug für diese Form der Vereisung anfällig war, die in Nordeuropa im Winter des Öfteren vorkommt.

Flugzeugtypen von Linjeflyg

Flugzeugtyp Aktiv zwischen (Jahr) Anzahl Flugzeuge bei Linjeflyg Passagierkapazität Bemerkungen
Lockheed L-12 Electra Junior 1957 1 9 Im Eigentum von Airtaco AB, wahrscheinlich nie in den Farben von Linjeflyg bemalt.
Lockheed L-18 Lodestar 1957-60 4 15
Douglas DC-3 1957-65 16 28-32
Convair 340 und 440 Metropolitan 1960-79 23 52-56
Aero 680 Grand Commander 1965-67 2 7-8 Von Ehrenström Flyg AB gemietet. Wurden mit dem LIN-logo versehen, aber nie in Linjeflygs Farben bemalt.
Nord 262 1967-75 4 26
Fokker F-28 Fellowship 1973-92 23 65-70, 85 LIN besaß sowohl den Typ F-28 Model 1000 als auch F-28 Model 4000.
Boeing 737-500 1990-92 10 130-131 Auslieferung der Maschinen ab April 1990.[1]
Boeing 737-300 1989-91 2 147-148 Davon eine Maschine 1989/1990 geleast von Maersk Air.[2]
Boeing 737-33AQC 1991-92 3 142[3] Von Linjeflyg gemietet, aber durch Falcon Cargo betrieben (einer Tochter des Postverket, einem Vorläufer der heutigen schwedischen Post). Wurde nachts für Posttransporte und tagsüber für Personentransporte verwendet.

Die Jahreszahlen geben an, wann das erste Flugzeug in Betrieb bzw. das letzte aus dem Betrieb genommen wurde. Die Anzahl gibt die gesamte Anzahl der Flugzeuge an, die jemals unter einer Flugnummer von Linjeflyg in Betrieb waren. Hier sind auch Flugzeuge eingerechnet, die von Linjeflyg gemietet aber niemals in deren Farben bemalt wurden. Die Passagierkapazität gibt die Kapazität der Stuhlbestückung an, die von Linjeflyg gewählt wurde. Wenn eine Spanne angegeben wird, bedeutet das, dass es unterschiedliche Konfigurationen gab.

Quellen

  • Michael Sanz; Linjeflyg — från start till landning; Allt om hobby, 2000; ISBN 91-7243-004-4
  • schwedischer Wikipediaartikel

Einzelnachweise

  1. JP airline-fleets international 1992/93
  2. JP airline-fleets international 1991/92
  3. JP airline-fleets international 1992/93

Weblinks


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