- Mackenzie-Papineau-Bataillon
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Das Mackenzie-Papineau Bataillon (auch Mac-Paps genannt) war eine Einheit von Kanadiern, die als Teil der 15. Internationalen Brigade auf republikanischer Seite im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte. Mit 1.546 Teilnehmern stellte Kanada im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl nach Frankreich das größte Kontingent bei den Internationalisten.[1]
Die ersten Kanadier, die am Bürgerkrieg in Spanien teilnahmen, hatten sich hauptsächlich bei amerikanischen Einheiten, z. B. der Abraham-Lincoln-Brigade und später dem nordamerikanischen George-Washington-Bataillon mit jeweils ca. 40 kanadischen Teilnehmern eingeschrieben. Die Lincoln-Brigade war an der Schlacht von Jarama beteiligt, bei der neun Kanadier fielen.
Im Februar 1937 verbot das Nicht-Interventionskomitee des Völkerbundes die Teilnahme ausländischer illegaler freiwilliger Kräfte am Bürgerkrieg. Bis April 1937 waren an die 500 Kanadier involviert und anfangs Mai wurde eine eigene Brigade formiert. Zwei Monate später wurde diese Brigade nach William Lyon Mackenzie und Louis-Joseph Papineau, den Anführern der Rebellionen von 1837 benannt.
Die Soldaten der Mac-Paps kamen aus allen Teilen Kanadas. Im Gegensatz zu den britischen und amerikanischen Brigaden, die einen hohen Anteil an Studenten und Intellektuellen aufwiesen, bestand die kanadische Einheit fast nur aus Arbeitern. Diese waren während der Großen Depression zur Linken gekommen und organisiert worden. Die Sowjetunion hatte die kommunistischen Parteien in der ganzen Welt aufgefordert, den spanischen Republikanern zu Hilfe zu kommen, und die Kommunistische Partei Kanadas folgte diesem Ruf.
Aber nicht nur Kommunisten reagierten: Es meldeten sich auch Anhänger anderer Parteien, wie der Co-operative Commonwealth Federation (CCF), der Liberalen Partei Kanadas sowie Parteilose. Im großen und ganzen hatten sie sich selbst über die Lage in Spanien und die möglichen Folge eines Sieges der Franquisten informiert. Darüber hinaus unterstützten auch viele moderate Gruppierungen die Republikaner und bildeten Komitees. Ein großer Teil der kanadischen Brigadisten stammte ursprünglich aus Europa, die meisten von ihnen aus Finnland und der Ukraine.
Im Juli 1937 entschloss sich die kanadische Regierung, die Teilnahme kanadischer Staatsangehöriger am Bürgerkrieg in Spanien zu verbieten. Daraufhin stellte das Komitee zur Unterstützung der spanischen Republik die Anwerbung von Soldaten ein, warb aber weiter um Krankenpersonal. Die Kommunistische Partei verfolgte die Rekrutierung von Soldaten aber weiterhin. Die Regierung verweigerte denen, von denen sie annahmen, dass sie nach Spanien wollten, die Ausstellung eines Passes und beauftragte die Royal Canadian Mounted Police (Bundespolizei) mit der Überwachung linker Aktivitäten im Lande.
Aus diesem Grunde mussten viele der Teilnehmer, um nach Spanien zu gelangen, unter falschen Angaben das Land verlassen. Die meisten reisten zunächst nach Toronto zum kanadischen Hauptquartier für die Anwerbung. Die Bewerber durchliefen ein Auswahlverfahren, mussten ihre bisherige Betätigung oder Unterstützung für die Linke nachweisen, oder wurden zurückgeschickt. Trinker- und Abenteurertypen, wie sie teilweise in europäischen Einheiten Aufnahme fanden, wurden ebenfalls abgelehnt. Somit verblieben jene, die sich wirklich dem Kampf gegen den Faschismus verpflichtet fühlten. Das relativ hohe Durchschnittsalter der Soldaten, 61,5% waren über 30 Jahre alt, und das strenge Auswahlverfahren führten, wie sich später zeigte, zu einem kampfstarken und engagierten Verband. Von Toronto ging die Reise weiter nach Montreal, öfter aber nach New York, von wo die Passage über den Atlantik nach Frankreich angetreten wurde. Zu Fuß ging es dann über die Pyrenäen nach Spanien.
