- Logarithmische Ableitung
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In der Analysis ist die logarithmische Ableitung einer Funktion f, die keine Nullstellen besitzt, als der Quotient der Funktion und deren Ableitung definiert; formal
Für reelle Funktionen f mit positiven Werten stimmt er nach der Kettenregel mit der Ableitung der Funktion ln(f) überein; daher der Name. Es gilt also
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Für holomorphe oder meromorphe Funktionen kann die logarithmische Ableitung aber auch gebildet werden, obwohl der komplexe Logarithmus nicht auf ganz definiert werden kann. Die logarithmische Ableitung der Gammafunktion wird als Digammafunktion bezeichnet.
Rechenregeln
Die Bedeutung des Begriffes liegt in der Formel für die logarithmische Ableitung eines Produktes:
allgemein
Als Abwandlung zur Produktregel gilt also
Analog gilt
und
Für die logarithmische Ableitung der Potenzfunktion erhält man etwa
Diese Formeln folgen aus der Leibnizregel und gelten deshalb auch in allgemeinerem Kontext, beispielsweise bei der (formalen) Ableitung von Polynomen oder rationalen Funktionen über einem beliebigen Grundkörper.
Anwendung
Lässt sich eine Funktion f darstellen als
mit k und als Konstanten, so ergibt sich die Ableitung zu
Dieser Umstand kann bei praktischen Anwendungen wie der Handrechnung genutzt werden, um manche Ableitungsregeln kompakt zusammenzufassen: So ergibt sich beispielsweise bei den Faktoren k = 1, a = 1, b = 1 die Produktregel, mit den Faktoren k = 1, a = 1, b = − 1 die Quotientenregel und mit k = 1, a = − 1 die Reziprokenregel.
Literatur
- Richard Phillips Feynman: Feynman's Tips on Physics: A Problem-Solving Supplement to the Feynman Lectures on Physics, Kapitel 1-4, Verlag Benjamin-Cummings, ISBN ISBN 0-8053-9063-4
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