Livin' on a Prayer

Livin' on a Prayer
Dieser Artikel behandelt das Album Slippery When Wet von Bon Jovi. Es gibt einen gleichnamigen Song von The Commodores, der 1975 auf dem Album Caught in the act veröffentlicht wurde.
Bon Jovi – Slippery When Wet
Veröffentlichung

August 1986

Label

Mercury Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Rock / Hard Rock / Pop Metal

Anzahl der Titel

10

Laufzeit

44 min 2 s

Besetzung
Produktion

Bruce Fairbairn

Studio(s)

Little Mountain, Vancouver

Chronik
7800° Fahrenheit
(1985)
Slippery When Wet New Jersey
(1988)

Slippery When Wet ist das dritte und kommerziell erfolgreichste Album der Band Bon Jovi. Slippery When Wet heißt auf Deutsch übersetzt sinngemäß Bei Nässe Rutschgefahr.

Inhaltsverzeichnis

Musikstil

Das Album besteht, bis auf Never Say Goodbye, mit dem langsamere Melodien angespielt werden, aus schnelleren, melodischen Tracks. Vom Stil her ist es immer noch dem Hard Rock (und auch dem Glam Metal) zuzuordnen, auch wenn Pop-Einflüsse recht deutlich herauszuhören sind. Diese Kombination aus harter Rockmusik mit Ohrwurm-Melodien war es, welche die Band weltweit bekannt machte und der Band eine große Fangemeinschaft bescherte, auch wenn Kritiken von der Musik des Albums nicht begeistert waren, die den Erfolg des Albums zu großen Teilen dem Auftreten und Aussehen des Leadsängers, Jon Bon Jovi, zurechneten, weniger der musikalischen und lyrischen Qualität des Albums.[1]

Entstehung

Eigentlich sollte das Album nach einem der darauf enthaltenden Lieder Wanted Dead or Alive benannt werden. Später dann stand auch der Titel Guns N’ Roses, nach der gleichnamigen Band, zur Auswahl.[2] Diese Ideen wurden aber fallengelassen, nachdem sich die Bandmitglieder nachhaltig von dem Auftritt einer Nachtclubtänzerin in einer Bar in Vancouver beeindrucken ließen. Die Dame hatte auf der Bühne eine Duschnummer aufgeführt und sich dabei von oben bis unten eingeseift. Daraufhin war klar, dass das Album nur Slippery When Wet heißen konnte. [3][4]

Davon inspiriert, gibt es auch ein alternatives CD-Cover, auf welchem eine Nahaufnahme von einer Teilnehmerin eines Wet-T-Shirt-Contests - auf ihrem T-Shirt steht der Name des Albums - abgebildet ist. Jedoch sprach sich das Label dagegen aus. Nur in Japan gab es Versionen des Albums mit dem Original-Cover.[4] Das Standard-Cover wurde aber ein nasser verwischter Schriftzug (Slippery When Wet) auf einer Mülltüte.

Die Lieder, die den Weg auf das Album fanden, wurden angeblich von Fans, der sogenannten Pizza Parlour Jury, ermittelt, wobei es zu diesem Thema widersprüchliche Aussagen seitens der Band gibt.[5][6]

Titelliste

  1. Let It Rock (Jon Bon Jovi, Richie Sambora) - 5:25
  2. You Give Love a Bad Name (JBJ, Sambora, Desmond Child) - 3:42
  3. Livin' on a Prayer (JBJ, Sambora, Child) - 4:09
  4. Social Disease (JBJ, Sambora) - 4:18
  5. Wanted Dead or Alive (JBJ, Sambora) - 5:08
  6. Raise Your Hands (JBJ, Sambora) - 4:16
  7. Without Love (JBJ, Sambora, Child) - 3:40
  8. I'd Die for You (JBJ, Sambora) - 4:30
  9. Never Say Goodbye (JBJ, Sambora) - 4:48
  10. Wild in the Streets (JBJ) - 3:54

Ende 2005 wurde eine DualDisc mit DVD-Bonus-Material veröffentlicht.[12]

Songinformationen

You Give Love a Bad Name, Livin' on a Prayer und Wanted Dead or Alive sind fester Bestandteil der Live-Auftritte der Band.

