Louis Rauwolf

Louis Rauwolf

Louis Rauwolf (* 7. April 1929 in Marienbad, Tschechoslowakei; † 12. September 2003 in Berlin) war ein deutscher Karikaturist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Das Grab von Rauwolf in Berlin

Mit den Eltern kam Rauwolf nach Berlin. Nach dem Krieg und dem Erwerb des Abiturs arbeitete er kurzzeitig als Helfer in der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses Sonneberg. Daraus resultierte dann der Wunsch, Medizin zu studieren mit der Spezialisierung Chirurg („Herren- und Damenschneider“). Doch zunächst lernte Rauwolf in Berlin den Beruf eines Rundfunkmechanikers und arbeitete dann im Volkseigenen Betrieb RFT. Durch die grafisch gelungene Anfertigung eines Friedenstransparentes für seinen Betrieb, das an der Neuen Wache Unter den Linden angebracht wurde, entdeckte man sein Zeichentalent und delegierte ihn an die Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, wo er von 1949 bis 1952 Malerei studierte. Bereits 1951 veröffentlichte die Satirezeitschrift „Frischer Wind“ (später in „Eulenspiegel“ umbenannt) erste politische Karikaturen von Rauwolf. Bis 1994 blieb er dort ständiger Mitarbeiter.

Seine Figuren mit großen Nasen und wenigen Strichen begleiteten alle großen und kleinen Ereignisse dieser Zeit, mit eigenen Ausstellungen u.a. in Berlin, Moskau, Prag, Bratislava, Ostrava, Kairo, Wien, Budapest sowie in Bulgarien, Niederlande, Kuba, Mexiko und Kanada wurde er weltweit bekannt und anerkannt.

Rauwolf begleitete mit dem frechen Zeichenstift auch sogenannte Freundschaftsbrigaden, die an der Errichtung der Erdölpipeline zwischen der Sowjetunion und der DDR mitarbeiteten (der "Drushba-Trasse") und veröffentlichte die Darstellungen.

Er gab eigene Bücher heraus, illustrierte etwa 40 satirische und ernste Bücher anderer Schriftsteller, zeichnete Plakate und Bühnenbilder für Kabaretts. Insgesamt existieren um die 10.000 Karikaturenblätter von Rauwolf.

Nach seinem Tode wurde Rauwolf auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in der Reihe der Künstlergräber bestattet.

Werke (Auszüge)

Buchveröffentlichungen

  • Witze mit und ohne Bart, 1960
  • Heiter bis wolkig
  • Bei uns herrscht Ordnung
  • Ewig und 3 Tage (Gedichtsammlung)

Buchillustrationen

  • Attentat auf Heilbutt
  • Guthschrift
  • Und am Himmel tanzten Wolken (Heinz Kahlow, 1980)
  • Mark Brandenburg heiter betrachtet (Gabriele Stave)

Ausstellungen

"Geteilt - Vereint" im Berliner Haus der Geschichte, Dudenstraße 10: 24 Karikaturisten zeigen seit 1998 ihre Werke zum Thema Deutschland

Weblinks


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