- Lutz Kerschowski
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Lutz Kerschowski ist ein deutscher Konzertgitarrist und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kerschowski ist gelernter Autoschlosser. Seine Karriere als Rockmusiker begann in der Amateurband Regenmacher. 1985 gründete er in Ost-Berlin die Rockband Kerschowski. Die Band, ausgezeichnet als beste Newcomer-Band, erspielte sich innerhalb kürzester Zeit die Gunst des Publikums und erhielt noch in ihrem Gründungsjahr von Amiga ein Angebot zur Produktion einer Langspielplatte, was für DDR-Verhältnisse ungewöhnlich war. Zur Band gehörten: Lutz Kerschowski (Gesang), Lexa Thomas (Bassgitarre), Jörg Mischke (Keyboard), Jörg Wilkie Wilkendorf (Gitarre), Tina Tandler (Saxophon) und Thomas Pilz (Schlagzeug). Später wurden Thomas durch Kay Lutter (heute: In Extremo) und Pilz durch Delle Kriese (heute: Klaus Renft Combo) ersetzt. Musikalisch orientierte sich die Band anfangs an Bruce Springsteen. Neben Eigenkompositionen (Montagsfrüh, Mensch Junge) machte Kerschowski vor allem mit Titeln von Springsteen auf sich aufmerksam, zu denen Lutz Kerschowski deutsche Texte geschrieben hatte. Später versah Lutz Kerschowski weitere internationale Hits mit deutschen Texten und nahm sie ins Repertoire der Band auf. Darunter waren Mama hat Geburtstag (Birthday) und Ein harter Tag (A Hard Days Night) von den Beatles. Kerschowskis Erfolgsrezept war bodenständige Rockmusik und der Verzicht auf eine aufwändige Bühnenshow. Obwohl der Band kurz nach Veröffentlichung der LP Weitergehen ein weiteres Produktionsangebot von Amiga vorlag, verzichtete Kerschowski und zog es vor, weiter live zu spielen.
Aus der ersten Begegnung Kerschowskis mit dem westdeutschen Musiker Rio Reiser 1988 bei einem gemeinsamen Konzert in der Ost-Berliner Werner-Seelenbinder-Halle entwickelte sich eine enge Freundschaft.
Anfang 1989 suchte Lutz Kerschowski nach neuen musikalischen Wegen, löste die Band auf, sammelte profilierte Musiker um sich und startete das Projekt Blankenfelder Boogieband. Dieses Bandprojekt, in dem unter anderem Peter Gläser (Cäsar), Heiner Witte (Engerling) und Jürgen Ehle mitwirkten, war ein kurzzeitiges Projekt, ähnlich der Gitarreros und der Amiga Bluesband. Bei der einzigen LP dieser Band verzichtete Kerschowski auf eine Aufnahme in den Amiga-Studios, nahm die Platte in einem improvisierten „Garagen-Studio“ auf und ließ sie von Rio Reiser in der Bundesrepublik Deutschland „abmischen“. Kerschowski wollte damit erreichen, dass die Plattenaufnahmen weitestgehend dem Sound der Live-Konzerte nahe kommen.
Im Herbst 1989 war er Mitverfasser der Protestresolution der Rockmusiker. 1990 wurde er Gitarrist in Rio Reisers Band. Nach dessen Tod 1996 kümmerte er sich um dessen künstlerischen Nachlass. So betreute er das Label David Volksmund Produktion.[1]
Kerschowski arbeitet für das Label Möbius Rekords. Seit 1999 widmet er sich zudem Aufträgen der Filmbranche (beispielsweise für Polizeiruf 110 und Tatort). Vor allem schreibt er Filmmusik für TV-Spielfilme der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.
Werk
Diskografie
- 1986: Weitergehn (Amiga)
- 1989: Kerschowski & Blankenfelder Boogie-Band (Amiga)
- 1994: Vorbei ist vorbei (Buschfunk)
- 2004: Kerschowski – Die 3 Originalalben auf CD (Hansa Amiga/Sony BMG)
Filmmusik
Alle Filme wurden in Deutschland produziert. [2]
- 1999: Trennungsfieber (TV-Spielfilm für das ZDF)
- 2000: Gnadenlose Bräute (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2001: Bis dass dein Tod uns scheidet (TV-Spielfilm für das ZDF)
- 2001: Vor meiner Zeit (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2002: Ein Engel und Paul (TV-Spielfilm für den WDR)
- 2002: Silikon Walli (TV-Spielfilm)
- 2002: Pommery & Putenbrust (TV-Spielfilm für das ZDF)
- 2002: Stahlnetz: Ausgelöscht (TV-Spielfilm für den NDR)
- 2002/2003: Bermuda (TV-Spielfilm)
- 2003: Goldfisch unter Haien (TV-Spielfilm für den WDR)
- 2003/2004: Tatort: Hundeleben (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2004/2005: Pommery & Hochzeitstorte (TV-Spielfilm für das ZDF)
- 2005: Tatort: Der doppelte Lott (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2005: Tote leben länger (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2005: Schimanski: Sünde (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2005/2006: Pommery und Leichenschmaus (TV-Spielfilm für das ZDF)
- 2006: Brennendes Herz (TV-Spielfilm)
- 2006/2007: Ruhe sanft! (TV-Spielfilm)
- 2006/2007: Die Sterneköchin (TV-Spielfilm für die ARD)
- 2008: Meine fremde Tochter (TV-Spielfilm für die ARD)
Siehe auch
Literatur
- Waltraud Heinze: Kerschowski. In: Melodie und Rhythmus, Berlin, Heft 1/1986
- Ralf Dietrich: Neubeginn in Blankenfelde. In: Melodie und Rhythmus, Heft 1/1990
- Nadine Kraft: Kerschowski. In: Melodie und Rhythmus, Berlin, Heft 3/2004
Weblinks
- Porträt mit Interview bei deutsche-mugge.de
- Infos und Bilder bei rock-links
- Eintrag über die Band Kerschowski auf ddr-wissen.de
Einzelnachweise
- ↑ deutsche-mugge.de, abgerufen am 29. August 2010
- ↑ Filme In: Zweitausendeins Lexikon des Internationalen Films. Filmportal.de
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