Vor ihrem Einsatz durchliefen die Neuankömmlinge eine Grundausbildung in Albacete, der Sammelstelle für alle internationalen Brigadisten. Die erste Kampferfahrung der Kanadier, die noch keine eigene Einheit hatten, erfolgte zwischen Februar und Juni 1937 bei Jarama in der Nähe von Madrid, gefolgt von der Schlacht von Brunete im Juli des gleichen Jahres. Dort brachte die Amateurarmee den Vormarsch ihres professionellen Gegners zum Stehen, ein wichtiger moralischer Sieg. In Anerkennung ihres Beitrages in dieser Schlacht, und auch aus Nationalstolz, fiel die Entscheidung, das Mackenzie-Papineau Bataillon als drittes Bataillon der 15. Brigade aufzustellen.
Weiterhin kämpften die Mac-Paps in drei größeren Schlachten: die Schlacht von Teruel (Dezember 1937 bis April 1938), die Aragonoffensive (August bis Oktober 1938) und schließlich die Ebroschlacht (Juli bis September 1938).
Von der Entscheidung der spanischen Regierung am 21. September, 1938, unter Juan Negrín López, die Internationalen Brigaden aufzulösen, waren auch die Mac-Paps betroffen. Sechs Monate später, am 28. März, fiel Madrid in die Hände der Franquisten. In den Kämpfen für die Republik und zum Teil in den nach Ende des Bürgerkrieges folgenden Säuberungsaktionen kamen 721 Kanadier ums Leben.
Der Heimweg war, wie für viele Brigadisten, mit Steinen gepflastert. Die kanadische Regierung ignorierte weiterhin oder verfolgte sogar die Veteranen aus Spanien. Für die Überfahrt musste gesammelt werden; einige wurden in Frankreich verhaftet. Erst im Januar 1939 stimmte die Regierung der Rückkehr der Kämpfer nach Kanada zu. Bei ihrer Ankunft wurden viele von der RCMP verhört und viele bekamen keine Arbeit. Obwohl Kanada kurz darauf einen bedeutenden Teil der Last im Kampf gegen den Nationalsozialismus auf sich nahm, wurde der Kampf der Mac-Paps nie offiziell anerkannt. In der gängigen kanadischen Geschichtsschreibung findet der Spanische Bürgerkrieg kaum Erwähnung. Viele der Mac-Pap-Veteranen fochten im Zweiten Weltkrieg; eine ganze Anzahl wurde aber auch wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ abgelehnt.
Zum Gedenken an das Mackenzie-Papineau Bataillon steht in Victoria, British Columbia, ein Denkmal. Ein nationales Denkmal wurde ihnen erst im Jahre 2001 in Ottawa eingerichtet. In diesem sind die Namen von 1546 kanadischen Freiwilligen eingraviert, die in Spanien dienten. Diese Zahl beinhaltet die Mitglieder des Bataillons als auch der medizinischen, Fernmelde-, Transport-, Übersetzungs- und anderer Einheiten.
Einer der wenigen Kanadier, die für ihren Dienst an Spanien anerkannt wurden, ist Dr. Norman Bethune, der die ersten mobilen medizinischen Armee-Einheiten während seines Einsatzes für die Republikaner entwickelte.
Bibliographie
- Beeching, William C. Canadian volunteers: Spain 1936-1939. Regina: Universität Regina, 1989.
- Howard, Victor, with Mac Reynolds. The Mackenzie-Papineau Battalion: the Canadian contingent in the Spanish civil war. Ottawa: Carleton, 1986.
- Zuehlke, Mark. The Gallant Cause - Canadians in the Spanish Civil War, 1936 - 1939. Vancouver: Whitecap Books Ltd, 1996
Einzelnachweise
- ↑ Jean, Michaëlle, Generalgouverneurin von Canada, Rede anlässlich der Enthüllung des Denkmals für das MacKenzie-Papineau Battailln in Ottawa, 20. October, 2001, http://www.gg.ca/media/doc.asp?lang=e&DocID=1331
Weblinks
Kategorien:- Internationale Brigaden
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