- Lützelsachsen
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Lützelsachsen ist ein Stadtteil von Weinheim an der Bergstraße und liegt am Mühlbach. Der Ort besitzt einen Kerweverein und eine große Versammlungshalle, Winzerhalle genannt, sowie eine Grundschule. Die Einwohnerzahl beträgt 4.594 (Stand 31. März 2009).
Den Stadtteil verbindet seit dem Jahr 1974 eine Partnerschaft mit der Gemeinde Varces-Allières et Risset in der Region Rhône-Alpes in Frankreich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Sahsenheim minor entstammt dem Jahr 877, damals befand er sich im Eigentum des Klosters Lorsch. Die Gründung des Ortes geht vermutlich auf einen Sachsen zurück, woher auch der Name rührt. 1284 wurde erstmals die deutsche Bezeichnung Luzzelnsassinheim genannt. Die späteren bekannten Besitzer waren die Adelsfamilien von Erlickheim, Landschad von Steinach sowie von Hundheim. Die Zenthoheit lag bei der Kurpfalz.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde der Ort von den französischen Soldaten geplündert. Als besonders schlimm gelten die Zerstörungen, die die Einheiten des Generals Mélac verursachten. Am Ende des 18. Jahrhunderts war in der Region um Lützelsachsen die Hölzerlips-Bande aktiv.
1803 gelangte Lützelsachsen zu Baden. Gegen Ende der Weimarer Republik erlebten die Reichstagswahlen eine starke Radikalisierung. 1933 erreichte die NSDAP 52 Prozent und die KPD 21,4 Prozent der Stimmen in Lützelsachsen. 1939 wurde der Ort Teil des Landkreises Mannheim. Die Eingemeindung nach Weinheim erfolgte 1973.
Einwohnerentwicklung von Lützelsachsen Jahr 1577 1777 1818 1852 1905 1939 1950 1967 2005 2009 Einwohner 365 633 864 1068 1201 1598 2254 3116 4.465 4.594 Der Name
Lützelsachsen gehörte zu der Gruppe Siedlungen, die als Sachsenheim bezeichnet wurden. Der Name „Sachsenheim“ kommt ursprünglich von einem adligen Herren namens „Sahst“ oder „Sachso“ der sich in der Gegend von Hohensachsen niederließ. In vielerlei älteren Urkunden ist ebenfalls von „Sahsenheim“ die Rede. Die drei Sachsenorte Hohensachsen, Lützelsachsen und Großsachsen, werden erstmals ab dem Jahre 877 namentlich in Urkunden unterschieden: In Sahsenheim minor (Lützelsachsen), Sahsenheim superior (Hohensachsen) und Sahsenheim major (Großsachsen).
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In von Schwarz und Silber gespaltenem Schild vorn ein rot bewehrter und rot gekrönter goldener Löwe, hinten eine blaue Traube an grünem Rebast mit zwei Blättern. Das Wappen geht zurück auf ein Gerichtssiegel aus dem Jahr 1738. Der Löwe entstammt dem Wappen der Kurpfalz. Die Traube symbolisiert den Weinbau, der seit dem frühen Mittelalter betrieben wurde.
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten des Stadtteils zählen die im Jahr 1772 fertiggestellte evangelische Kirche sowie einige Fachwerkhäuser, von denen das älteste im Jahr 1580 errichtet wurde. Das ehemalige Rathaus entstammt dem 18. Jahrhundert. Seit der Eingemeindung beherbergt es die Verwaltungsstelle Lützelsachsen mit Sitz des Ortsvorstehers. In Lützelsachsen befindet sich der Geiersberg, Lützelsachsens Hausberg von dort hat man aus 332 Metern einen Ausblick auf Pfälzer Wald und Vogesen, Taunus mit dem Großen Feldberg und Hunsrück.
Partnerschaft
Seit 1974 besteht eine Gemeindepartnerschaft zwischen Lützelsachsen und der kleinen Gemeinde Varces-Allières-et-Risset in den französischen Alpen, nachdem zuvor, als der Ort noch eine unabhängige Gemeinde war, schon freundschaftliche Kontakte bestanden hatten.
Persönlichkeiten
- Marie Therese Hug, Prinzessin von Preußen (* 2. Mai 1911 in Berlin, † 3. Januar 2005 in Weinheim-Lützelsachsen)
- Peter Nickel, Ehrenbürger, Züchter der Lützelsachsener Frühzwetschge
Literatur
- Josef Fresin: Die Geschichte von Lützelsachsen. Hrsg. von der Gemeinde Lützelsachsen. Lützelsachsen 1965.
- Heinz Keller: Lützelsachsen. Eine Nachkriegsgeschichte in Wort und Bild. Von 1945 bis zur Jahrtausendwende. Diesbach Medien, Weinheim 2002.
Weblinks
49.52938.6649Koordinaten: 49° 32′ N, 8° 40′ O
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