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Лозница
LoznicaBasisdaten Staat: Serbien Okrug: Mačva Koordinaten: 44° 32′ N, 19° 14′ O44.53305555555619.225142Koordinaten: 44° 31′ 59″ N, 19° 13′ 30″ O Höhe: 142 m. i. J. Fläche: 612 km² Einwohner: 26.203 (2002) Agglomeration: 86.413 (2002) Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+381) 015 Postleitzahl: 15300 Kfz-Kennzeichen: LO Struktur und Verwaltung (Stand: 2008) Gemeindeart: Stadt Bürgermeister: Vidoje Petrović (G17 Plus) Postanschrift: Karađorđeva 2
15300 LoznicaWebpräsenz: Loznica (kyrillische Schriftsetzung Лозница) ist eine Stadt und Gemeinde im Bezirk Mačva im Westen von Serbien. Nach Berechnungen des serbischen Amts für Statistik hatte die Gemeinde am 30. Juni 2004 85.631 Einwohner auf einer Fläche von 612 Quadratkilometern. Die Stadt selbst hatte bei der Volkszählung im Jahr 2002 26.203 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Loznica liegt am östlichen Ufer des Flusses Drina an dessen Übergang vom Mittelgebirgsfluss in die durch die Save gebildete Tiefebene. Die Stadt Loznica liegt am Flüsschen Štira auf einer Höhe von 142 Metern über dem Meeresspiegel etwa vier Kilometer östlich der Drina. Die höchste Erhebung auf dem Gemeindegebiet ist der Berg Gučevo, der eine Höhe von 770 Metern erreicht.
Die Drina bildet bei Loznica die Grenze zu Bosnien und Herzegowina, wohin es auch einen Grenzübergang gibt.
Gemeindegliederung
In der Gemeinde Loznica gibt es neben der Stadt selbst 54 Siedlungen/Ortsteile. Die Orte Klupci, Krajičnici und Lozničko Polje können dabei als unmittelbare Vororte der Stadt angesehen werden, womit die Stadtbevölkerung etwa 37.000 Einwohner erreicht. Daneben gibt es auf dem Gemeindegebiet noch das etwa sieben Kilometer südwestlich von Loznica gelegenen Kurort Banja Koviljača. Von historischer Bedeutung ist auch der Ort Tršić, in dem 1787 der Philologe und Reformator der serbischen Schriftsprache Vuk Stefanović Karadžić geboren wurde. Die Anfangsbuchstaben der von ihm entwickelten Variante des serbisch-kyrillischen Alphabets finden sich auch im Wappen der Gemeinde wieder.
Geschichte
Funde deuten auf erste Siedlungen auf dem Gemeindegebiet durch die Illyrer in den Jahren von 900 v. Chr. bis 300 v. Chr. Erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts. Der Name des Ortes leitet sich vermutlich von den hier anzutreffenden Weinbergen ab (loza ist das serbische Wort für die Weinrebe). 1834 erhielt der Ort Stadtrechte. Nachdem es seit 1795 eine Grundschule im Ort gab, erhielt die Stadt 1858 ihr erstes Gymnasium. 1888 verfügte die Stadt über eine Sparkasse, ein Gericht sowie ein Krankenhaus. Ab 1910 wurde die Stadt durch die Schmalspurbahn Šabac–Banja Koviljača an das Eisenbahnnetz angeschlossen.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war das Gemeindegebiet Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen den serbischen und den österreichischen Truppen. Mit Ende des Krieges kam Loznica durch die Bildung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen von seiner ehemaligen Randlage ins Zentrum des neu gebildeten Staates. Dadurch erlebte die Stadt einen erheblichen wirtschaftlichen Aufschwung, da sie nun an wichtigen Handelswegen von Belgrad und dem Norden Serbiens in Richtung Bosnien lag. Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Oktober 1941 im Ort Draginac 2960 Menschen als Racheaktion von Truppen der Wehrmacht ermordet.
Nach dem Zerfall Jugoslawiens am Anfang der 1990er-Jahre kamen infolge der Jugoslawienkriege Zehntausende Flüchtlinge, insbesondere aus der Krajina, Slawonien und Bosnien durch die Stadt. Noch heute gibt es auf dem Gemeindegebiet etwa 15.000 Flüchtlinge.
Wirtschaft und Verkehr
Loznica liegt an der Staatsstraße 18 von Šabac Richtung Užice sowie in Richtung des bosnischen Zvornik.
Die ursprüngliche Schmalspurbahn von Šabac nach Banja Koviljača wurde 1950 auf Normalspur umgestellt und nach Zvornik verlängert. Derzeit (Stand 2006) findet allerdings kein Personenzugverkehr auf der Strecke statt.
In den 1950er-Jahren wurde in Loznica die erste Viskosefabrik errichtet. Heute wird die Wirtschaft hauptsächlich von kleineren und mittleren Unternehmen aus dem Bereich des Handels bestimmt. Die Landwirtschaft trägt zu 30 Prozent zur Wirtschaftskraft der Gemeinde bei.
Persönlichkeiten
Zu den wichtigsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Gemeinde Lozica gehören der in Loznica selbst geborene Geograph, Geologe und Anthropologe und spätere Rektor der Belgrader Universität Jovan Cvijić (1865–1927) sowie im Dorf Tršić geborene Philologe Vuk Stefanović Karadžić (1787–1864), auf dessen Arbeiten die heutige serbische Schrift beruht. Ebenfalls in Loznica ist der Maler, Filmemacher und Pädagoge Miodrag Popović (1923–1996) geboren.
Söhne und Töchter der Stadt
- Jovan Cvijić (1865–1927), serbisch-jugoslawischer Geograph
- Sinan Sakić, (* 1956), Turbo-Folk-Sänger
- Dragan Mićanović, (* 1970), Schauspieler
- Vladimir Stojković, (* 1983), Fußballspieler
- Zlatko Junuzović, (* 1987), österreichischer Fußballspieler
- Milinko Pantić, (* 1966), Fußballspieler
Weblinks
Commons: Loznica – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorie:- Ort im Okrug Mačva
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