Gelnhaar

Gelnhaar
Gelnhaar
Stadt Ortenberg
offizielles Dorfwappen seit 2002
Koordinaten: 50° 22′ N, 9° 9′ O50.36345729.1473588295Koordinaten: 50° 21′ 48″ N, 9° 8′ 50″ O
Höhe: 295 m ü. NN
Einwohner: 1.057 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 1. Apr. 1972
Postleitzahl: 63683
Vorwahl: 06049

Gelnhaar ist ein Ortsteil der Gemeinde Ortenberg im östlichen Teil des Wetteraukreises in Hessen. Das Dorf hat über 1.000 Einwohner[1] und die Gemarkung eine Fläche von etwa 4 km². Ortsvorsteher ist Olaf Kromm (SPD).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Ort liegt im Bleichetal an der Grenze zum Vogelsberg. Die Bleiche fließt durch Gelnhaar. Nachbarorte sind Hirzenhain, Wenings, Bindsachsen, Bergheim und Usenborn.

Geschichte

Erstmalig erwähnt wurde Gelnhaar in einer überlieferten Urkunde aus dem Jahre 1187, die Graf Berthold 11. von Nidda zugunsten der Johanniterkommende ausgestellt hat. Eine Besiedlung lässt sich aber schon 500 Jahre vorher nachweisen. Um 1600 wurden die Herrschaftsgrenzen neu gezogen und die Bleiche wurde zur Grenze zwischen dem Amt Ortenberg, das zur Grafschaft Hanau-Münzenberg gehörte, auf der linken Bachseite und dem Gericht Floßbach-Wenings, das zur Grafschaft Isenburg gehörte, auf der rechten Bachseite. Diese Teilung spiegelt sich noch heute im Gemeindewappe wieder. Im Dreißigjährigen Krieg wurden alle Häuser geplündert, die Menschen waren gestorben oder geflohen. Viele waren an der Pest gestorben. Das ausgestorbene Dorf wurde erst langsam wieder besiedelt. 1832 hatte der Ort wieder 83 Einwohner. Das zweigeteilte Dorf war erst 1868 wieder gänzlich zu einem Ort geworden, nachdem in den Vorjahren schon die schulische und kirchliche Zusammenlegung erfolgt war.

Die Regen- und Dürrejahre des 19. Jahrhunderts vertrieben viele Bewohner aus Not. Sie wanderten aus ins "Elend" an die Wolga, nach Ungarn, nach Brasilien und schließlich nach 1830 nach Nordamerika. Viele gingen auch in die aufstrebenden Industriemetropolen im Ruhrgebiet und in den Rhein-Main-Raum.

1907 gab es im Dorf noch 28 landwirtschaftliche Betriebe. Im Jahre 1972 wurde Gelnhaar in die Gemeinde Ortenberg eingemeindet.

Seit 2002 gibt es ein Dorfwappen, das mit schriftlicher Genehmigung des Hauses Ysenburg-Büdingen entworfen und beim Regierungspräsidium Darmstadt angemeldet wurde.

Verkehr

Im Ort treffen sich die Landesstraßen 3183 und 3184. Die Buslinie FB-20 des Rhein-Main-Verkehrsverbundes verbindet Glauburg (Bahnhof Stockheim/Oberhessen) über Gelnhaar nach Wenings.

Sonstiges

  • Die Pfarrkirche in Gelnhaar ist die Michaeliskirche, sie stammt aus dem Jahr 1728. Sie verdankt sich einer Stiftung des Hanauer Fürstenhauses und wurde als lutherische Predigtkirche erbaut. Evangelischer Pfarrer ist derzeit Andreas Marschella.
  • Im Ort gibt es ein Bürgerhaus.
  • Der Kindergarten Purzelbaum bietet Platz für 60 Kinder.
  • Viele Vereine im Ort fördern das kulturelle Leben.
  • Die bekanntesten Personen aus Gelnhaar sind die Frauen-Fußballerin und Nationalspielerin Sandra Minnert sowie der 2007 verstorbene Schriftsteller Karlhans Frank.

Einzelnachweise

  1. Allgemeinde Angaben über Ortenberg

Weblinks


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