- M61 Vulcan
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Die M61 GAU-4 20 mm Vulcan ist eine hydraulisch angetriebene, sechsläufige Gatling-Maschinenkanone mit elektrischer Abfeuerung aus US-amerikanischer Produktion.
Inhaltsverzeichnis
Verwendung
Die Maschinenkanone wird als Bordwaffe in den meisten amerikanischen Kampfflugzeugen vor allem auf kurze Distanzen verwendet, bei denen wärmegelenkte Luft-Luft-Raketen nicht mehr eingesetzt werden können. Obwohl sie primär ein Luft-Luft-Geschütz ist, kann sie durchaus auch gegen Bodenziele oder als Flugabwehrkanone (FlaK) eingesetzt werden. Die Kadenz ist einstellbar auf 4.000 oder 6.000 Schuss pro Minute. Bei der vollen Feuerrate von 6.000 Schuss pro Minute werden etwa 25 kW benötigt, um die Kanone anzutreiben.
Gatling-Geschütze haben durch ihre mehrläufige und rotierende Bauweise den großen Vorteil, dass sie in kurzer Zeit eine große Anzahl Projektile auf das Ziel feuern können. Da nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Einführung von Strahltriebwerken die Flugzeuge und damit der Luftkampf immer schneller wurden, verblieb den Piloten noch weniger Zeit als bisher zum Schießen, bevor sich das Ziel möglicherweise aus dem Wirkungsbereich der Bordkanonen herausbewegte. Einläufige Bordwaffen waren hinsichtlich der Feuergeschwindigkeit und Haltbarkeit weitgehend ausgereizt. Das eigentlich antiquierte Gatling-System mit seinem rotierenden Laufbündel ermöglichte es, in kurzer Zeit von etwa einer Sekunde eine höhere Anzahl Geschosse auf das Ziel zu feuern. Die Nachteile des Gatling-Konzepts – schwere Konstruktion und hohe Antriebsleistung der Waffe – stellten kein Problem dar, da moderne Kampfflugzeuge über die entsprechende Tragfähigkeit und die nötigen leistungsfähigen Bordsysteme verfügten. Die US Army experimentierte daher ab 1946 im Rahmen des Projekts Vulcan mit Gatling-Geschützen verschiedenen Kalibers. Am vielversprechendsten war dabei das 20 mm-Modell, für das General Electric im Jahr 1956 den ersten Großserienauftrag erhielt. Das neue Flugzeuggeschütz wurde als M61 Vulcan standardisiert.
Funktionsprinzip
Die sechs Läufe der M61 sind um einen rotierenden Schaft herum angeordnet. Jedes Rohr ist geladen und feuert, wenn es die oberste Position erreicht hat. Neben der hohen Feuerrate (Kadenz) von etwa 100 Schuss pro Sekunde ergeben sich geringerer Verschleiß und eine verminderte Erhitzung der Läufe. Die Waffe hat eine enorme Schussdichte, die jedoch erst mit einer Verzögerung von 0,3 Sekunden erreicht wird. Die Vulcan-Kanonen können je nach Modell mit 940 (A-D-Modell) oder 500 Schuss (E-Modell) verschiedener Munitionsarten beladen werden, zum Beispiel Zielübungs-, panzerbrechender oder hochexplosiver Munition.
Verwendung
- Lockheed F-104 „Starfighter“
- Republic F-105 „Thunderchief“
- Convair F-106 „Delta Dart“ (ausfahrbar im Waffenschacht)
- General Dynamics F-111 „Aardvark“ (ausfahrbar im Waffenschacht)
- McDonnell Douglas F-4 „Phantom II“ (ab Variante F-4E)
- Vought A-7 „Corsair II“ (ab Variante A-7B)
- Convair B-58 „Hustler“ (Heckgeschütz)
- Boeing B-52 „Stratofortress“ (Heckgeschütz)
- McDonnell Douglas F-15 „Eagle“
- Lockheed F-16 „Fighting Falcon“
- Grumman F-14 „Tomcat“
- McDonnell Douglas F/A-18 „Hornet“ & „Superhornet“
- Lockheed F/A-22 „Raptor“
- Alenia/Embraer „AMX“
- KAI T-50 „Golden Eagle“
- Lockheed AC-130 „Spectre“
- Mitsubishi F-1
- Bell AH-1 „Cobra“ (Waffensatz M35)
- SUU-16/A, externer Waffenbehälter für Kampfflugzeuge
- M163 Vulcan, Flakpanzer
- Phalanx CIWS, Nahbereichsverteidigungssystem auf Kriegsschiffen
Varianten
- M61: Basisvariante
- M61A1: Verbesserte Version, 114 kg schwer
- M61A2: Für die F/A-18 Hornet wurde die nur noch 91 kg schwere Variante mit dünneren Geschützläufen entwickelt.
- M35: Dreiläufige Variante mit kürzeren Läufen und verringerter Kadenz
Eine abgeleitete Entwicklung sind die Minigun-Maschinengewehre, die mit ihrem kleineren Gewehrkaliber zur Bekämpfung ungepanzerter Bodenziele, insbesondere im Rahmen von Gunship-Einsätzen, genutzt werden.
Siehe auch
Weblinks
Commons: M61 Vulcan – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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