Richie Sambora und Jon Bon Jovi spielten 1989 bei den MTV Video Music Awards, nur mit Akustik-Gitarren, ein Medley aus Livin’ on a Prayer und Wanted Dead or Alive.

Vor allem Livin’ on a Prayer, aber auch Wanted Dead Or Alive, gelten nach Born to Run von Bruce Springsteen, in New Jersey als Art inoffizielle Hymne des Staates, der als einziger US-Bundesstaat keine offizielle besitzt.

You Give Love a Bad Name

Das Lied ist eines der härteren, aggressiveren auf dem Album. Textlich wird das Verhalten einer Frau angeklagt, die einem Mann das Herz gebrochen hat. Unter anderem wegen dieses Liedes wurde dem Album bzw. der Band eine gewisse Frauenfeindlichkeit vorgeworfen. [13]

Der Song wurde ursprünglich für die Band Loverboy geschrieben, gefiel Jon und Richie aber so gut, dass sie sich von diesem Lied nicht trennen wollten und es auf Slippery When Wet erschien.

Livin' on a Prayer

Der Song handelt von dem Arbeiter-Pärchen Tommy und Gina. Sie stehen für die durchschnittlichen Einwohner von New Jersey der 80er Jahre, die klischeehafter Weise im Gegensatz zum gut verdienenden New Yorker, die ärmeren Arbeiter darstellen ("Tommy used to work on the docks"). Bon Jovi stellt hiermit ihre Verbindung zum Heimatstaat New Jersey klar, ein Anliegen, das sie seit Gründung der Band fördern. Die Hauptaufgabe des Songs soll es aber sein, den Menschen Hoffnung zu spenden. [13] Dieses Lied ist bis heute einer der erfolgreichsten und bekanntesten Hits der Band.

Jon Bon Jovi wollte den Titel ursprünglich nicht auf Slippery When Wet verwenden.[14] Zwei Gründe hierfür waren, dass er das Lied nicht gut genug fand und es laut Jon Bon Jovi am Ende aufgrund der hohen Tonlage schwer zu singen ist, schließlich konnte Sambora ihn dennoch überreden, so dass man den Song für das Album neu aufnahm.[3]

„I wrote that song during the Reagan era and the trickle-down economics are really inspirational to writing songs...“

Jon Bon Jovi[15]

Beim Intro des Liedes wird eine Talkbox verwandt. Die Band setzte die Talkbox später häufiger ein, so ist sie zum Beispiel auch in ihrer 2000er-Single It’s My Life zu hören.

Eine Demo-Version des Liedes wurde als Hidden Track 2004 mit der CD-Box 100,000,000 Bon Jovi Fans Can’t Be Wrong veröffentlicht, eine weitere Version ist auf ihrem Best-Of-Album Cross Road zu finden: Prayer '94.

Die akustische Version von Livin' on a Prayer (die Version die Jon und Richie bei den VMA's 1989 spielten, bzw. die Version auf Cross Road, Prayer '94) verändert die Dynamik des Songs. Die durchweg aufheiternde Stimmung, ein Happy End der Album-Version, wird infrage gestellt. Diese Version wird meist zu besonderen Anlässen gespielt, z.B. als Bon Jovi 2006 in die UK Hall of Fame aufgenommen wurden oder bei ihren MTV-Unplugged-Auftritten in New York im Jahre 2007.[13]

Einige nachfolgende Songs von Bon Jovi haben einen textlichen Bezug auf Livin' on a Prayer, z.B.: 99 In The Shade (1988), Fear (1992), It's My Life (2000), sowie Novocaine (2005).

Wanted Dead or Alive

Laut Jon Bon Jovi haben Richie Sambora und er den Song 1986 innerhalb eines Abends im Haus von Richie Samboras Eltern komplett geschrieben und eingesungen.[16] Das Lied ist vom „Wilden Westen“ inspiriert, was dem Song eine deutliche Cowboy-Attitüde verleiht, sowohl kompositorisch als auch lyrisch. Der Song handelt vom Leben auf Tour und verbindet das mit dem „Cowboy-Lifestyle“. Er glorifiziert dies alles, auch wenn das Lied einen sehnsüchtigen, depressiven Hauch versprüht. Insgesamt ist der Anteil von Richie Sambora an der Gesamtkomposition dieser Single sehr groß.[13]

Er ist der Bon-Jovi-Song der am häufigsten für Filme und Serien verwandt wurde, darunter: Born to be Wild – Saumäßig unterwegs (als John Travolta ein Motorrad stiehlt),[17] Scooby-Doo 2 (kurz vor Ende des Filmes)[18] und in der Folge El Viejo von Miami Vice (mit Gaststar Willie Nelson).[19] Auf dem Soundtrack zum Film Wild Wild West findet sich eine Rap-Coverversion des Songs, die von Kel Spencer feat. Richie Sambora präsentiert wird.

