- Bahnstrecke Lyon–Genève
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Lyon-Perrache–Genève-Cornavin Verlauf der Bahnstrecke Lyon–GenèveKursbuchstrecke (SNCF): 510 (Ambérieu–Genève)
594 (Lyon–Ambérieu)Streckennummer (RFF): 890 000 Streckenlänge: 167,6 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 1,5 kV = Zweigleisigkeit: Lyon–La Châtelaine Legendevon Paris 0,000 Lyon-Perrache (Keilbahnhof) 174 m nach Veneux-les-Sablons 0,304 (A 7; 30 m) 0,431 (Rhône; 217 m) Lyon-Jean Macé 1,616 Lyon-Guillotière nach Marseille von Montalieu-Vercieu 5,010 Lyon-Part-Dieu 171 m 5,743 Lyon-Brotteaux 172 m 8,095 (Rhône; 272 m) 8,120 Abzweig nach Collonges-Fontaines und
nach Bourg-en-Bresse8,415 Lyon-Saint-Clair (Keilbahnhof) 176 m nach Collonges-Fontaines und
nach Bourg-en-Bresse11,268 Crépieux-la-Pape 172 m 13,4 A 46 Départementsgrenze Rhône–Ain 14,681 Neyron 174 m 16,616 Miribel 176 m 18,501 Saint-Maurice-de-Beynost 179 m 20,966 Beynost 181 m 22,000 Viaduc de la Côtière (LGV Rhône-Alpes) 23,179 La Boisse 186 m 25,195 Montluel 198 m 27,256 A 42 30,464 La Valbonne 203 m 32,862 A 42 38,393 Meximieux – Pérouges 218 m 41,968 Villieux – Loyes 222 m 42,642 (Ain;173 m) 49,639 von ZI Plaine de l’Ain 46,511 Leyment 231 m 49,639 Abzweig von ZI Plaine d’Ain 50,663 (Albarine; 28 m) 51,227 von Montalieu-Vercieu 51,453 Ambérieu 247 m 52,5 nach Mâcon 57,199 Torcieu 267 m 57,906 (Albarine; 32 m) 62,677 Saint-Rambert-en-Bugey 289 m 69,330 Tenay – Hauteville (325m) 76,254 La Burbanche 359 m 79,206 (Furans; 5 m) 79,670 (Furans; 7 m) 83,122 Rossillon 330 m 83,517 (Furans; 12 m) 86,552 Tunnel de Pugieu (662 m) von Pressins 89,817 Virieu-le-Grand – Belley 267 m 93,377 Artemare – Saint-Martin 258 m 95,378 (Séran; 22 m) 101,845 Abzweig nach Modane 101,355 Culoz 237 m nach Modane 101,900 Racc. de Culoz 110,400 Anglefort 249 m 116,197 Seyssel – Corbonod 258 m 122,937 Pyrimont – Chanay (291m) 123,332 Tunnel de Surjoux (153 m) 125,335 Tunnel de Bognes (518 m) 123,703 (Vézeronce; 53 m) 127,298 Génissiat 338 m 127,434 Tunnel de Génissiat (893 m) 128,625 'Tunnel du Paradis (1060 m) 134,252 Bellegarde (bis 2010) von Bourg-en-Bresse Bellegarde 372 m 134,692 (Valserine; 138 m) 135,291 Tunnel du Cret-d’Eau (4.008 m) 139,428 Abzweig nach Évian-les-Bains 139,802 Longeray – Léaz (Keilbahnhof) 385 m nach Évian-les-Bains 141,505 Tunnel de la Folie (140 m) 142,544 Fort-l’Écluse – Collonges 356 m 142,628 nach Divonne-les-Bains 147,814 Pougny – Chancy 356 m 152,345 (Staatsgrenze Frankreich–Schweiz) 153,158 La Plaine 366 m ü. M. 155,0 Russin 378 m ü. M. 158,671 Satigny 415 m ü. M. 160,9 Zimeysa 162,450 Vernier – Meyrin 413 m ü. M. 163,1 Cointrin 429 m ü. M. 165,2 nach Genève Aéroport La Châtelaine ab hier SNCF-Strecke eingleisig 166,3 nach Genève-La Praille 167,620 Genève-Cornavin 392 m ü. M. nach Lausanne Die Bahnstrecke Lyon–Genève ist eine grenzüberschreitende Bahnverbindung zwischen Frankreich und der Schweiz. Sie befindet sich in Besitz der französischen Infrastrukturgesellschaft Réseau ferré de France (RFF). Sie wird von Zügen des Fern- und Regionalverkehrs befahren. Das auf Schweizer Boden liegende Teilstück zwischen Genf und La Plaine wird von den SBB unterhalten und auch befahren, es ist die einzige Gleichstromstrecke des SBB-Netzes.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf
Die Strecke hat eine Länge von annähernd 170 Kilometern und ist auf ganzer Länge zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Sie beginnt am Bahnhof Lyon-Perrache, umfährt südöstlich das Stadtzentrum und führt ab Lyon-Saint-Clair in Richtung Osten. Bis Ambérieu-en-Bugey führt die Bahn durch relativ flaches Gelände in geringem Abstand zur Autoroute 42. Danach folgt sie den Füssen von Alpen- und Jurahügeln nach Culoz. Im weiteren Verlauf geht es flussaufwärts an der Rhône entlang zur französisch-schweizerischen Grenze bei La Plaine. Im Genfer Stadtgebiet wendet sich die Bahn stärker von der Rhône ab und endet schließlich am Gare de Cornavin.
