- Lungenheilstätte
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Der Begriff Lungenheilstätte wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geprägt und bezeichnete eine Fachklinik für an Tuberkulose (kurz TBC, auch Schwindsucht oder Morbus Koch genannt) erkrankte Menschen. Die bakterielle Infektionskrankheit wird ausgelöst von dem Bakterium Mycobacterium tuberculosis oder (in nicht so deutlicher Anzahl) von Mycobacterium bovis. Weitere Bedingungen für das Auftreten der Erkrankung können genetische Voraussetzungen oder ungesunde Lebensumstände wie die Arbeit im Bergwerk oder in Schleifereien mit der damit verbundenen Feinstaubbelastung. Auch eine Mangelernährung war oftmals Auslöser der Erkrankung. In Deutschland und Österreich traten nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erneut zahlreiche Fälle von TBC auf. Durch die Behandlung der Erkrankten erlebten zahlreiche Lungenheilstätten eine "zweite Blütezeit".
Einen in jeglicher Hinsicht anschaulichen Bericht über das Leben in einer Lungenheilstätte stellen Thomas Manns Roman Der Zauberberg und dessen spätere Verfilmung dar. Beschrieben wird das Leben in einer mondänen Klinik in den Schweizer Alpen nahe dem Kurort Davos.
Beispiele für Lungenheilstätten sind:
- das Albrechtshaus bei Stiege im Harz, Deutschland
- die Beelitz-Heilstätten nahe Berlin, Deutschland
- das Waldhaus Charlottenburg in Kremmen nahe Berlin, Deutschland
- das Fiedlerhaus in Radebeul/Sachsen, Deutschland
- die Frankenalb-Klinik Engelthal bei Nürnberg in Franken/Bayern, Deutschland
- die Johanniter-Heilstätte Sorge in Sorge/Harz, Deutschland
- das Königsberg-Sanatorium bei Goslar im Harz, Deutschland
- die Lungenheilstätte Ronsdorf in Wuppertal-Ronsdorf, in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
- das Sanatorium Wienerwald bei Feichtenbach in Niederösterreich, Österreich
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