- Litauische Bank
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Lietuvos bankas (Litauische Bank) ist die Zentralbank Litauens. Sie geht in ihrer heutigen Form auf die Gründung durch die Litauische Regierung im Jahr 1990 zurück (unter Übernahme von Struktur, Liegenschaften und Personal der litauischen Sparte der sowjetischen Staatsbank) und hat ihren Sitz in Vilnius. Zu ihren Aufgaben gehört die Sicherung der litauischen Währung, des Litas. Sie ist Mitglied des Europäischen System der Zentralbanken.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Anfänge des Zentralbankwesens in Litauen gehen auf das Jahr 1768 zurück, als der Seimas die staatliche Emissionsbank Bank Polski I Litewski zu gründen beschloss. Erst 1792 begann man mit der Verwirklichung des Vorhabens. Man plante Bankkontore in Vilnius, Grodno und Minsk einzurichten. Nach dem erfolglosen Aufstand von Tadeusz Kościuszko und nach der 3. Teilung von Polen-Litauen 1795 verlor Litauen seine Eigenstaatlichkeit und damit die praktische Möglichkeit, ein eigenes Währungssystem zu haben.
1918, nach der Erklärung der Unabhängigkeit, hatte Litauen noch einige Jahre keine eigene Emissionsbank. Aufgrund eines völkerrechtlichen Vertrags mit der Darlehenskasse Ost war die Reichsmark als Landeswährung anerkannt. Mitte 1922 begann die Hyperinflation. Litauen verabschiedete Gesetze über die Gründung der Zentralbank Lietuvos bankas und die Einführung der Nationalwährung Litas. Lietuvos bankas wurde als Aktiengesellschaft (Akcinė bendrovė) gegründet. Das Grundkapital betrug 12 Mio. Litas. 80 % der Aktien gehörten dem Litauischen Staat.
1922 begann Lietuvos bankas als litauische Zentralbank offiziell ihre Tätigkeit. Vladas Jurgutis wurde vom litauischen Präsidenten zum ersten Geschäftsführer der Bank ernannt.
Im März 1990 erfolgte die Neugründung der Lietuvos bankas, sie setzte dabei die Tradition der in der Vorkriegszeit gegründeten Bank fort. 1990 - 1992 gehörte Litauen der Zone des russischen Rubel an. 1992 wurde als zeitweilige Währung ein Talon eingeführt (im Volksmund vagnorkos, vagnorėliai genannt, nach Gediminas Vagnorius), zunächst zusätzlich zum Rubel für bestimmte Warengruppen. 1993 wurde der Litas eingeführt. Es gelang die anfänglich über 100% betragende Inflation einzudämmen und den Kurs der litauischen Währung zu stabilisieren.
Einführung des Euro
Am 27. Juni 2004 traten Litauen, Estland und Slowenien als die ersten drei der zehn neuen EU-Länder dem WKM II bei.
Litauen hat sein erklärtes Ziel, den Euro ab dem 1. Januar 2007 einzuführen, knapp verfehlt (die Inflation lag um lediglich 0,06 Prozent oberhalb des Grenzwerts). Nun wird seine Einführung für 2010 angestrebt.
Siehe auch
Weblinks
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