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Lißberg Stadt OrtenbergKoordinaten: 50° 22′ N, 9° 5′ O50.3666666666679.0833333333333168Koordinaten: 50° 22′ 0″ N, 9° 5′ 0″ O Höhe: 168–210 m ü. NHN Einwohner: 975 Eingemeindung: 1972 Postleitzahl: 63683 Vorwahl: 06046 Das Dorf Lißberg ist heute ein Stadtteil von Ortenberg. Es liegt in der nördlichen Wetterau im Wetteraukreis, zu Füßen des Vogelsbergs. Der Hillersbach mündet hier in die Nidder.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Burg Lißberg muss um 1200 erbaut worden sein, vermutlich auf einer älteren keltischen Ringwallanlage. Der Name Lißberg wird aber unter der Bezeichnung „Liebesberc“ im Jahr 1222 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Der Name änderte sich in der Vergangenheit und kam in den unterschiedlichsten Schreibweisen vor: Liebesberc, Lybesborg, Liebesberg bis zum heutigen Lißberg.
Anfang des 13. Jahrhunderts tauchen die ersten Glieder des Lißberger Geschlechts auf. Die edelfreien Herren von Lißberg gehörten ursprünglich wohl zum „hohen Adel“, verloren indessen schon früh diese Eigenschaft, vermutlich durch unebenbürtige Heiraten, was schon daraus zu schließen ist, dass 1323 Rupert von Buches, also ein dem Ritterstand Angehöriger, als consanguineus Werners von Lisberg bezeichnet wird. (Orig. St. A. Darmst.). Die Lißberger lebten hauptsächlich von ihren Zolleinnahmen. Sie fielen schon bald unter die Lehnshoheit der Grafen von Ziegenhain. Das Lißberger Geschlecht starb mit Friedrich 1396 im Mannesstamm aus. Ab 1455 waren die Landgrafen von Hessen alleinige Eigentümer der Burg.
1604 erlangte Lißberg Stadtrechte, die sie jedoch im Laufe der Zeit wieder verlor. Im Jahre 1796 wurde die Stadt fast vollständig durch die Franzosen eingeäschert. Die Burg wurde im 19. Jahrhundert auf Abbruch verkauft.
Als 1874 der Kreis Nidda aufgelöst wurde, wurde Lißberg zusammen mit dem größten Teil des Altkreises in den Landkreis Büdingen eingegliedert. Mit den hessischen Verwaltungsreformen von 1972 verlor Lißberg seine Selbständigkeit und wurde Ortsteil von Ortenberg und Teil des neu gegründeten Wetteraukreises.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Burg Lißberg wurde im 12. Jahrhundert von den Edelfreien Herren von Lißberg erbaut, wird jedoch erst 1222 erstmals erwähnt. Heute ist außer dem gut erhaltenen Bergfried von der Burg nur noch eine Ruine übrig.
- Das Pumpspeicherkraftwerk in Lißberg mit seinen zwei Oberbecken stammt aus dem Jahr 1923 und gilt als kulturgeschichtliches Denkmal. Es ist heute noch in Betrieb.
Museen
- Im Musikinstrumentenmuseum in der alten Schule zwischen Kirche und Burg wird die Entwicklung der Musikinstrumente von Michael Praetorius bis zur Gegenwart dargestellt. Das Museum beherbergt die weltgrößte Dudelsack- und Drehleier-Sammlung mit zusammen etwa 120 Exponaten. Außerdem werden Musikminiaturen und ethnologische Blasinstrumente gezeigt. Die Sammlung wurde im Wesentlichen von Kurt Reichmann, einem Grafiker, Musiker und Instrumentenbauer aus Frankfurt am Main, zusammengetragen.[1]
Musikfestival
Seit 1973 findet alljährlich in Lißberg rund um die Burgruine ein Drehleier- und Dudelsackfestival statt. Die musikalischen Schwerpunkte liegen auf Bordun- und Alter Musik.
Naturdenkmäler
Lißberg hat ein Felsenmeer im Markwald sowie eine Drillingslärche im angrenzenden Wald nach Ober-Lais.
Städtepartnerschaften
Es besteht eine Städtepartnerschaft mit der oberfränkischen Gemeinde Lisberg.
Sport
Der Vogelsberger Vulkanradweg führt durch Lißberg.
Der SV Lißberg bietet neben Fußball, mit eigenem Sportplatz, noch Gymnastik, Tischtennis, Aerobic an. Auch eine Karnevalsabteilung ist ihm angegliedert.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Lißberg liegt an der B275. Früher führte die Niddertalbahn durch den Ort. Heute wird die Trasse vom Vulkanradweg genutzt.
Einzelnachweise
- ↑ FAZ vom 13. Oktober 2010, S. 49
Weblinks
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