- Lodemann
-
Jürgen Lodemann (* 28. März 1936 in Essen) ist ein deutscher Schriftsteller und Fernsehjournalist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jürgen Lodemann, geboren am 28. März 1936 in Essen, wuchs in Essen auf. Von 1947 bis 1956 besuchte er ein naturwissenschaftlich-mathematisches Gymnasium, an dem er 1956 sein Abitur machte. Von 1956 bis 1962 studierte er Philosophie, naturwissenschaftliche Geografie und Germanistik an der Universität Freiburg im Breisgau. 1961 promovierte er mit einer Arbeit über den Komponisten, Librettisten und 1848er Albert Lortzing mit dem Thema "Deutsche Bürgerlichkeit. Lortzing und seine Spielopern"; 1962 legte er das Staatsexamen für das Lehramt an Höheren Schulen ab.
Lodemann volontierte bei den Zeitungen „Die Welt“ und „Welt am Sonntag“ in Essen, Hamburg und Berlin. Ab 1964 war er freier Mitarbeiter im Bereich Kultur des Fernsehens des Südwestfunks. 1965 wurde er Redakteur beim selben Sender und produzierte zahlreiche Fernsehdokumentationen. Zugleich war er freier Mitarbeiter bei ZEIT, FR, FAZ, taz. Von 1972 bis 1982 leitete er als Moderator und Redakteur die Fernsehsendung „Literaturmagazin“ des Südwestfunks und von 1983 bis 1988 die Literatursendung „Café Größenwahn“. 1975 initiierte er die Anti-Bestsellerliste Bestenliste, eine monatliche Bücher-Empfehlungsliste mit einer 35köpfigen Jury. Nachdem er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Moderations- und Redaktionsarbeit zurückgezogen hat, arbeitet er als Filmemacher und Schriftsteller.
Jürgen Lodemann ist Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller (seit 2007 auch Vorsitzender des Landesverbandes in Baden-Württemberg) und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland (zeitweilig Bernt Engelmanns Stellvertreter im Bundesvorstand) und erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen: 1977 den Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik, 1986 den Essener Dramatikerpreis, 1987 den Literaturpreis Ruhrgebiet, 2002 den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar und 2002 den Literaturpreis der Stadt Stuttgart; 2008 wurde er zum "poet in residence" an der Universität Duisburg-Essen ernannt. Im Mai 2005 Professor der Landesregierung Nordrhein-Westfalen. Er lebt in Freiburg und in Essen.
Werke
- Deutsche Bürgerlichkeit. Lortzing und seine Spielopern, philos. Diss., Freiburg i. Br. 1962
- Begegnung mit dem Ruhrgebiet. (Bild-Textband mit Otto Steinert) Düsseldorf 1967
- Erinnerungen in der Zornigen Ameise an Geburt, Leben, Ansichten und Ende der Anita Drögemöller und Die Ruhe an der Ruhr, Roman, Zürich 1975
- Lynch und das Glück im Mittelalter, Irland-Roman, Zürich 1976
- Phantastisches Plastikland und rollendes Familienhaus, USA-Reise, Zürich 1977
- Im Deutschen Urwald, Erzählungen, Essays, Gedichte. Zürich 1978
- Der Gemüsekrieg, Kinderroman, Stuttgart 1979
- Ahnsberch. Volksstück über die Räuber an der Ruhr, Bochum 1980 (in "Theater heute" 5/80)
- Der Solljunge oder Ich unter den Anderen, autobiogr. Roman, Zürich 1982
- Eigensinn, Erzählung, Pforzheim 1983
- Der Jahrtausendflug, Reisebericht vom Mars, Stuttgart 1983
- Luft und Liebe, Erzählungen, Zürich 1984
- Schwarzwald, München [u.a.] 1984 (zusammen mit Eduardo Cebrián)
- Essen, Viehofer Platz oder Die letzte Revolution, Roman, Zürich 1985
- Siegfried, Jugendbuch, Stuttgart 1986
- Der Beistrich oder Katharina Botticelli in Gelsenkirchen-Bulmke, Bühnenstück, Essen 1987
- Die Bagdadbahn, Mainz 1988 (zusammen mit Manfred Pohl)
- Hucke Bums und Frauke Butt, Stuttgart 1990
- Mit der Bagdadbahn durch unbekannte Türkei. Ein Filmtagebuch. Eggingen 1990
- Alles wird gut, Roman. Karlsruhe 1991
- Die Närrin mit der Hacke. Hörspiel vom wilhelminischen Eisenbahnbau in Richtung Asien, SWF 1991
- Kulturkampf Endrunde oder Arbeitslos, aber voll verkabelt, Medien-Pamphlet, Eggingen 1991
- Nordrhein-Westfalen (Mit Johannes Rau und Herbert Somplatzki), München 1992
- Amerika überm Abgrund. Erdbebenland Kalifornien, Ein Filmtagebuch. Eggingen 1992
- Der Mord, Frankfurt am Main 1995
- Meine Medien-Memoiren, Eggingen 1996
- Muttermord, Roman, Göttingen 1998
- 1848 und Regina, Gelsenkirchen 1998
- Lortzing. Der komischtragische Spielopernmeister und 1848er, Göttingen 2000
- Siegfried und Krimhild. Die Nibelungen, Stuttgart 2002
- Oper - o reiner Unsinn. Freiberg/Neckar 2005
- Nora und die Gewalt- und Liebessachen, Roman. Oberhausen 2006
- Paradies, irisch, Roman. Klöpfer & Meyer, Tübingen 2008
- Der Große Irrtum. Die Erinnerungen des NSDAP-Mannes Friedrich Lodemann. berlin university press, Berlin/Köln 2009.