Geschichte
Streckeneröffnung
Nach einer seit 1830[1] existierenden Idee bewilligte Napoléon III. am 10. Juni 1853 die Konzession einer Bahnverbindung zwischen Lyon und Genf samt Zweigstrecken nach Mâcon und Bourg-en-Bresse.[2] Die Linie von Ambérieu nach Mâcon ermöglichte eine Verbindung zwischen Paris und Genf mit grossräumiger Umfahrung Lyons.[3] Im gleichen Jahr wurde für den Zweck des Baus die Compagnie du chemin de fer de Lyon à Genève gegründet, welche 1855 eine Studie über mögliche Bahnhöfe zwischen Ambérieu und der Schweizer Grenze machte, und ein mögliches Projekt am 15. Dezember 1855 publizierte.[4] 1854 begannen die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt. Am 23. Juni 1856 konnte das erste Teilstück zwischen Lyon-Saint Clair und Ambérieu dem Verkehr übergeben werden. Am 10. Oktober desselben Jahres wurde der Abschnitt Lyon-Guillotière–Lyon-Perrache im Zuge der Eröffnung der Bahnstrecke Lyon–Valence in Betrieb genommen, auch wenn der Bahnhof Perrache erst 1857 eingeweiht wurde. Zum 19. Dezember 1855 fusionierte die Compagnie de Lyon–Genève mit der Compagnie du chemin de fer de Lyon à Méditerranée. Bis zum 7. Mai 1857 wurde die Strecke von Ambérieu ostwärts bis Seyssel verlängert. Am 19. Juli 1857 fusionierte die Compagnie de Lyon–Méditerranée mit der Compagnie du chemin de fer de Paris à Lyon zur Compagnie des Chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (PLM), welche die Strecke offiziell ab 1858 übernahm. Im selben Jahr, am 18. März, ging das Teilstück zwischen Seyssel und Genf in Betrieb. Der Lückenschluss wurde 1859 vollzogen, zunächst am 1. Juni mit der Verlängerung von Saint-Clair nach Lyon-Brotteaux, und dann am 24. November mit der Eröffnung des Schlussstückes Lyon-Brotteaux–Lyon-Guillotière. 1938 ging die PLM in die SNCF auf, welche somit die Strecke übernahm.
Elektrifizierung
Das erste Teilstück, Lyon-Perrache–Lyon-Saint-Clair, wurde am 14. Dezember 1952 mit 1500 Volt Gleichstrom elektrifiziert. Zum 22. September 1953 wurde die Strecke bis Culoz unter Spannung gestellt, ehe bis 16. Dezember 1953 der Abschnitt bis Bellegarde elektrifiziert war. Das Schlussstück zwischen Bellegarde und Genf wurde bis zum 20. September 1956 elektrifiziert.
