- Linsenluxation
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Klassifikation nach ICD-10 H27.1 Luxation der Linse ICD-10 online (WHO-Version 2011) Die Linsenluxation oder Linsenektopie ist eine Verlagerung (Ektopie) der Augenlinse in die vordere Augenkammer oder in den Glaskörperraum. Dies kann teilweise (Subluxatio lentis) oder vollständig geschehen.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Bei einer traumatischen Linsenluxation verlässt die Linse auf Grund von Gewalteinwirkung ihren angestammten Platz. Sie kann bei Einriss der Lederhaut unter die Konjunktiva rutschen. Nach solch einem Trauma findet sich meist Blut im Auge.
Bei großen Augen mit hoher Kurzsichtigkeit, einem fortgeschrittenem grauem Star oder einem Tumor im Ziliarkörper kann eine Linsenluxation auch später im Leben auftreten.
Angeborene Linsenluxation (lat.: Ektopia lentis congenita) treten in der Regel beidseitig auf. Sie entstehen, weil die Zonulafasern zu schwach sind, um die Linse in Position zu halten. Das ist unter anderem der Fall beim Marfan-Syndrom und beim Ehlers-Danlos-Syndrom, sowie bei einigen erblichen Knochenfehlbildungen (chondrodysplasia-punctata syndrome [1]). Auch beim Marchesani-Syndrom und der Homocystinurie tritt eine Linsenluxation sehr früh auf.
Symptome
Eine leichte, unvollständige Luxation kann beschwerdefrei bleiben. Bei größeren Verschiebungen bemerkt der Patient monookulare Doppelbilder, die auch nicht verschwinden, wenn das andere Auge geschlossen ist.
Diagnose
Durch die Spaltlampe erscheint eventuell der blinde Fleck doppelt. Die Linse ist durch den fehlenden Zug der Zonulafasern verkleinert und abgerundet. Wegen der fehlenden Aufhängung zeigt sie Zitterbewegungen. Wenn die Linse vollständig luxiert ist, findet man sie häufig am Grund des Glaskörpers. Es besteht eine Übersichtigkeit [2]
Therapie
Bei Komplikationen oder bei unbefriedigender Korrekturmöglichkeit durch Brillen oder Kontaktlinsen wird die Linse entfernt und durch eine künstliche ersetzt.
Komplikationen
Häufigere Komplikationen sind die Verschlechterung der Sehkraft und Glaukom.
Linsenluxation bei Tieren
Bei einigen Hunderassen tritt eine Linsenluxation vermehrt auf. Das betrifft vor allem Terrier[3][4].
Einzelnachweise
- ↑ A.Burk u. R.Burk.: Checkliste Augenheilkunde, 4. Aufl., Syndrome, Seite 521
- ↑ Sachsenweger, M.: Duale Reihe: Augenheilkunde, Lageveränderungen der Linse, Seite 169
- ↑ Gelatt, Kirk N. (ed.): Veterinary Ophthalmology, 3rd, Lippincott, Williams & Wilkins 1999, ISBN 0-683-30076-8
- ↑ Simon M. Petersen-Jones (2003): Conditions of the Lens. Proceedings of the 28th World Congress of the World Small Animal Veterinary Association. Abgerufen am 22. Februar 2007.
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