Außerdem kann der Song im Videospiel Rock Band nachgespielt werden.

Edge of a Broken Heart

Dieser Song schaffte es nicht auf das Album, war dann aber als B-Seite von Livin' on a Prayer erhältlich. Edge of a Broken Heart war aber bei den Fans äußerst beliebt und wurde später auf dem Soundtrack für den Film Das Chaoten-Team verwendet. Das Lied erschien auch in der CD-Box 100,000,000 Bon Jovi Fans Can’t Be Wrong. Auf der dazugehörigen DVD entschuldigt sich Jon dafür noch einmal, dass sie den Song nicht auf das Album genommen hatten.[2]

Out of Bounds

Auch dieser Song schaffte es nicht auf das Album. Er wurde ursprünglich für einen gleichnamigen Film des Jahres 1986 geschrieben, wurde aber schlußendlich nicht verwendet.[2] Veröffentlicht wurde das Lied erst 2004 zusammen mit Edge of a Broken Heart. Es ist, im Gegensatz zu anderen Liedern der Band, ein härterer und sehr Gitarren-lastiger Song, das Keyboard kommt nicht zum Einsatz, dennoch setzt der Song stark auf Melodie.

Erfolge

Das Album wurde über 12 Millionen Mal allein in den USA verkauft[20] - was eine Diamantene Schallplatte bedeutete[21] und liefert zwei Nr.1-Singles: You Give Love a Bad Name und Livin' on a Prayer. Auch das Album erreichte den ersten Platz der Billboard-Top-10. Insgesamt war das Album 8 Wochen auf #1.[22] Außerdem war das Album #1 der Billboard Jahrescharts 1987.[23] In Deutschland erreichte Bon Jovi mit dem Album Platz #11, von den Singles konnte sich lediglich Livin’ on a Prayer auf Platz #20 platzieren. [24]

Auch in Kanada erreichte das Album Diamant-Status.[25] Insgesamt verkaufte sich das Album bis heute 28 Millionen Mal weltweit.[26]

Dieser Erfolg ist zu großen Teilen auch Desmond Child zu verdanken. Er war bei diesem Album erstmals Co-Songwriter einiger Songs. Von denen landeten zwei auf #1 der US-Charts. Er arbeitet seitdem an jedem Studio-Album der Band mit. Von den vier Nummer-1-Hits der Band in den USA ist nur einer ohne direkte Beihilfe von Desmond Child entstanden.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im All Music Guide
  2. a b c 100,000,000 Bon Jovi Fans Can’t Be Wrong
  3. a b www.bonjovi.com
  4. a b Informationen zu Slippery When Wet
  5. www.bonjovi.co.yu
  6. www.allmusic.com
  7. Bon Jovi Chart-Platzierungen in Österreich
  8. Bon Jovi USA Chart-Platzierungen
  9. Bon Jovi Single-Chart-Platzierungen in Deutschland
  10. Bon Jovi Chart-Platzierung in der Schweiz
  11. Bon Jovi UK Chart-Platzierungen
  12. www.amazon.com
  13. a b c d Rock Milestones: Bon Jovi's Slippery When Wet
  14. Interview bei Larry King, 16. August 2006
  15. top40-charts.com
  16. Keep the Faith: An Evening with Bon Jovi
  17. movies.yahoo.com
  18. www.moviees.com
  19. www.tv.com
  20. Liste der 100 meistverkauften Alben in den USA
  21. Liste der Alben mit Diamant-Status in den USA
  22. www.tripletsandus.com
  23. Billboard-Year-End-Album-Charts von 1987
  24. Datenbank charts-surfer.de
  25. Gold-, Platin-, und Diamant-Auszeichnungen in Kanada
  26. www.news.com

Weblinks


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