Weitere Entwicklung
1980 wurde bei Culoz eine Umfahrungskurve gebaut, um für die Zugläufe Genf–Valence via Grenoble eine Direktverbindung ohne Spitzkehre in Culoz zu ermöglichen. Anfänglich diente diese Verbindung als Hauptverkehrsachse, in neuster Zeit wird der Verkehr zwischen Genf und Südfrankreich jedoch vermehrt mit Bedienung Lyons abgewickelt. Am 27. September 1981 wurde die Strecke erstmals mit TGV-Zügen bedient: Es verkehrten zwei tägliche Zugspaare zwischen Paris und Genf, welche die Strecke zwischen Genf und Ambérieu nutzten, und danach über die Zweigstrecke nach Bourg-en-Bresse–Mâcon auf die Strecke Paris–Marseille gelangten. Am 12. Mai 1983 wurde der Bahnhof Lyon-Brotteaux stillgelegt. Einen Tag später wurde er durch den neuen Bahnhof Lyon-Part Dieu ersetzt, der dem bisherigen Hauptbahnhof Perrache langsam den Rang als wichtigster Bahnhof der Stadt abläuft. Im Mai 1987 wurde mit der Verlängerung der SBB-Wechselstromstrecke aus Lausanne zum Flughafen Genf der Abschnitt zwischen Cornavin und der neuen Dienststation La Châtelaine dreigleisig ausgebaut. Die neue Strecke übernahm die alte, oberirdische Strecke nach Lyon, welche nun einspurig durch einen Tunnel geführt wird. Seit der Reaktivierung der Bahnstrecke Bourg-en-Bresse–Bellegarde im Dezember 2010 fahren die TGV der Relation Genf–Paris ab Bellegarde über diese bis Bourg-en-Bresse, um dort an die Linie nach Mâcon anzuschliessen. Dies bedeutet eine Verkürzung der Fahrtzeit zwischen Genf und Paris um bis zu 20 Minuten.[5] Die Schweiz hat sich an den Reaktivierungs- und Umbaumassnahmen mit 110 Millionen Euro beteiligt.[6]
Betrieb
Der operative Betrieb wird von den SNCF und von den SBB ausgeführt. Durchgehend zwischen Lyon-Perrache und Genf verkehren keine Züge mehr, die meisten werden in Lyon-Part Dieu gebrochen.
SBB
Die SBB betreibt seit 1994 im Halbstundentakt Regionalzüge als Rhône Express Régional zwischen Genf und La Plaine, welche seit 2001[7] teilweise bis Bellegarde verlängert werden.[8]. Die SBB hat dafür spezielle Gleichstromfahrzeuge des Typs Bem 550 angeschafft, welche von den Triebwagen der Linie m1 der Metro Lausanne abgeleitet sind.
SNCF
Die SNCF nutzt die Strecke in diversen Relationen im Nah- und Fernverkehr:
- TGV
Die Strecke wird von den TGV-Relationen Paris–Genf (zwischen Bellegarde und Genf) und Marseille/Montpellier–Genf (zwischen Lyon-Part Dieu und Genf) befahren. Alle Relationen halten auch in Bellegarde. Die TGV-Verbindung zwischen Paris und Mailand nutzt die Strecke nicht mehr, sondern verkehrt über eine Verbindungsstrecke zwischen dem Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry TGV und Chambéry.
- TER
Die TER Rhône-Alpes verkehrt in diversen Relationen über die Strecke. Zwischen Lyon-Part Dieu und Genf verkehren Regionalexpress-Züge mit Zwischenhalt in Bellegarde, Seyssel, Culoz, Virieu und Ambérieu. Von Lyon aus verkehrt sie noch nach Saint-Gervais-les-Bains und Évian-les-Bains.
Zukunft
Mit der Eröffnung des CEVA-Projekts ist eine Umelektrifizierung des Abschnittes von Genf nach Bellegarde auf 25 Kilovolt 50 Hertz Wechselstrom geplant.[9] Außerdem ist es geplant den Abzweig La Châtelaine zu verändern, sodass Züge von und nach Frankreich auch die Gleise zum und vom Flughafen nutzen können. Dies soll die Fahrplanstabilität sowie die Kapazität erhöhen.
Literatur
- Jean Chaintreau, Jean Cuynat, Georges Mathieu: Les Chemins de fer du PLM. La Vie du Rail et La Régordanne, 1993.
- Bernard Collardey: Lyon–Genève, un axe très fréquenté. In: Rail Passion. Nr. 121, November 2007, S. 42ff.
- Marc Gayda et al.: Histoire du réseau ferroviaire français. Ormet, Valignat 1996.
Weblinks
Commons: Bahnstrecke Lyon–Genève – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ http://musee.cheminot.free.fr/pages/histo2.htm
- ↑ http://books.google.fr/books?id=ZCktAAAAYAAJ&pg=PA1131&dq=paris+gen%C3%A8ve+amb%C3%A9rieu+culoz&lr=&as_brr=3&ei=whrWSprfH6XWNO67kfoO#v=onepage&q=Bulletin%20des%20lois%2059&f=false
- ↑ France, Bulletin des lois de la République française, Volume 1, imprimerie nationale, 1853. Seite 1131
- ↑ http://www.chemin-de-fer.fr/cdf/trains-sud/01/01.htm
- ↑ http://www.uvek.admin.ch/dokumentation/00474/00492/index.html?lang=de&msg-id=36502
- ↑ http://www.bav.admin.ch/hgv/01872/01882/01928/index.html?lang=de
- ↑ Im "Tram" über die französische Grenze
- ↑ http://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_pdf_fields/2011/151.pdf
- ↑ Olivier Carmelle: La ligne du Haut-Bugey. La Régordane, Oktober 2006, ISBN 2-906984-66-3.
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