Antonie Langendorf

Antonie Langendorf

Antonie Langendorf (* 3. Januar 1894 in Leipzig; † 23. Juni 1969 in Mannheim) war eine deutsche Politikerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Antonie Langendorf wurde als Anette Glanzmann in Leipzig geboren. Sie besuchte die Volksschule und die Handelsschule und arbeitete als Kontoristin und Redakteurin. 1910 zog sie nach Mülhausen, wo ihr Vater als Gewerkschaftssekretär tätig war. Nach ihrem Umzug nach Lörrach 1914 arbeitete sie dort bei der AOK und heiratete Rudolf Langendorf. Als sie sich kennenlernten, war Rudolf Langendorf im damaligen Arbeiter- und Soldatenrat aktiv. Die beiden gehörten zu den Mitbegründern der KPD in Lörrach. 1921 zog das Paar mit den beiden Söhnen nach Friedrichsfeld. Als ihr Mann im Zusammenhang mit den badischen Unruhen 1923 zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, hielt sie ihre Familie mit ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei der Mannheimer Arbeiterzeitung über Wasser.

In der NS-Zeit wurde sie 1933/34 aus politischen Gründen inhaftiert. 1942 wurden sie und ihr Mann im Zusammenhang mit dem Verrat der Lechleiter-Widerstandsgruppe festgenommen. Antonie Langendorf wurde wieder freigelassen, ihr Mann am 15. September 1942 hingerichtet. Drei Tage später wurde sie wieder verhaftet und im KZ Ravensbrück interniert. Ihr Sohn Kurt Langendorf wurde in eine Strafkompanie versetzt.

Politik

Antonie Langendorf wurde 1910 Mitglied der SPD. 1919 wechselte sie zur USPD und zwei Jahre später zur KPD. Ab 1921 war sie im kommunalen Bereich aktiv, zunächst in Friedrichsfeld und nach der Eingemeindung als Stadtverordnete in Mannheim. Von 1929 bis 1933 gehörte sie dem badischen Landtag an. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete sie am politischen Neubeginn mit. Sie gehörte 1946 der Vorläufigen Volksvertretung und der Verfassungsgebenden Landesversammlung für Württemberg-Baden an. Vom 1. Oktober 1947 an war sie als Nachrückerin von Jakob Ritter, der sein Mandat niedergelegt hatte, Abgeordnete des ersten Landtags in Württemberg-Baden. Von 1945 bis 1956 gehörte sie dem KPD-Landesvorstand an. Im Gemeinderat von Mannheim war sie einige Jahre lang Fraktionsvorsitzende der KPD. Nach dem Verbot der Partei gehörte sie dem Gemeinderat noch bis 1959 als parteiloses Mitglied an.

Literatur

  • Ina Hochreuther: Frauen im Parlament - Südwestdeutsche Abgeordnete seit 1919. Im Auftrag des Landtags herausgegeben von der Landeszentrale für politische Bildung, Theiss-Verlag Stuttgart, 1992. ISBN 3-8062-1012-8
  • Wolfgang Brach: Der Mannheimer Gemeinderat 1945–1984. Mannheim 1984, ISBN 3-87804-162-4
  • Hermann Weber, Andreas Herbst (Hrsg.): Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3320021306 (Online, abgerufen am 17. August 2011).

Weblinks

  • Die Lechleiter-Gruppe in der online-Präsentaion der Ausstellung Widerstand gegen den Nationalsozialismus vom 7. September bis zum 5. Oktober 2002 der Geschichtswerkstatt des Bürgervereins Mannheim-Gartenstadt

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