Ludwig Turek

Ludwig Turek
Ludwig Turek 1952 im Gespräch mit der Zeichnerin Elizabeth Shaw

Ludwig Turek (* 28. August 1898 in Stendal; † 9. November 1975 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ludwig Turek 1960 bei einer Schachpartie auf einer Ostseerundfahrt

Turek wurde als Sohn eines Schlossers in ärmlichen Verhältnissen geboren. Nach dem Schulbesuch übte er verschiedene Tätigkeiten aus (Kleinknecht, Buchdrucker, Schriftsetzer). Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, desertierte aber. Daraufhin wurde er zu Haft verurteilt und kam in die Festung Spandau. Die Umbrüche der Novemberrevolution brachten Turek 1918 vorzeitig die Freiheit. Durch die gemachten Erfahrungen kam er zur kommunistischen Bewegung; zuerst war er aktiv im Spartakusbund, dann trat er in die KPD ein und betätigte sich politisch. 1920 kämpfte er in der Roten Ruhrarmee.

Einer Einladung folgend, lebte er 1930 bis 1932 in der Sowjetunion. Die Entwicklung in Deutschland hin zum Nationalsozialismus veranlasste ihn 1933 zur Emigration nach Frankreich. Hier arbeitete er u. a. auch als Kapitän auf einem Segelschiff. Bereits 1940 kehrte Turek nach Deutschland zurück und lebte und arbeitete in der Illegalität. Seine Lebenserfahrungen und Abenteuer verarbeitete er in verschiedenen Romanen, dessen erster 1929 (Ein Prolet erzählt, Malik Verlag, Berlin 1929. Hier wird der Autor noch als „Ludwig Tureck“ ausgewiesen) veröffentlicht wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Turek in Ost-Berlin als freier Autor, schrieb zahlreiche Romane und Drehbücher für Filme. In der DDR galt Turek als Arbeiterschriftsteller, er verfasste auch Jugendbücher. Das DDR-Fernsehen drehte 1973 einen Dokumentarfilm über ihn und sein Leben, Turek erzählt (Regie: Richard Cohn-Vossen). Turek wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

Werke: Romane, Erzählungen, Drehbücher

Ludwig Turek signiert Bücher, Berlin 1968
  • Ein Prolet erzählt 1929: autobiografischer Roman, in der DDR 1957 verfilmt unter dem Titel Gejagt bis zum Morgen (Regie: Joachim Hasler)
  • Die Freunde 1947
  • Klar zur Wende 1949: Reisebericht über Tureks Abenteuer in Frankreich
  • Die goldene Kugel 1949
  • Die letzte Heuer 1950: Roman über den Kampf von Seeleuten gegen den Nationalsozialismus in Deutschland, 1951 von Ernst W. Fiedler verfilmt
  • Unser täglich Brot 1949, verfilmt von Slatan Dudow
  • Anna Lubitzke 1952: Roman über die aufopferungsvolle Arbeit der Berliner Trümmerfrauen, 1961 von der DEFA verfilmt unter dem Titel Steinzeitballade (Regie: Ralf Kirsten, mit Gisela Rimpler, Elsa Grube-Deister, Friedel Nowack)
  • Herbert Bachmanns große Reise 1952
  • Mittelstürmer Werner Schwing 1954
  • Palermo auf richtigem Kurs 1955
  • Das Brennholz 1959
  • Ich war kein Duckmäuser 1967
  • Die Liebesfalle, 1970, einzelne Episoden von der DEFA 1976 als Liebesfallen verfilmt (Regie: Werner W. Wallroth, mit Marianne Wünscher, Fred Delmare, Eva-Maria Hagen)
  • Ahoi, dufte Wanne, 1974
  • Mein Freund Bruno, 1975

Ehrungen

  • im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Köpenick, trägt eine Bibliothek den Namen Ludwig Turek
  • in Berlin trug eine Schule den Namen Ludwig Turek
  • in Berlin-Kaulsdorf (Teil des Bezirks Marzahn-Hellersdorf) gibt es seit Januar 2004 einen Ludwig-Turek-Platz, im März 2005 umbenannt in Ludwig-Turek-Straße

Literatur

  • Ekkehard Redlin: Ludwig Turek. In: Erik Simon, Olaf R. Spittel (Hrsg.): Die Science-fiction der DDR. Autoren und Werke. Ein Lexikon. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 1988, ISBN 3-360-00185-0, S. 261–263.

Weblinks

 Commons: Ludwig Turek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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