- London Symphony Orchestra
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Das London Symphony Orchestra (LSO) ist eines der führenden Orchester des Vereinigten Königreichs mit Sitz in London.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das LSO wurde 1904 als erstes unabhängiges und selbstverwaltetes Orchester Englands gegründet. Der erste Chefdirigent war Hans Richter, der das Gründungskonzert am 9. Juni 1904 leitete. Von Beginn an arbeitete das Orchester eng mit englischen Komponisten wie Edward Elgar und Ralph Vaughan Williams zusammen.
1906 fand ein Konzert in Paris statt, das erste Gastspiel eines britischen Orchesters im Ausland. Weitere Reisen führten das LSO nach Amerika (1912), Israel (1960) und Japan (1963). Das gefeierte Debüt bei den Salzburger Festspielen fand 1973 statt. Seither tourt das Orchester regelmäßig durch die ganze Welt, besondere Verbindungen bestehen durch die LSO American Foundation in die Vereinigten Staaten, jährliche Konzerte finden im New Yorker Lincoln Center statt.
Als 1982 das neue Barbican Centre fertiggestellt wurde, wurde es zur ständigen Heimstatt des Orchesters. Die Barbican Hall, 2001 erneuert, ist Schauplatz seiner wichtigsten Konzerte. 2003 wurde zudem noch St. Luke's eröffnet, das zusätzliche Proben- und Verwaltungsräume bietet und Zentrum des ausgezeichneten LSO Discovery-Programms ist, das musikalische Aufbauarbeit mit Kindern und Jugendlichen, dem potenziellen Konzertpublikum der Zukunft, macht.
Jenseits des Konzertsaals
Seit der Gründung hat sich das LSO als Orchester für Filmmusiken profiliert, die ersten berühmt gewordenen Melodien waren aus Dangerous Moonlight (1941) und Love Story (1944), später folgten u. a. Star Wars, Braveheart, Superman, Der Bär, Projekt Brainstorm, Krull, Oz – Eine fantastische Welt, Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft, Falsches Spiel mit Roger Rabbit und die Harry-Potter-Filme. Auch der Popmusik gegenüber war das Orchester immer aufgeschlossen, wie die Mitwirkung bei der Aufnahme des Beatles-Albums Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band oder beim Lied So lang man Träume noch leben kann mit der „Münchener Freiheit“ zeigt. Die Fähigkeiten des Orchesters wurden auch bei der Einspielung von Ornette Colemans Crossover-Sinfonie Skies of America (1972) deutlich. Weiterhin wurden Musicals eingespielt, beispielsweise im Jahre 1984 Chess.
Zusätzliche Bekanntheit erlangte das London Symphony Orchestra durch zahlreiche Arrangements verschiedener, weltbekannter Pop- und Rocktitel, die sie unter der Bezeichnung „Classic Rock“ veröffentlichten. Das London Symphony Orchestra war quasi Mitbegründer dieses Musikgenres.
Im Jahr 2000 gründete das LSO sein eigenes CD-Label, LSO Live, das unter anderem die Grammy-prämierte Aufnahme von Berlioz’ Les Troyens herausbrachte.
Chefdirigenten
- 1904-1911 Hans Richter
- 1911-1912 Edward Elgar
- 1912-1914 Arthur Nikisch
- 1915-1917 Thomas Beecham
- 1919-1922 Albert Coates
- 1930-1931 Willem Mengelberg
- 1932-1935 Hamilton Harty
- 1951-1954 Josef Krips
- 1960-1964 Pierre Monteux
- 1965-1968 István Kertész
- 1968-1979 André Previn
- 1979-1988 Claudio Abbado
- 1988-1995 Michael Tilson Thomas
- 1995-2007 Sir Colin Davis
- ab 2007 Waleri Abissalowitsch Gergijew
Weblinks
Commons: London Symphony Orchestra – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Orchester (Vereinigtes Königreich)
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