FILME:
- Im Wartesaal der Liedermacher, 1969, u.a. mit Süverkrüpp, Degenhardt, Hüsch, Hohler, Schwendter, Mey, Mossmann, Wader, Insterburg. Sechs Folgen für den SWF.
- Heimatromane. Der Krimi. Frauenromane Je 45 Minuten "Trivial"-Literatur szenisch, 1971
- À la Rossini. Interview mit Schopenhauer, Gerd Westphal als Schopenhauer, 21 Min., 1975
- Letzte Interviews Mit Erich Fromm, Peter Weiss, Heinrich Böll, Erich Fried. Je 60 Min, 1980, 1981, 1983, 1985
- Im Steintal Über Lenz, Büchner, Oberlin, Goethe, Gott und die Germanisten, Dokumentarfilm, 45 Min., 1982
- Die Hauptstraße. Essens Kettwiger, Dokumentarfilm, 45 Min., 1984
- Borbecker Jungens. Warum Ernst Schmidt andere Geschichten erzählt. Dokumentarfilm, 45 Min., 1985
- Regina. Die ignorierte Oper aus dem Jahr 1848, 60 Min., 1987 (Sonderausgabe des "Café Größenwahn")
- Der Mann mit dem Tanzschritt oder Der Gaukler als Arbeiter. Hansgünther Heyme in Essen. Dokumentarfilm, 57 Min., 1987
- Die Bagdadbahn. Zugfahrt durch unbekannte Türkei, Dokumentarfilm, 60 Min., 1987
- Columbus: Wir haben in Galway Bemerkenswertes gesehen. Irische Gscchichten. Dokumentarfilm, 90 Min., 1988
- Uns fragt ja keiner mehr. Alte im Ruhrrevier, Dokumentarfilm, 45 Min., 1989
- Altlasten. Vom Verschwinden einer Arbeitswelt. Dokumentarfilm, 45 Min., 1989
- Überm Abgrund. Erdbebenland Kalifornien, Dokumentarfilm, 90 Min, 1989
- Samothrake. Die Insel am Anfang von Europa, Dokumentarfilm, 45 Min., 1990
- Casus Belli à la Meyerbeer. G.G. Bellis römische Sonette, Magazinbeitrag, 13 Min., 1991
- Spiegelgasse Zürich. Lenin, Dada, Büchner. Dokumentarfilm, 45 Min., 1991
- Alexandria. Die dreifach Versunkene. Dokumentarfilm, 45 Min., 1991
- Klumpehenner oder Die badische Revolution. Magazinbeitrag SWF, 1991
- Izmir. Oder: Flieg mich zum Mond, Dokumentarfilm, 45 Min., 1992
- Sieben Zwerge Salem. Eine andere Drogentherapie, Dokumentarfilm, 30 Min., 1992
- Bornholm. 45 Min., Filmporträt für die SWF-Reihe "Inseln"
- Desert Wind. Bahnfahrt über die Rocky Mountains nach Salt Lake City, Dokumentarfilm für ARTE, 90 Min., 1993
- Rheinfahrt. Von Schaffhausen zum Drachenfels, Dok.film, 90 Min., 1993
- Juist. Zauberland vor Deutschland. Dokumentarfilm für die Reihe "Inseln", 45 Min. 1994
- Eroica Place Kléber Strasbourg. Dokumentarfilm für France III, 60 Min., 1994
Herausgeberschaft
- Die besten Bücher der "Bestenliste" des SWF-Literaturmagazins, Frankfurt am Main 1981
- Das sollten Sie lesen, Frankfurt am Main 1982
- Geschichten aus dem Schwarzwald, Zürich 1985
- Die besten Bücher, Frankfurt am Main 1995
- Schwarzwaldgeschichten, Tübingen 2007
Literatur
- Jürgen Lodemann – literarische Visionen von der Stadt, dem Revier und der Kultur, Iserlohn 1989
- Philip Stratmann: Jürgen Lodemann In: Joachim Wittkowski(Hg.): Der Krimi im Ruhrgebiet - Ein Führer für Leser, Bochum 2006
- Jürgen Lodemann In: Joachim Wittkowski (Hg.): Selmer Lesungen 1, Selm 2007
Weblinks
- Literatur von und über Jürgen Lodemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage Jürgen Lodemanns
- http://www.krimilexikon.de/lodemann.htm
- http://www.fulgura.de/lodemann
Personendaten NAME Lodemann, Jürgen KURZBESCHREIBUNG deutscher Fernsehjournalist und Schriftsteller GEBURTSDATUM 28. März 1936 GEBURTSORT Essen, Deutschland
Wikimedia Foundation.